Sternschnupperkurs
– das ist die Antwort auf all deine Fragen! Er kann es dir doch überlassen.«
»Sahnepudding mit Himbeeren«, verkündete Maeve, als sie aus der Küche kam. »Falls es Gürtel zu lockern gibt, dann lockert sie jetzt.«
»Los schon«, drängte Suzy Jaz. »Sei jetzt nicht kleinlich!«
»Es tut mir echt leid«, entschuldigte sich Lucille. »Jetzt weißt du, warum ich nicht wollte, dass sie darüber redet.«
Jaz lächelte. Ansatzweise. »Ist nicht deine Schuld.«
»Meine Schuld ist es aber auch nicht«, rief Suzy. »Ich habe nicht darüber geredet! Wenn hier jemand Schuld hat« – sie zeigte empört auf die andere Tischseite –, »dann eindeutig Celeste!«
Jaz zog die Karaffe mit dem Mineralwasser und den Eiswürfeln zu sich. Unglaublich, wie sich dieses Abendessen entwickelte. Und unglaublich, in welche Position Suzy ihn da brachte.
Er wollte nicht der Spielverderber sein, er wollte nicht als kaltherzig und gemein gelten. Aber er hatte keinen Fuß mehr in dieses Studio gesetzt, seit er aus der Entzugsklinik entlassen worden war.
Allein der Gedanke, das Studio aufzuschließen, weckte in ihm den Wunsch nach einem Drink.
24. Kapitel
Gab es auf dieser Welt etwas Schöneres als dunkle Schokolade mit Karamell von Cadbury?
Suzy war allein im Büro. Sie schälte liebevoll das Papier ab, dann biss sie in den Schokoriegel … Oh, und es schmeckte sooo viel besser, wenn der Riegel direkt aus dem Kühlschrank kam …
»Ahem.«
Suzy riss die Augen auf und wirbelte schuldbewusst herum. Verdammt, sie hatte gar nicht gemerkt, wie hinter ihr die Tür geöffnet wurde.
Und, doppelt verdammt, es war natürlich Leo Fitzallan.
»Mmff … pup mir eid … Mmpf …«
»Mal wieder mehr abgebissen, als du kauen kannst?«, erkundigte sich Leo mit einem angedeuteten Lächeln.
Das Karamell schweißte sich an Suzys Zähne wie schnell abbindender Zement. Sie winkte entschuldigend mit der Hand, betete, dass sich keine geschmolzene Schokolade über ihr Kinn zog. Sie kaute und schluckte, warf den Rest des Schokoladenriegels auf den Schreibtisch, kaute und schluckte erneut.
»Tut mir leid«, sagte Leo. »Offensichtlich habe ich einen ganz besonders intimen Moment unterbrochen.«
Sie schluckte erneut.
Hurra, und keine Schokolade auf dem Kinn!
»Na bitte.« Suzy deutete eine Verbeugung an. »Alles weg. Und? Was kann ich für dich tun?«
Er hatte ein Aftershave von Givenchy aufgelegt – für Leo Fitzallan war Tommy Hilfiger oder Calvin Klein nicht gut genug – und trug einen teuer geschnittenen, dunklen Anzug. Suzy fragte sich, ob er das flaschengrüne Hemd und die blaue Krawatte selbst ausgesucht oder ob Gabriella da ihre Hand im Spiel gehabt hatte.
Wahrscheinlich war das Gabriella gewesen. Ein Mann, der einen grauen Volvo fuhr, wäre niemals so wagemutig. Und das Dunkelblau der Krawatte passte haargenau zu seinen Augen.
Eindeutig Gabriella.
»Ich dachte, wir könnten vielleicht einen Waffenstillstand schließen«, sagte Leo. »Wie klingt das in deinen Ohren?«
Meine Güte, dachte Suzy, ein Wunder ist geschehen. Schnell, man reiche dem Mann eine Flasche Wasser – vielleicht kann er sie in Chardonnay verwandeln.
Laut sagte sie: »Wie kommt’s?«
»Mein Bruder ist glücklich mit dir. An Weihnachten werden wir beide verwandt sein. Das Letzte, was ich will, ist ein Familienzwist. Es ist viel einfacher, wenn wir das Kriegsbeil jetzt sofort begraben, wenn wir aufhören, uns zu streiten. Was sagst du dazu?«
Suzy merkte, dass er noch attraktiver war, wenn er gute Laune hatte. In den letzten Tagen hatte sie ihn nur grummelnd, spottend und allgemeine Missbilligung ausstrahlend erlebt, was auf seine Weise auch sehr sexy war, aber es war wirklich erstaunlich, welch einen Unterschied ein paar Lachfältchen machen konnten.
»Ich bin einverstanden.« Ihre Mundwinkel zogen sich nach oben. »Das war’s also. Von jetzt an werden wir absolut entzückend zueinander sein. Ich muss mir nur noch jemand anderen suchen, mit dem ich streiten kann.«
»So lange es nicht Harry ist«, meinte Leo.
»Mit Harry kann man nicht streiten.« Suzy lächelte ihn sonnig an und setzte sich auf ihren Schreibtisch. »Das fühlt sich jetzt irgendwie komisch an. Ich bin nicht sicher, was wir tun sollten. Wenn das eine
Friends
-Folge wäre, gäbe es jetzt eine Gruppenumarmung.«
Für den Bruchteil einer Sekunde flackerte etwas in Leos Augen auf. Doch im nächsten Moment war es schon verschwunden. Er fuhr sich mit den Fingern durch seine ultraglatten,
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