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Sternstunde der Liebe (German Edition)

Sternstunde der Liebe (German Edition)

Titel: Sternstunde der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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als Edward sich zu ihnen gesellte, betrat Winnie die Bühne und die Hochzeitsgesellschaft empfing sie mit donnerndem Applaus. Sie verbeugte sich, nahm den Beifall wie einen Tribut hin, der ihr gebührte. Die Kapelle setzte ein, und Winnie begann zu singen, übertönte das Tosen des Windes.
    Die klaren reinen Klänge von »Cara di Amore« erklangen. Sie wurden eins mit dem Wind und den Wellen, die gegen den Strand und die Felsen brandeten. Der Sturm gewann an Stärke – er rüttelte an den Zeltklappen und bewog die Menschen, sich eng aneinander zu drängen, als wollten sie verhindern, weggeblasen zu werden. Edward nahm ihre Hand. Rumer fragte sich, ob er spürte, wie sie zitterte.
    Sie ließ sich von der Musik berauschen – von Winnies Stimme, vom Wind – und versuchte, Zebs letzte Worte aus ihrem Gedächtnis zu verbannen.
    Sobald Winnie geendet hatte, begab sie sich auf die Suche nach Dana und umarmte sie, wünschte ihr, Sam und den Mädchen allzeit Glück.
    Dann ergriff sie mit klopfendem Herzen Edwards Hand.
    »Komm«, sagte sie. »Ich möchte fahren.«
    »Wohin?«
    »Zur Farm.«
    Er lachte. »Du hast urplötzlich das dringende, nicht zu leugnende Bedürfnis nach der Gesellschaft von Blue und einem Stall voll verwilderter Katzen?«
    »Nein, Edward«, flüsterte sie und schlang ihre Arme um seinen Hals. »Nach deiner Gesellschaft … ich möchte mit dir alleine sein.«
    Sie nahmen sich nicht einmal die Zeit, sich zu verabschieden. Dana hatte offenbar beobachtet, wie sie durch den Regen den Hügel hinabliefen; sie schwenkte ihren Brautstrauß. Rumer winkte zurück, eine Hand auf dem Herzen, um sie wissen zu lassen, dass sie die Geste zu schätzen wusste. Dana holte weit aus, signalisierte, dass Rumer den Brautstrauß mit Sicherheit gefangen hätte, wenn sie geblieben wäre. Während Edward seinen Mercedes in der Sackgasse wendete, warf Rumer Dana Luftküsse zu und sah, dass Zeb ihre Abfahrt verfolgte.
    »Eine schöne Hochzeit«, sagte Edward. »Man konnte in vielen Dingen den charakteristischen Stil von Mays Bridal Barn spüren. Das Kleid, der Blumenschmuck, die Kerzen … habe ich dir eigentlich erzählt, dass meine Mutter zu den ersten Kundinnen von Emily Dunne gehörte? Sie pflegte die Hochzeitsplanerin vielen ihrer langjährigen Freundinnen aus Pittsburgh zu empfehlen.«
    »Aha.« Rumer streckte die Hand zum Fahrersitz hinüber, um Edwards Nacken zu streicheln.
    »Sam muss ein herzensguter Mensch sein, wenn er die Aufgabe auf sich nimmt, die beiden Nichten von Dana großzuziehen …«
    »Mit Sicherheit.« Rumer rutschte näher, um sein Ohr zu küssen.
    »Zum Glück scheinen alle gut miteinander auszukommen.«
    »Edward.« Rumer lockerte seine Krawatte und öffnete den obersten Knopf seines maßgeschneiderten Hemdes, das aus Großbritannien stammte. »Merkst du nicht, dass ich versuche, dich zu verführen?«
    »Doch, meine Liebe. Es fällt mir schwer, meine Augen auf die Straße zu richten.«
    »Dann lass uns nicht mehr über Dana und Sam reden, einverstanden?«
    »Einverstanden.« Er umklammerte das Lenkrad mit beiden Händen und ließ zu, dass sie langsam und sorgfältig den Rest seines Hemdes aufknöpfte.
    Als sie die Farm erreichten, setzte Edward sie an der Seitentür des Hauses ab. Sie betrat die Küche und sah vom Fenster aus zu, wie er das Scheunentor öffnete, den dunkelgrünen Mercedes hineinfuhr und mit einem Schwamm die Schlammspritzer von den Türfüllungen abwischte. Dann ging er in den Kuhstall, inspizierte seine Herde und schaltete die Deckenbeleuchtung ein, um die Dunkelheit des verregneten Tages zu vertreiben.
    Orazio, der alte Schäferhund, lag in der Ecke auf dem Steinboden. Rumer ging in die Hocke, um ihm die Ohren zu kraulen. Seine Augen waren entzündet: Eine der Katzen hatte ihn mit ihren Krallen verletzt. Sie ging zum Küchenschrank, fand die Salbe, die sie ihm verschrieben hatte, und trug sie auf.
    Als Edward hereinkam und auf der Matte stehen blieb, um den Matsch von seinen Füßen abzustreifen, hatte Rumer das Gefühl, als würde ihr Herz aussetzen. Sie richtete ihr Augenmerk auf Orazio, darauf bedacht, Zeit zu gewinnen. Edward schien den gleichen Wunsch zu verspüren; er wusch sich die Hände im Spülbecken, hängte seine Jacke in den Schrank und schaltete einen Sender ein, der klassische Musik brachte.
    Rumer, die immer noch neben dem Hund kniete, spürte seine Hände auf ihren Schultern.
    Sie drehte sich herum, schmiegte sich in seine Arme. Ihr Herz klopfte so heftig, dass

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