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Sternstunde der Liebe (German Edition)

Sternstunde der Liebe (German Edition)

Titel: Sternstunde der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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sie befürchtete, er könnte es durch ihr Kleid spüren. Er zeichnete ihre Schulterblätter mit seinen Fingern nach, dann beugte er sich zu ihr herab und küsste sie auf den Mund. Sie öffnete die Lippen, ihre Zungen erforschten einander behutsam.
    »Würdest du mir eine Frage beantworten?«, sagte er, als er einen Augenblick später innehielt.
    »Natürlich …«
    »Wie komme ich zu der Ehre? Was ist der Grund?«
    »Der Grund?«
    »Ja. Unsere … Beziehung, könnte man sagen, dauert schon eine ganze Weile. Wir sind miteinander essen gegangen, haben Partys besucht, aber bisher hast du nie Anstalten gemacht, mit mir nach Hause zu kommen.«
    »Wir waren immer anderweitig gebunden. Entweder musstest du gerade über jemanden hinwegkommen oder ich.«
    Ihr Herz schmerzte, als hielte ein Eisenring ihren Brustkorb umspannt. Das Engegefühl schnürte ihr die Luft ab. Sie wollte die Fesseln sprengen, den Schmerz loswerden, das Gefühl auslöschen.
    »Bist du sicher, dass es heute nicht wieder das Gleiche ist?«, fragte er.
    Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, aber sie schüttelte den Kopf. »Nein, Edward. Du bist derjenige. Der Sturm hat mich aufgerüttelt, hat Gefühle geweckt …«
    »Und Hochzeiten sind so romantisch«, fügte er hinzu und verschränkte seine Finger mit ihren. Er zog sie wieder an sich, küsste ihre Lippen. Hand in Hand gingen sie zur Treppe.
    Auf dem Weg nach oben bemerkte sie die Familienporträts, die an den Wänden hingen. Die Treppenstufen waren mit Petit-Point-Läufern bedeckt – so zart, dass sie nicht darauf zu treten wagte.
    »Die hat meine Mutter gemacht«, sagte er und deutete nach unten. »Von den Wildblumen auf der Farm.«
    Rumer nickte. Ihr Mund war trocken. Sie verspürte den Drang, auf der Stelle stehen zu bleiben, kehrtzumachen, die Treppe hinunterzulaufen, zur Haustür hinaus. Aber Edward war direkt hinter ihr, sein Atem streifte ihr Ohr, seine Hand lag auf ihrem Kreuz. Sie hatte die Initiative ergriffen; das hat seinen Grund, hielt sie sich vor Augen.
    Sein Schlafzimmer befand sich an der Frontseite des Hauses, mit Blick auf die Landstraße und die Wiesen im Osten der Farm. Rumer ging um das eiserne Bettgestell herum, betrachtete die Bücher hinter den Glasscheiben des Vitrinenschranks aus Mahagoni, die Aquarelle von der roten Scheune, die an der Wand hingen, die sepiafarbenen Fotografien in den Silberrahmen, die auf der Frisierkommode standen, deren auf Hochglanz polierte Oberfläche ein Läufer aus Spitze zierte.
    »Mein Allerheiligstes.« Edward blickte sich stolz um.
    »Wunderschön.« Ihr Herz flog ihm zu, wegen des Wortes, aber mehr noch wegen seiner Verletzlichkeit – alles in diesem Raum präsentierte sich ihr so unverfälscht und adrett wie Edward selbst. Sie nahm seine Hand und führte ihn zum Bett hinüber, über das eine weiß-blaue Steppdecke gebreitet war.
    Sie küssten sich abermals, sanken auf das Bett, nestelten ungeschickt an den Kleidern des anderen. Rumer hatte die Augen fest geschlossen, Tränen quollen unter den Lidern hervor. In ihrer Brust hämmerte ein Motor; er war in den letzten vierundzwanzig Stunden auf Hochtouren gelaufen. Hätte sie sich, wenn Edward nicht ihr Begleiter gewesen wäre, den erstbesten Mann unter den Hochzeitsgästen ausgesucht, um mit ihm ins Bett zu gehen, einen Fremden – irgendeinen Wissenschaftler aus Yale? Den schrecklichen Gedanken verdrängend, küsste sie ihn auf den Hals.
    »Ich schätze dich sehr«, flüsterte er, formvollendet, als tränken sie Tee miteinander.
    »Edward …« Ihre Kehle war wie zugeschnürt, sie brachte das Wort kaum über ihre Lippen; dann drehte sie sich abrupt auf die Seite.
    Mit Tränen in den Augen rückte sie von ihm ab. Edward streckte die Hand aus, wollte sie berühren – vielleicht, um sie zu beschwichtigen. Aber Rumers Gefühle befanden sich in Aufruhr, sie sehnte sich nach etwas, was sie nicht beim Namen nennen konnte, rang mit Engeln, die sie seit Ewigkeiten kannte. Edward war bei ihr, sie hatte nichts von ihm zu befürchten, und so sehr sie sich auch wünschte, hier und jetzt mit einem Mann zu schlafen – sie wusste, dass er nicht derjenige war, dem ihre Sehnsucht galt.
    »Es tut mir Leid«, sagte sie und zuckte zurück, während Tränen ihre Sicht verschleierten.
    »Schon in Ordnung.« Er war galant wie immer, ließ sie vom Haken. »Ich glaube, das ist nicht der richtige Zeitpunkt …«
    Er hatte Recht, wie Rumer wusste, als die Erkenntnis sie wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf: Der

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