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Sternstunde der Liebe (German Edition)

Sternstunde der Liebe (German Edition)

Titel: Sternstunde der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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einen erbarmungslosen, sich um die eigene Achse drehenden, aufgewühlten Wirbelsturm aus Sternenpartikeln – die sich mit einer Geschwindigkeit von zwei Millionen Meilen pro Stunde auf der Stelle bewegen.«
    »Und du bist in einen hineingeraten?« Sie bedachte ihn mit einem skeptischen Blick.
    »Ja.«
    »Und wie bist du entkommen?«
    »Gute Frage.« Er hob sein Glas und stieß mit ihr an. »Das erzähle ich dir beim nächsten Mal. Das nächste Kapitel sozusagen – ich spanne dich auf die Folter, damit du morgen Abend zum Essen kommst, weil du es nicht mehr erwarten kannst zu erfahren, wie es weitergeht. Fortsetzung folgt.«
    »Denkst du.«
    »Oh, weil du mit deinem Verehrer, der nichts als Privatschulen zur Vorbereitung auf irgendeine Elite-Universität kennt, in einem Gourmet-Tempel speist oder wo auch immer?«
    »Du hast es nötig! Du warst doch selbst an der Columbia.«
    »Ja, aber ich lasse es nicht heraushängen. Dieser Typ ist so steif, dass er kein einziges Mal das Gesicht verzieht. Wie hat er sich seine Kiefersperre zugezogen? Jetzt erzähl mir doch nichts, Rumer – du hast solche Snobs doch sonst nie leiden können.«
    »Er ist ein Schatz.« Rumer blickte Zeb unvermittelt in die Augen. »Er mag mich, und ich mag ihn. Ich habe mein Pferd auf seiner Farm untergestellt. Wir sind gute Freunde, gehen durch dick und dünn –« Sie schluckte, als sie sah, wie Edward sich mit Annabelle unterhielt.
    »Warum heiratest du ihn dann nicht?«
    »Vielleicht glaube ich nicht an die Ehe. Schau dir doch meine Schwester und dich an.«
    »Zugegeben, wir waren nicht gerade das beste Beispiel für diese Institution«, räumte Zeb ein.
    Rumer atmete langsam aus. Sie beobachtete, wie Edward Annabelle ritterlich fragte, was sie trinken wolle, und die Bestellung an den Barkeeper weitergab. Annabelle genoss die Aufmerksamkeit, berührte Edwards Arm und lachte. Bei seinem Anblick empfand Rumer einen tiefen Seelenfrieden und ihr wurde leicht ums Herz. Doch als sie sich wieder Zeb zuwandte, schwand die heitere Gelassenheit mit einem Schlag.
    Er trat näher. Ihre Körper berührten sich fast. Sie konnte sehen, wie sich sein Brustkorb hob und senkte, als ringe er nach Luft. Sie hatte das Gefühl, ihr Kopf sei leer, unfähig, die richtigen Worte zu finden.
    Es war eine Ironie des Schicksals, dass es in jungen Jahren nie dergleichen zwischen ihnen gegeben hatte. Ihre Körper hatten sich im Einklang bewegt: schwimmen, Rad fahren, auf Bäume klettern. Die Worte waren unaufhaltsam geflossen; sie hatten sich alles erzählt. Schließlich blickte Rumer zu ihm auf: Er trug einen marineblauen Blazer und eine dunkle Krawatte mit weißen Punkten. Bei näherem Hinsehen entpuppten sich die Punkte als Mondphasen.
    »Allem Anschein nach kann man dich dem Himmel nicht lange fern halten«, sagte sie vorsichtig.
    Er lachte, offensichtlich erleichtert, dass sie das Schweigen gebrochen hatte, und strich mit der Hand über die Krawatte. »Ein Geburtstagsgeschenk von Michael.«
    »Interessant. Das bedeutet, dass er einen Sinneswandel durchgemacht hat.«
    »Inwiefern?«
    »Als er klein war, hat er versucht, die Existenz des Mondes zu leugnen. Er wollte nicht, dass du dort hinauffliegst. Ich erinnere mich, wie ich mit ihm auf den Felsen saß, mitten in der Nacht, und er weinte, weil der Himmel so weit weg war. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, dass du die Erde verlässt, dich möglicherweise im Weltraum verirrst.«
    »Jetzt wäre es ihm am liebsten, ich würde hinauffliegen und dort bleiben, ein für alle Mal.«
    »Nicht, dass ich mich mit Kindern auskenne, aber mein Vater schreibt in seinem Buch, das sei ein ganz natürlicher Verlauf im Entwicklungs- und Abnabelungsprozess.«
    »Sixtus hat ein Buch geschrieben?«
    Rumer nickte stolz. »Er wehrt sich gegen die Bezeichnung – er sagt, es sei ein Haufen zusammengeheftetes Papier –, aber es ist ein Buch, ohne Frage. Nicht veröffentlicht oder dergleichen … aber es wurde im Lehrkörper von Hand zu Hand weitergereicht. Als ich anfing, meinen Tiermedizin-Kurs zu geben, ließ ich ungefähr zwanzig Kopien machen, die ich im Lehrerzimmer auslegte. Sie gingen weg wie warme Semmeln.«
    »Das muss ich mir besorgen.« Zeb sah zur anderen Seite des Zeltes hinüber, wo Sixtus in seinem Cut stand, hochgewachsen und krumm, umringt von Michael, Quinn, Allie und den McCray-Kindern. »Vielleicht geht er in Klausur, um das nächste zu schreiben. Auf irgendeine einsame Insel – oder er nistet sich in einem

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