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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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geküsst hat.
    Aber Suzy brachte es nicht über sich, das zu sagen, nicht einmal zu Donna. Der Kuss war nur ein Test gewesen, und sie war mit fliegenden Fahnen untergegangen.
    Meine Güte, sie hätte beinahe ihre Beine um Leos Lenden geschlungen.
    War das jetzt peinlich, oder was?
    »Ach übrigens, Harry hat angerufen, als du weg warst«, fuhr Donna fort. »Er bittet dich, dir den Montag frei zu halten, weil die Leute von
Hi!
kommen, um die erste Fotoreihe zu schießen.«
    »Mein Gott«, seufzte Suzy, »ich sehe es schon vor mir: Harry Fitzallan begrüßt uns in seinem entzückenden Krankenhauszimmer.«
    »Er meinte, du musst dir nicht groß die Haare machen, weil
Hi!
jemand aus London mitbringt, der das übernimmt.« Donna konsultierte ihre Kurzschriftnotizen auf dem Stenoblock. »Außerdem eine Visagistin. Und eine Stylistin. Und eine Auswahl an Kleidern.«
    »Ich will aber nicht wie Ivana Trump aussehen«, jammerte Suzy.
    Es klang entsetzlich. Vor ihrem inneren Augen tauchte ein Bild von sich auf, wie sie ein Paillettenkleid und ultrahoch toupierte Haare trug. Ganz zu schweigen von den ultradick aufgespritzten Lippen.
    »Ivana Trump? So viel Glück hast du nicht«, schoss Donna zurück. »Da müsstest du erst ein paar Kilo verlieren.«
    Suzy rollte mit den Augen. Donna klang allmählich wie Celeste.
     
    Der Fotograf, die Friseuse, die Stylistin, die Visagistin und die Assistentin des Fotografen waren nicht die Einzigen, die am Montagmorgen nach Bristol reisten.
    Es kam auch ein Mann von Tiffany.
    »Lucille hat die Ringe in deinem Schmuckkasten ausgemessen, damit wir auch die richtige Größe haben«, erklärte Harry voller Stolz.
    »Ja, aber der Ring ist nur geliehen, für das Foto-Shooting«, sagte Suzy, mehr zu sich selbst. Die Ringe, die der Mann von Tiffany in seinem geöffneten Aktenkoffer präsentiert, waren allesamt schwere Kaliber. Auf der Samtauslage im Kofferinneren funkelten ihr einige fette Steine entgegen.
    »Nicht nur für das Foto-Shooting.« Harry schüttelte den Kopf. »Für das ganze Leben.«
    Suzy geriet in Panik. »Das kann unmöglich dein Ernst sein!«
    »Für meine künftige Frau nur das Beste.« Harry klang selbstgefällig. »Einer von diesen. Du hast die freie Wahl. Obwohl ich finde, der Herzförmige sieht am besten aus.«
    Suzys Mund wurde trocken. Sie sah den Mann von Tiffany ängstlich an.
    »Wie viel kostet der?«
    »Mach dir darüber keine Gedanken!« Harry winkte mit großer Geste in Richtung Samtauslage. »Ich will, dass du dir den aussuchst, der dir gefällt. Geld spielt keine Rolle!«
    »Oh«, seufzte die Stylistin von
Hi!
, »ich wünschte, das würde einmal jemand zu mir sagen.«
    Suzy wünschte, Harry würde es nicht zu ihr sagen. Sie schluckte und betrachtete den Ring, den er ihr auf den Finger steckte. Von hochwertigem Schmuck hatte sie durchaus Ahnung. Dieser Ring kostete gut und gerne 20 000  Pfund. Selbst wenn Tiffany Harry im Tausch gegen die Publicity einen großzügigen Rabatt einräumen sollte, würde er immer noch mindestens 10 000  Pfund dafür zahlen müssen.
    Für einen Ring, den sie gar nicht wollte.
    Außerdem wusste Suzy, dass es egal war, wie schön ein Ring sein mochte; wenn man versuchte, ihn eine Woche, nachdem man ihn gekauft hatte, dem Laden zurückzuverkaufen, konnte man von Glück sagen, wenn man dafür noch ein Zehntel des Kaufpreises bekam.
    Der herzförmige Diamant war umwerfend. Harry hielt ihre Hand hoch und küsste ihre Fingerspitzen.
    »Was denkst du?«, fragte er zärtlich.
    Bevor Suzy etwas sagen konnte, nickten der Fotograf und die Stylistin unisono.
    »Perfekt, Harry!«
    »Ja, Harry, sehr gut!«
    »Harry?« Die Empfangsschwester der Station quetschte sich mit einem Tablett voll Tee und grässlichem, gelbem Gebäck in das übervolle Krankenzimmer. »Zitronenkekse, ja? Ach, die Physiotherapeutin kam vorbei, aber ich habe sie weggeschickt. Ich erklärte, Sie seien heute zu beschäftigt.«
    »Danke.« Harrys blaue Augen bekamen kleine Fältchen in den Augenwinkeln. »Eigentlich ist es hier drin ein wenig eng, Doreen. Meinen Sie, es gibt ein leeres Zimmer, in dem die Mädchen an Suzy arbeiten können?«
    »Keine Sorge, mein Lieber, daran habe ich bereits gedacht!« Die Empfangsschwester stellte das Tablett schwungvoll neben dem geöffneten Aktenkoffer des Tiffany-Mannes ab, und Teetropfen schwappten auf den lila Samt. Sie strahlte Harry hingebungsvoll an. »Der Abspritzraum ist ruhig und ganz entzückend – da kann sie sich aufbrezeln

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