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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Mitte der Brücke, murmelte Jaz: »Hallo, Lucille.«
    Zur großen Erleichterung der Hunde blieb Lucille abrupt stehen.
    »Das ist echt gut, wie machst du das?« Sie stützte die Hände auf die Hüften und lächelte. »Oder hat mir jemand meinen Namen auf die Stirn tätowiert, während ich schlief?«
    Jaz nahm die Sonnenbrille ab und lehnte sich gegen eine der Steinsäulen. Da er gerade aus Antigua zurückgekehrt war, hatte er eine tiefe Bräune.
    »Eine schöne Frau, lauter Zöpfe auf dem Kopf, professionelle Hundesitterin … du kannst mich hellseherisch veranlagt nennen, aber ich dachte, von der Sorte kann es in Clifton nicht allzu viele geben.«
    »Wer sagt denn, dass ich eine professionelle Hundesitterin bin?«, entgegnete Lucille. »Das könnten meine Hunde sein.«
    Sie und Jaz blickten gleichzeitig zu den beiden keuchenden, übergewichtigen Terriern hinunter, deren falsche Diamanten im Sonnenlicht funkelten.
    Jaz sah Lucille nur mit erhobenen Augenbrauen an.
    »Und? Wie läuft’s?«, fragte Jaz. »Wie ist das Leben mit meiner Exfrau so?«
    Lucille meinte schelmisch: »Kannst du dich nicht erinnern?«
    »In dem Zustand, in dem ich mich befand?« Sein Gesichtsausdruck war bußfertig. »Nein, eigentlich nicht. Ist alles ein wenig verschwommen, wenn ich ehrlich sein soll. Obwohl ich mich daran zu erinnern meine, dass ich oft angeschrien wurde.«
    »Mich schreit Suzy nicht an. Wir kommen sehr gut miteinander aus.« Lucille schwieg kurz. »Weißt du, dass sie wieder heiraten wird?«
    Jaz wirkte erstaunt. »Du machst Witze! Wen denn?«
    »Harry.«
    »Verdammt und zugenäht! Man kann diese Frau keine fünf Minuten aus den Augen lassen … Wann ist das denn passiert?«
    Lucille fragte sich, ob sie es ihm wirklich erzählen sollte, wenn er es noch nicht gehört hatte. Vielleicht wollte Suzy es ihm selbst mitteilen. Die Situation war ihr unangenehm, und sie spielte nervös mit der Leine der Hunde. »Hast du gar keine Zeitungen gelesen?«
    »Wir waren in Urlaub.« Jaz schüttelte den Kopf. »Wenn ich weg bin, lese ich niemals Zeitung. Wir sind vor einer Stunde nach Hause gekommen. Maeve war ausgegangen. Mir war nach einem Lauf … Verdammt und zugenäht!«, rief er erneut. »Wie konnte das denn passieren? Sag nicht, dass sie schwanger ist.«
    Lucilles weißes Laufshirt klebte feucht an ihrer Leibesmitte. Peinlich berührt lockerte sie das Top und sah auf ihre Uhr. »Ich muss diese Hunde nach Hause bringen. Wenn ich zu spät komme, schickt die Besitzerin ein Suchkommando los. Und nein«, fügte sie noch rasch hinzu, »Suzy ist nicht schwanger.«
    »Aber mehr Informationen willst du mir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zuteil werden lassen«, erriet Jaz. Er zwinkerte ihr zu. »Weil du nicht willst, dass dies der Tag wird, an dem Suzy dich zum ersten Mal anschreit.«
    Lucille war erleichtert, dass er keine Anstalten machte, sie auszufragen. »Suzy kommt um 18  Uhr nach Hause.«
    »Warum kommt ihr beide nicht zum Abendessen vorbei?« Jaz sah auf seine Uhr. »Gegen sieben? Außer, ihr hättet andere Pläne.«
    Lucille, die keine hatte, sagte: »Gern.«
    »Großartig. Dann können wir uns besser kennenlernen.« Jaz grinste und setzte seine Sonnenbrille wieder auf. »Ich kann schon hören, was Suzy sagen wird, sobald ich ihr den Rücken zukehre.«
     
    Nach einem einstündigen Bad wickelte sich Celeste in ihren prachtvollen, neuen, türkisfarbenen Seidenmorgenmantel und setzte sich vor den Schminktisch. Sie wühlte durch die Schublade, in der sie ihr Make-up aufbewahrte, suchte nach dem rosa Lippenstift von Ruby & Millie, der so gut zu ihrer Antigua-Sonnenbräune passen würde. Dabei fand sie die CD , die sie vor zwei Wochen aus Lucilles Handtasche befreit und prompt vergessen hatte.
    Celeste war nicht besonders neugierig. Sie schob Lucilles CD trotzdem in den Player, der immer bereitstand, damit sie beim Schminken Musik hören konnte.
    »Ach du Scheiße!«, rief sie laut, als sie hörte, was sich auf der CD befand.
    Wenige Augenblicke später kam Jaz herein.
    »Was ist das denn?« Ungläubig lauschte er dem Lärm, der aus dem CD -Player drang.
    »Peinlich, nicht?« Celeste kicherte. »Ist das nicht furchtbar?«
    »Sag nicht, dass du das gekauft hast!«
    »Natürlich nicht.«
    »Woher hast du es dann?«
    Celeste lächelte immer noch, als sie das Gerät ausschaltete. »Ich habe … es gefunden.« Glücklicherweise gehörte vage Unbestimmtheit zu ihrem festen Repertoire. »Und was ist überhaupt mit dir los? Du siehst aus, als

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