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Steueroasen Ausgabe 2013

Steueroasen Ausgabe 2013

Titel: Steueroasen Ausgabe 2013 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Lothar Merten
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105 Tage. Inzwischen wurden neue Gesetze erlassen, die unter anderem die Gleichstellung von in- und ausländischen Investoren sicherstellen. Durch den hohen Zustrom „heißen” Geldes aus dem Ausland bleibt Indonesien jedoch verletzlich. Mit weiteren Kapitalverkehrskontrollen muss gerechnet werden. Investoren sollten diese Risiken berücksichtigen. Indonesiens Aufstieg wird nicht gradlinig verlaufen, das Land hat noch einen langen Weg vor sich. Unter dem Strich wird das Billiglohnland wegen hoher Transport-, Verwaltungs- und Bestechungskosten zu einem relativ teuren Standort für Investoren.
    Batam – Eiland der Versuchung
    Der Stadtstaat Singapur und sein Nachbar Indonesien bauen gemeinsam Billigfabriken auf zollfreien Inseln. Sie wollen der chinesischen „Fabrik der Welt” die Stirn bieten. Auf Batam , einer Insel des Riau-Archipels, lebten vor wenigen Jahren knapp 6 000 Fischer. Heute arbeiten hier mehr als eine Million Menschen. Seit Mitte 2004 bilden die Inseln Batam, Bintan und Karimun mit ein paar wenig besiedelten Inseln eine eigene indonesische Provinz; günstig gelegen am meist befahrenen Schifffahrtsweg der Erde, der Straße von Malakka. Seit Anfang 2009 bilden sie zusammen mit Singapur eine eigene Freihandelszone. Mehrwertsteuer und Zollgebühren wurden gestrichen, Einfuhrsteuern gibt es nicht und den Welthafen Singapur erreichen ihre Produkte in 24 Stunden.
    Wichtig: Die Indonesier brauchen Arbeit, deshalb sind sie billig zu haben. Liegen die Bruttoarbeitskosten in Singapur bei mehr als 450 US-Dollar, in Shanghai bei 241 US-Dollar, in Saigon in Vietnam noch 142 US-Dollar, liegt der Wert für Batam und die Nachbarinseln bei 130 US-Dollar. Der Mindestlohn auf Batam beträgt rund 100 US-Dollar, derjenige auf der Nachbarinsel Bintan bei 85 US-Dollar. Allein die Miete für eine Fabrikhalle kostet nach Berechnungen der japanischen Außenhandelsorganisation etwa ein Drittel weniger als in Singapur .
    Mehr als tausend ausländische Unternehmen lassen schon auf Batam produzieren, mehr als 10 000 heimische Unternehmen nutzen die Vorteile. 5,2 Milliarden US-Dollar Direktinvestitionen aus dem Ausland flossen Batam im Jahr 2010 zu. Damit der Strom ausländischen Kapitals auch nach der Wirtschaftskrise nicht abreißt, werden Fabrikhallen ausländischen Investoren mietfrei zur Verfügung gestellt. Für Golfbegeisterte gibt es nach getaner Arbeit auf der Insel unzählige Clubs und einen Golfplatz mit Villen.
    Steuern: Die unternehmensbezogenen Steuern erreichen maximal 30 Prozent, sie sollen jedoch durch eine Steuerreform auf 28 Prozent abgesenkt werden. Die individuelle Einkommensteuer liegt zwischen 5 und maximal 35 Prozent. Bei Nichtresidenten fällt eine 20-prozentige Quellensteuer auf Dividenden, Zinszahlungen, Lizenzen und Dienstleistungsgebühren an. Die Regierung fördert die Modernisierung in der Industrie unter anderem durch Steuer- und Zollerleichterungen. In bestimmten Bereichen gibt es zudem finanzielle Förderungen.
    Das DBA mit Deutschland reduziert die Quellenbesteuerung auf 15 beziehungsweise zehn Prozent bei Dividenden, auf 5, 10 beziehungsweise 7,5 Prozent auf Zinsen sowie auf 10 Prozent auf Zinszahlungen an die Regierung.
    Indonesien: Stärken und Schwächen
Stärken
Schwächen
+
große und junge Bevölkerung
–
schwache Infrastruktur
+
umfangreiches Mineralien- und Agrarpotenzial
–
verbreitete Korruption
+
niedrige Lohnkosten
–
geringe Rechtsstabilität
+
Standortvorteil durch ASEAN-Mitgliedschaft
–
niedrige Arbeitsproduktivität
+
politische Stabilität
–
relativ geringe Kaufkraft
    Weitere Informationen und Ansprechpartner:
    Botschaft der Republik Indonesien
Lehrter Straße 16–17
D-10557 Berlin
Tel.: 030-47 80 70, Fax: 030-44 73 71 42
    Deutsch-Indonesische Industrie- und Handelskammer
Jl. Haji Agus Salim No. 115, Jakarta 10310
Tel.: 006221-3 15 46 85, Fax: 006221-3 15 52 76
    Indonesia Investment Coordinating Board
Jalan Jend. Gatot Subroto 44, P.O. Box 3186, Jakarta 12190
Tel.: 0062-21 52 92 13 34, Fax: 0062-2 15 26 42 11, www.bkpm.go.id
    Flughafen: Jakarta, ca. 40 Min. mit dem Taxi bis zum Zentrum
    Hotels – Jakarta:
Sheraton Bandara
Tel.: 0062-21-5 59 77 77, www.sheraton.com
The Sultan Hotel
Tel.: 0062-21-5 70 36 00, www.sultanjakarta.com
    Japan
Fläche: 377 835 qkm
Hauptstadt: Tokio
BIP per Einwohner:

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