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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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eines Menschen aufzuwachsen, der auf alles eine Antwort wusste? Jemand, der nie einen falschen Schritt machte, der wie König Midas alles, was er berührte, in Geld verwandelte, und der in seiner Wirkung auf das andere Geschlecht einem James Bond gleichkam.
    Verdammt bitter, dachte Suzy, so musste es sich angefühlt haben.
    Leo Fitzallan würde sie verachten, egal, was sie sagte. Aber wenn sie ihm sagte, dass sie diese sogenannte Hochzeit nur mitspielte, weil Harry sie förmlich angebettelt hatte, würde er auch Harry verachten.
    Die Worte hingen in der Luft. Sie musste an Schafe und Schlachtbänke denken.
    O Gott, los geht’s.
    »Es tut mir so leid, ich weiß nicht, warum ich das getan habe. Bitte, bitte,
bitte
, sag Harry nichts«, flehte Suzy. »Er würde mir niemals vergeben, und ich liebe ihn, das tue ich wirklich! Ich schwöre, ich mache so etwas nie wieder!«
    Es war demütigend, aber unter den gegebenen Umständen fand Suzy, das wäre das Mindeste, was sie tun könnte. Rot vor Scham brachte sie es kaum über sich, Leo in die Augen zu schauen.
    Schlimmer noch, ihr Gehirn wiederholte hektisch jede einzelne Sekunde dieses erderschütternden Kusses. Ihre Lippen zitterten immer noch hilflos angesichts der Erinnerung seiner Lippen auf ihrem Mund. Sie hatten noch nicht ganz begriffen, dass es nicht das bedeutete, was sie geglaubt hatten.
    Siehst du?, dachte Suzy, ich bin nicht der einzige Einfaltspinsel hier. Du bist auch auf mich hereingefallen.
    Laut fragte sie trotzig: »Wirst du es Harry sagen?«
    Leo zögerte, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, ich sage ihm nichts. Aber noch eine Chance kriegst du nicht, hast du das verstanden? Von jetzt an wirst du dich benehmen. Denn wenn ich herausfinde, dass du etwas tust,
was auch immer
, das meinen Bruder beunruhigen könnte …«
    »Ist ja gut.« Suzy gestikulierte frustriert, dass Leo jetzt eine Pause einlegen konnte. Sie war versucht, ihn zu fragen, wie Harry seiner Meinung nach reagieren würde, wenn er herausfand,
wen
seine Verlobte geküsst hatte, aber im Grunde war es egal. Leo wüsste ganz bestimmt die perfekte, punktgenaue Antwort. Mit ihm zu streiten war, als ob man sich vor Gericht selbst verteidigen musste, weil man sich keinen Anwalt leisten konnte, und dann in letzter Sekunde feststellte, dass man es mit dem scharfzüngigsten Staatsanwalt des ganzen Landes zu tun hatte.
    »Es ist mir ernst.« Leos dunkle Augen bohrten sich in ihr Gehirn.
    »Und ich muss jetzt wieder ins Büro.« Da die Bitte um Kaffee offensichtlich nichts anderes gewesen war, als ein billiger Trick, um ins Haus gebeten zu werden, trug Suzy die Tassen zur Spüle und kippte den Inhalt weg. Da kam ihr ein entsetzlicher Gedanke.
    »Wie lange hast du das schon geplant?«
    »Hm? Was geplant?«
    »Dieses Kuss-Dings.«
    Du Mistkerl, du weißt ganz genau, wovon ich spreche.
    »Ach, gar nicht lange. Es war eigentlich ein spontaner Einfall.«
    Er besaß doch tatsächlich den Nerv zu lächeln.
    »Nicht schon, bevor du ins Büro gekommen bist?«
    »Hör mal«, sagte Leo, »ich konnte doch nicht wissen, dass du dich auf deinen Schokoriegel setzen würdest, oder? Und ich wusste auch nicht, dass du heute kein Auto hast. Ich bin gut«, fügte er trocken hinzu, »aber so gut auch wieder nicht. Es wurde erst zur Möglichkeit, als du mich um eine Mitfahrgelegenheit angefleht hast.«
    Nächstes Mal werde ich laufen. Selbst wenn ich wirklich mit Hundekacke verschmiert bin. Und das von Kopf bis Fuß.
    »Und was ist mit dem Haus?«
    »Dieses Haus?« Leo klang überrascht. »Sieht nett aus.«
    »Sheldrake House«, sagte Suzy. »Willst du es wirklich kaufen oder war das auch Teil deines Plans?«
    Leo hob spöttisch eine Augenbraue. »Was glaubst du?«
    »Ich glaube, es gehörte zu deinem Spielchen.«
    »Was für eine Pessimistin!« Dieses Mal lachte er wirklich. »Ach, komm schon, Suzy, bleib locker. Ich kaufe das Haus trotzdem. Ganz so schlimm bin ich nun auch wieder nicht.«
    Ja, ja.
    »Das ist Ansichtssache«, sagte Suzy.
     
    »Das war also Harrys Bruder.« Donna pfiff anerkennend, als Leo Suzy wieder vor dem Büro abgesetzt hatte. »Oje, ich hatte recht, nicht wahr? Er ist genau dein Typ.«
    »Ist er nicht«, widersprach Suzy gefühlvoll. »Er ist ein skrupelloses, arrogantes, verschlagenes Stück Scheiße.«
    »Seit wann hätte dich das jemals abgehalten?« Donna grinste sie wissend an. »Du hättest sehen sollen, wie er dich angesehen hat.«
    Das ist noch gar nichts, du hättest sehen sollen, wie er mich

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