Steueroasen Ausgabe 2013
Südkorea , doch gerade die Exporte waren kollabiert.
Neben Einbrüchen auf den Absatzmärkten China, Japan und USA erstarkte gleichzeitig die heimische Währung. Gründe dafür sind die Entspannung mit China sowie die hohen Devisenreserven. Taiwan wird sich von der Dominanz der Exporte vor allem in die USA abkoppeln müssen. Mit China ist Taiwan auf Versöhnungskurs. Der vorläufige Höhepunkt war das Inkrafttreten des ECFA-Rahmenabkommens über wirtschaftliche Zusammenarbeit 2011. Danach sind nicht nur die Zollsätze für viele Produkte weggefallen, sondern auch Investitionen für chinesische Unternehmen in Taiwan ermöglicht worden.
Der Inselstaat stellt sich der Herausforderung
Jenseits aller Konjunkturzyklen steckt die taiwanesische Wirtschaft mitten in einem Strukturwandel. Taiwans Unternehmen müssen ihre Budgets für Forschung und Entwicklung erhöhen, um nicht vom Markt zu verschwinden. Mit den niedrigen Löhnen in China können sie einfach nicht mithalten. Für dort tätige Handels- und Produktionsbetriebe bietet Taiwan im Vergleich zu den meisten anderen asiatischen Ländern interessantere und risikolosere Investitionsmöglichkeiten, die durch Steueranreize angereichert werden. So wendet Taiwan bei der Besteuerung zum Beispiel das Territorialprinzip an, womit Steuern auf Einkommen nur aus Taiwan-Quellen anfallen. Damit könnte sich Taiwan in den kommenden Jahren auch zu einer Basis für auÃerhalb Taiwans tätige Oasengesellschaften entwickeln.
Daneben gibt es sogenannte âHigh-Priorityâ-Industrien, die wahlweise eine fünfjährige Körperschaftsteuerbefreiung oder eine beschleunigte Abschreibungsmöglichkeit auf Anlagevermögen sowie Zollfreiheit für Rohmaterialien, die für die Produktion von Exportgütern bestimmt sind, erhalten. Nach deren zeitlichem Auslaufen gilt für weitere fünf Jahre ein ermäÃigter Steuersatz von 25 Prozent, der durch zusätzliche Abschreibungsmöglichkeiten ergänzt wird.
Ausländer können sich unbeschränkt bis zu 100 Prozent an Unternehmen beteiligen beziehungsweise diese selbst gründen. Die daraus erzielten Gewinne können unbeschränkt transferiert, und das eingesetzte Kapital kann zwei Jahre nach seiner Investition mit jährlich 15 Prozent repatriiert werden.
Mit Chinas Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO) wurde auch Taiwan WTO -Mitglied. Die Insel ist mit einem Anteil von 80 Prozent des BIP am internationalen Handel der heimliche Gewinner von Chinas Ãffnung. Gleichzeitig wird die WTO -Mitgliedschaft den bilateralen Handel zwischen China und Taiwan stärken. Statt wie in der Vergangenheit die Transporte über Hongkong abzuwickeln, können diese jetzt direkt erfolgen.
Taiwan hat es innerhalb weniger Jahre zum Elektronikschwergewicht gebracht. Branchen wie Halbleiter, Optoelektronik und Informationstechnologie werden auch künftig eine Hauptrolle spielen. Taiwan ist Weltspitze bei OEM und ODM, das heiÃt beim kostensenkendem Optimieren von Produktionsprozessen. Künftig kommt es aber vor allem darauf an, durch verstärkte Forschung mehr wissensintensive Produkte zu entwickeln.
Taiwan: Stärken und Schwächen
Stärken
Schwächen
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Wissenschafts- und Technologieparks
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scharfer Wettbewerb um Spitzenkräfte
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Bildungssystem
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bürokratische Verwaltung
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Hightech-Cluster
â
Fehlen forschender GroÃunternehmen
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Hightech-Förderung durch die Regierung
â
Defizite beim Schutz geistigen Eigentums
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gut ausgebildete Arbeitskräfte
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relativ kleiner Binnenmarkt
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flexible Unternehmerschaft
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zu hohe Exportabhängigkeit
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Nähe und gute Beziehungen zu China
â
hohe Abhängigkeit von Energie- und Rohstoffimporten
Weitere Informationen und Ansprechpartner:
Taipei Wirtschafts- und Kulturbüro
MarkgrafenstraÃe 35
D-10117 Berlin
Tel.: 030-20 36 10
Fax: 030-20 36 11 01
German Trade Office
International Trade Bldg. 19F-9,
No. 333, Keelung Road, Sec. 1
Taipei 11012, Taiwan
Tel.: 008862-87 58 58 00
Fax: 008862-87 58 58 33
Internet: www.taipeh.diplo.de
Flughafen: Taipeh
Hotels â Taipeh:
The Leofoo, Tel.: 00886-2-25 05 32 11, www.leofoo.com
Grand Hyatt Taipeh, Tel.: 00886-2-27 20 12 34, www.taipei.grand.hyatt.com
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