Steueroasen Ausgabe 2013
45Â 774Â USD
Arbeitslosigkeit: 4,6Â Prozent
Staatsverschuldung: 220Â Prozent
Einwohner: 126,5Â Millionen
Sprache: Japanisch
Währung: Yen
Inflation: 0,5Â Prozent
Japan gilt zwar nicht als Steueroase, das Land spielt jedoch in der Asien-Region eine wichtige Rolle. Ende 2010 schien sich die Wirtschaft Japans gerade erst wieder von den Folgen des Lehman -Schocks und der internationalen Finanzkrise zu erholen. Dann folgte der Wirtschaftseinbruch nach dem Erdbeben und Tsunami im März 2011. Zahlreiche Zulieferbetriebe und vor allem für die Auto- und Elektroindustrie wichtige Zulieferketten wurden zerstört. Viele Unternehmen haben aus ihren Problemen nach dem 11. März die Lehre gezogen, sich zu globalisieren. Sie nehmen Abstand vom traditionellen Modell, nach dem allein in Japan produziert wird und die Produkte dann in der Welt verkauft werden. Für die wirtschaftliche Entwicklung Japans hängt jetzt viel davon ab, ob Euro-Krise, Unsicherheit über das Wachstum in den USA und der starke Yen die Exporte weiter schwächen.
Trotz eines fast lächerlich wirkenden Exportanteils von 17 Prozent des BIP (in Deutschland fast 50 Prozent) ist Japan extrem auÃenwirtschafts- und exportabhängig. Der relativ kleine AuÃenwirtschaftsanteil hat in den vergangenen zehn Jahren mehr als 50 Prozent zum Wachstum der Gesamtwirtschaft beigetragen. Japan muss daher seine verkrusteten Strukturen aufbrechen, die seit zwei Jahrzehnten die Wirtschaft bremsen. Des Weiteren wirkt sich die Stärke der heimischen Währung aus. Viele japanische Unternehmen suchen ihr Heil jetzt im Ausland und verlagern Teile ihrer Produktion nach China, Vietnam oder Indien .
Hinzu kommt, dass sich die öffentlichen Finanzen der mittlerweile nur noch drittgröÃten Volkswirtschaft nach zwei Wirtschaftskrisen und vielen Konjunkturprogrammen in einem verheerenden Zustand befinden. Die Staatsschuld entspricht Mitte 2012 rund 220 Prozent. Dazu beigetragen hat auch das miserable japanische Steuersystem. Doch mit Steuererhöhungen allein ist es nicht getan. Viel wichtiger wäre es, dass all jene Japaner, die Steuern und Abgaben schulden, diese auch tatsächlich zahlen. Denn Japan kennt bis heute kein System der Umsatzsteuer-Nummern auf Rechnungen: Nach Schätzungen gehen dem Fiskus deshalb jährlich 27 Milliarden Euro an Mehrwertsteuer verloren. Doch die wird jetzt von 5 auf 10 Prozent verdoppelt. Es gibt in Japan auch keine persönliche Steuernummer, das kostet den Staat geschätzte weitere 45 Milliarden Euro an entgangenen Einnahmen. Ãberdies zahlen von 2,7 Millionen japanischen Unternehmen nur 1,7 Millionen Beiträge an die staatliche Rentenversicherung ein. Und während Japans Firmen stets über die hohe Unternehmenssteuer klagen, zahlt in Wirklichkeit nur ein Drittel Steuern. Insgesamt werden so jährlich mehr als 100 Milliarden Euro fällige Steuern nicht beglichen. Dies kommt einer Steueroase dann doch schon sehr nahe.
Weitere Informationen:
Botschaft von Japan
HiroshimastraÃe 6, D-10785 Berlin
Tel.: 030-21 09 40, Fax: 030-21 09 42 22, www.de.emb-japan.go.jp
Labuan
Fläche: 92 qkm
Sprache: Malaysisch
Hauptstadt: Bandar Labuan
Arbeitslosigkeit: 3,7Â Prozent
Einwohner: 78Â 000
Währung: Malaysischer Ringgit
Inflation: 6,3Â Prozent
BIP je Einwohner: 32Â 167Â USD
Die 92 qkm groÃe Insel vor der Küste von Sabah ist Malaysias Steuerparadies. Durch ein umfangreiches Steuergesetzpaket wurde die Insel 1986 zum International Offshore Financial Centre erklärt. Mit umfangreichen Steuervergünstigungen für Offshore-Gesellschaften, Trusts, Banken und Versicherungen will Malaysia so internationales Kapital aktivieren, um den Sprung in ein voll industrialisiertes 21. Jahrhundert zu schaffen.
Labuan hat eine hochentwickelte Wirtschaft. Hier kreuzen sich die Hauptluft- und -seewege der asiatischen Region. Es liegt in gleicher Entfernung von den gröÃten Städten Südostasiens: Bangkok, Hongkong, Jakarta, Kuala Lumpur, Manila und Singapur . Die Infrastruktur ist gut, die Kommunikationsmittel sind ausgezeichnet. Erstklassiges Bankgeheimnis, keine Devisen- und Kapitalbeschränkungen sind beste Voraussetzungen dafür, dass diese Oase im Südchinesischen Meer im Kampf um die Reichen aus dem Orient für den ostasiatischen Raum dieselbe wirtschaftliche Bedeutung erlangen wird wie die Karibikinseln für die USA oder
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