Steueroasen Ausgabe 2013
Körperschaftsteuer unterliegen und nicht der Gewinn, sondern nur ein bestimmter Prozentsatz der belgischen Betriebskosten besteuert wird, sinkt die Steuerbelastung auf normalerweise 10 oder weniger Prozent. Die dort erzielten Gewinne können so abgabenfrei nach Deutschland transferiert werden.
Gesellschaftsrecht: Als Offshore-Gesellschaften bieten sich Coordination Centers an. Dabei handelt es sich um Aktiengesellschaften oder GmbHs, die reinen Holding-Charakter haben und hauptsächlich mit Finanzgeschäften für ihre Auslands-Mütter beschäftigt sind. Ziel: Steuerpflichtige Gewinne von der in einem Hochsteuerland ansässigen Mutter abzuziehen und in Belgien mit einem Steuersatz zu versteuern, der nahe null liegt.
Fiskalische Auslieferungsabkommen: Belgien leistet umfassende Rechts- und Amtshilfe, das OECD -Informationsaustauschabkommen bei Steuerhinterziehung und -betrug wird umgesetzt. Banken erteilen den Finanzbehörden Auskunft bei Einspruch gegen einen Steuerbescheid, sofern Bankunterlagen als Beweismittel erforderlich sind; bei steuerlichen Ermittlungsverfahren, wenn die Finanzbehörden konkrete Anhaltspunkte auf Beihilfe der Bank zur Steuerhinterziehung haben. Kontrollmitteilungen an ausländische Steuerbehörden erfolgen nicht.
Ausländer mit festem Wohnsitz in Belgien zahlen 15 Prozent Spitzensteuersatz, wenn sie ihren Beruf im Ausland ausüben. Belgien tauscht seit Mitte 2011 mit EU-Mitgliedstaaten Kontrollmitteilungen über Kapitalanlagen aus.
Weitere Informationen und Ansprechpartner:
Botschaft des Königreichs Belgien
Handelsabteilung
JägerstraÃe 52â53, D-10117 Berlin
Tel.: 030-2 06 42-0
Fax: 030-2 06 42-2 00
Deutsch-Belgisch-Luxemburgische
Handelskammer
CäcilienstraÃe 46, D-50667 Köln
Tel.: 0221-2 57 54 77
Fax: 0221-2 57 54 66
Internet: www.fed-parl.be
Flughafen: Brüssel, ca. 30 Min. Taxifahrt zum Zentrum
Hotels â alle Brüssel:
Conrad Brussels, Tel.: 0032-2-5 42 42 42, www.conradhotels.com
Astoria, Tel.: 0032-92 22 84 13, www.astoria.be
Campione
Staat: Italien
Einwohner: 2150
Inflation: 1,5Â Prozent
Abkommen (Italien): DBA; OECD-Informations- und Austauschabkommen
Fläche: 2,6 qkm
Arbeitslosigkeit: 12,0Â Prozent
Staatsverschuldung (Italien): 120,1Â Prozent
Für Deutsche ist die Schweiz eine Steueroase, doch ganz im Süden des Tessins gibt es eine âSuperâ-Oase: Die nur 2,62 qkm groÃe italienische Enklave am Luganer See âCampione dâItaliaâ, ein ehemaliges Fischerdorf. Sie hat knapp 3 000 Einwohner und gehört staatsrechtlich zu Italien . Um von Italien aus Campione zu erreichen, muss man durch die Schweiz reisen.
Rechtlich gehört die Enklave mitten im Tessin zur EU . Deutsche brauchen daher keine Genehmigung, um ihren Wohnort in das Spielbankdorf zu verlegen. Seit den 1960er-Jahren haben sich über 800 âLandsleuteâ dort niedergelassen. Die ausländischen Einwohner sind beim Finanzamt in Como registriert und sollen auch italienische Steuern zahlen: Doch seit Napoleon darf es in Campione keine Banken geben. Die Campionesen führen deshalb ihre Konten und Depots in der Regel in der Schweiz , meist bei Banken in Lugano . Ausländische Residenten zahlen eine Steuerpauschale, deren Höhe sich nach dem Lebensstil richtet. Mangels registrierter Daueraufenthalte bleibt die steuerliche Situation ungeprüft, denn Italien hat Campione keinerlei Steuervorteile eingeräumt. Ein Fehler der deutschen Steuerverwaltung, Campione wegen seiner âVorzugsbesteuerungâ in die Liste der nach dem AuÃensteuergesetz behandelten Länder aufzunehmen. Wirtschaftlich ist es stark in die Schweiz integriert.
Die Lebenshaltungskosten entsprechen denen der Schweiz und zählen damit zu den höchsten Europas . Die Arbeitslosenquote ist mit 12,0 Prozent im Vergleich zum Mutterland Italien (9,8 Prozent) hoch, betroffen sind vor allem Jugendliche. Beim Erwerb von Immobilien wird eine Grunderwerbsteuer (vier Prozent) und beim Verkauf eine VeräuÃerungssteuer fällig. Als Gesellschaftsform bietet sich die Domizilgesellschaft an, die aus steuerlichen Gründen in der Schweiz ansässig sein sollte.
Was Campione bietet
Es werden weder Mehrwert- und Erbschaftsteuern noch kommunale Abgaben erhoben. Die âfehlendenâ Einnahmen werden durch das örtliche Spielcasino â das gröÃte Europas â erwirtschaftet. Faktisch gilt ein
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