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Sternstunde der Liebe (German Edition)

Sternstunde der Liebe (German Edition)

Titel: Sternstunde der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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Zeb. »Wenn überhaupt jemand die Schuld daran trägt, dann ich, weil ich Quinn mit meiner Wut angesteckt habe. Hier draußen geht es zur Zeit ziemlich hektisch zu wegen –«
    »Ich weiß Ihre Erläuterungen zu schätzen«, sagte einer der Polizisten ruhig. »Aber wir müssen die junge Dame selbst vernehmen.«
    »Kommt nicht in Frage.« Michael stellte sich schützend vor Quinn.
    »Ist schon in Ordnung«, flüsterte Quinn gefühlvoll.
    Rumer sah Michaels gerunzelte Stirn, Quinns liebevollen Blick. Zeb und sie standen nahe beieinander – sie alle bildeten eine eingeschworene Gemeinschaft. Rumer schloss die Augen, um den Augenblick in ihrer Erinnerung zu bewahren, und fragte sich wie ein Kind, warum solche Nähe nicht immer währen konnte.
    »Mach dir meinetwegen keine Sorgen«, fügte Quinn hinzu.
    Michael nickte.
    »Junge Dame?«, sagte der Polizist.
    »Ich bin bei dir.« Michael blickte ihr in die Augen, bevor sie sich umdrehte und sich den beiden Polizisten zuwandte.
    »Nehmen Sie sie fest!«, verlangte der Kammerjäger aufbrausend.
    »Seien Sie vorsichtig!«, sagte Zeb mit leiser, ernster Stimme zu dem Polizisten.
    »Ich wünschte, Sixtus wäre hier«, sagte Quinn aufschluchzend. »Alles verändert sich auf dem Kap! Er würde nicht zulassen, dass so etwas passiert. Er würde verhindern, dass die Bäume gefällt und die Kaninchen vergiftet werden … ich wünschte, er wäre hier!«
    »Ich auch.« Rumer ging zu Quinn und nahm sie in die Arme und sah Zeb in die Augen.
    »Das wünschen wir uns alle«, sagte Mathilda, als der Polizist näher trat. Während Quinn seine Fragen beantwortete, nahmen Rumer und Zeb sie in ihre Mitte. Rumer spürte Zebs Nähe, hörte ihr Herz schlagen. Als sie ihn über Quinns Kopf hinweg anblickte, sah sie, dass seine Augen gefährlich blitzten.
    Sein Blick hatte weder etwas mit dem Kap noch mit der Polizei oder Quinn zu tun, die sich in Schwierigkeiten befand. Es ging ausschließlich um Rumer, um seine Sehnsucht nach ihr, um die erneute Verzögerung, die sie beide zu warten zwang.

    Der Schlepper schaukelte im Kielwasser eines großen Fischtrawlers, der auf das offene Meer hinausfuhr, hin und her. Sixtus saß im Liegestuhl neben Malachy und hatte seine Angel über die Bootsseite ausgeworfen. Die Makrelen zogen zu ihren Laichplätzen, und die beiden Männer holten sie genauso schnell herein, wie die Fische vorbeischwimmen konnten. Der Schwarm sah auf der Oberseite schwarz aus, aber wenn sie sich auf die Seite legten, blitzten Streifen auf, wie silbern schimmernde Tiger, die unter Wasser schwammen.
    »Und der Nächste.« Sixtus hievte den zappelnden Fisch an Bord.
    »Wie viele haben wir jetzt, sieben? Reicht fast fürs Abendessen.«
    »Tatsächlich? Und was isst du?«
    Die beiden Männer waren sich inzwischen näher gekommen und zum »du« übergegangen.
    »Du behauptest, dass du sieben Makrelen schaffst, ganz alleine?«
    »Die sind doch klein.«
    »Trotzdem. Sieben?«
    Sixtus nickte. Er dachte an die weite Strecke mit dem Segelboot, die noch vor ihm lag, an die Ankunft in Irland; er fragte sich, wie die Küche in einem irischen Altersheim sein mochte. Obwohl er in Nova Scotia fürstlich gespeist hatte – er hatte mit Malachy, mit Elizabeth und auch allein die besten Fisch- und Hummergerichte von ganz Lunenburg gegessen –, sehnte er sich nach Rumers Kochkünsten.
    Er sehnte sich nach den Tomaten aus Hubbard’s Point, nach dem Getreide aus Silver Bay, dem Lammfleisch aus Black Hall, nach Quinns Hummern. Kurzum, er hatte Sehnsucht nach Zuhause.
    »Dann angeln wir besser weiter, wenn du glaubst, dass sieben nicht reichen. Wir müssen dich schließlich ein wenig mästen für die lange Durststrecke, die vor dir liegt.« Malachy überprüfte den Köder an seinem Haken, dann warf er die Angel wieder über die Seite aus. »Wann willst du eigentlich los?«
    »Morgen«, sagte Sixtus.
    »Irland wartet. Existiert zwar schon seit Jahrhunderten, aber du willst keine Minute verlieren; nichts wie hin, oder?«
    »Richtig. Achtzehn Tage dauert die Atlantiküberquerung von hier aus …«
    »Möglicherweise schnappt dir ja sonst jemand dein Bett im Altersheim vor der Nase weg.«
    »Nun, ich werde mich wahrscheinlich noch nicht gleich zur Ruhe setzen.«
    »Aha, erst mal rumhorchen, was dort geboten wird.«
    »Genau. Und außerdem ist das nicht der Hauptgrund für meine Reise. Ich wollte mir einfach eine Auszeit gönnen, weißt du. Mir und Clarissa.«
    Malachy nickte ernst und zog an seiner

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