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Stets Zu Diensten, Mylady

Stets Zu Diensten, Mylady

Titel: Stets Zu Diensten, Mylady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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Rowallan-Vermögen in den Rachen werfen können, denn Paul hätte es geerbt. Sicher, eine schöne Mitgift wäre für sie herausgesprungen, aber längst nicht genug, um jemanden wie diesen Shafto anzulocken, darauf möchte ich wetten.”
    Mehr konnte Will nicht verstehen, denn die beiden gehässigen Gäste entfernten sich. Plötzlich wünschte er, nah bei Beck zu sein. Warum hat sie mir nichts über den frühen Tod ihres Bruders erzählt, fragte er sich. Andererseits, habe ich ihr etwas aus meiner Vergangenheit berichtet?
    Er schaute sich unter den Gästen suchend um, konnte seine Braut jedoch nirgendwo entdecken. Aufs Geratewohl trat er in den kleinen Salon, dessen Tür nur angelehnt war, und hörte ersticktes Schluchzen.
    Rebecca? Nein, das konnte nicht sein. Oder doch?
    “Beck?”, fragte er leise. “Bist du das?” Leise trat er in den Raum, und dort, in einem Sessel am Kamin, kauerte eine schluchzende Frau, das Gesicht in die Kissen gepresst.
    An ihrem himmelblauen Kleid und den goldenen Locken erkannte er, dass sie nicht seine Braut sein konnte – also wollte er sich leise zurückziehen.
    Doch zu spät. Die Dame fuhr hoch und wandte ihm ihr tränenüberströmtes Gesicht zu, und jetzt erkannte er Sarah Allenby, oder vielmehr die Marchioness of Wingfield, wie sie sich mittlerweile nennen durfte.
    Von ihrer puppenhaften Schönheit war nichts übrig geblieben, und auf ihren Oberarmen waren hässliche Blutergüsse sichtbar.
    “Oh Will, oh Will!” schluchzte sie, sprang auf und warf sich an seine Brust. “Warum habe ich nicht um dich gekämpft? Warum habe ich dich gehen lassen und stattdessen diesen Grobian geheiratet?”
    Will versuchte vergeblich, sich aus ihrer Umklammerung zu befreien. Je mehr er von ihr abrückte, umso heftiger wurde ihr Schluchzen, bis es schließlich in kleine spitze Schreie überging.
    Genau in diesem Augenblick erschien der Marquess of Wingfield in der Tür – und fand seine Gemahlin in Will Shaftos Armen.
    “Du billiges Flittchen”, brüllte er, außer sich vor Wut. “Da suche ich dich überall, und wo finde ich dich? Mitten im Ehebruch mit Rebecca Rowallans Bräutigam. Warte, bis wir zu Hause sind. Da sollst du lernen, was es heißt, mich zum Hahnrei zu machen. Die Lektion wirst du so schnell nicht vergessen!”
    Während Will noch immer versuchte, sich aus Sarahs Umklammerung zu befreien, antwortete er in frostigem Ton: “Nach den Armen und dem Hals Ihrer Gemahlin zu urteilen, Wingfield, erteilten Sie ihr bereits eine Lektion zu viel. Sie müssen ein Narr sein, wenn Sie im Ernst annehmen, ich betrüge meine Gemahlin auf meiner eigenen Hochzeitsfeier.”
    Der Marquess hörte offenbar nur, dass Will ihn nicht mit seinem Adelstitel angeredet hatte. “Was war das? Ich will Sie lehren, Sie hergelaufener Habenichts, es gegenüber Höhergestellten an Respekt fehlen zu lassen”, schrie er.
    “Respekt? Wem bin ich hier Respekt schuldig? Etwa jemandem, der seine Frau schlägt?”
    “Hast dich bei ihm über mich beschwert, was, du Flittchen”, brüllte der Marquess nun auf Sarah ein. “Warte nur, du sollst erst recht Grund zur Klage bekommen.”
    “Nein, nein”, rief seine unglückliche Gemahlin. “Er hat es erraten, ich habe nichts gesagt! Es war nicht seine Schuld!”
    “Ich habe nicht übel Lust, Sie herauszufordern, Shafto”, brüllte Wingfield weiter, ohne sich um Sarahs Antwort zu kümmern.
    Zu Wills Entsetzen hatte sich mittlerweile eine Traube von Neugierigen versammelt. Mit einer dramatischen Geste wandte der Marquess sich an die Zuschauer, unter denen sich auch der Duke of Durness befand.
    “Ich ertappte ihn allein mit meiner Frau – Sie können sich denken, warum. Und er weigerte sich, mich entsprechend meinem Rang anzusprechen.”
    “Und welche Beleidigung wiegt schwerer?” erkundigte der Duke sich freundlich. “Das könnte unter Umständen Auswirkungen auf unser Urteil über den Straftäter haben.”
    Der Marquess starrte ihn finster, aber wortlos an. Dafür ergriff seine Gemahlin die Gelegenheit, sich zu verteidigen.
    “Nichts Fragwürdiges ist vorgefallen, Euer Gnaden. Ich war ein wenig verstimmt und hatte mich hierhin zurückgezogen, als Mr Shafto auf der Suche nach seiner Braut hereinkam. Ich habe bei ihm Trost gesucht. Da erschien mein Gatte und missverstand die Situation.”
    “Entspricht das der Wahrheit, Mr Shafto?” erkundigte sich der Duke.
    Will bestätigte Sarahs Aussage.
    “Der verdammte Schuft lügt!”, brüllte der Marquess.
    Der Duke of

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