Steueroasen Ausgabe 2013
der Reform festgesetzt wurde.
Flat-Tax in Europa
Land
Flat-Tax-Rate
Land
Flat-Tax-Rate
Bulgarien
10
Mazedonien
10
Russland
13
Tschechien
15
Rumänien
16
Litauen
24
Estland
21
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Quelle: Eurostat
Zweitens animiert ein niedriger Steuersatz dazu, mehr zu arbeiten und zu investieren.
Die Steueroasen im âaltenâ Europa
Andorra
Fläche: 468 qkm
Hauptstadt: Andorra la Vella
BIP je Einwohner: 46Â 700Â USD
Arbeitslosigkeit: 2,9Â Prozent
Abkommen: Amtshilfe- und Auskunftsaustausch
Einwohner: 85Â 000
Sprache: Katalanisch
Währung: Euro
Inflation: 2,3Â Prozent
Staatsverschuldung: 0Â Prozent
Das Fürstentum steht seit 1278 unter gemeinsamer Schutzherrschaft von Frankreich und Spanien und liegt in den Ost-Pyrenäen zwischen diesen beiden Ländern. Das Land ist sehr gebirgig, mehr als ein Drittel Andorras liegt oberhalb der Waldgrenze. 65 Berggipfel übersteigen die 2000-Meter-Grenze, höchster Berg ist der Como Pedrosa (2946 m). Das Land verfügt â von Wasser abgesehen â über keine Naturressourcen, es lebt heute vor allem vom Tourismus (13 Millionen Besucher jährlich). Eine weitere Einnahmequelle sind die Konzessionsgebühren der örtlichen Rundfunk- und TV-Anstalten. Andorra gewährt seinen Einwohnern weitgehend Steuerfreiheit. Die niedrige Mehrwertsteuer (vier Prozent) macht Andorra für Luxusartikel attraktiv (Gold, Schmuck, Lederwaren, Bekleidung, Kosmetika). Die Hauptstadt Andorra la Vella hat sich zum gröÃten Duty-free-Shop Europas entwickelt.
Der Zwergstaat ist für seine fremdenfeindliche Einstellung bekannt. Dort ansässige Ausländer klagen über eine gewisse Rechtlosigkeit gegenüber den nur 30 000 âechtenâ Andorranern .
Wer als Ausländer eine Aufenthaltserlaubnis in Andorra haben will, muss eine zinsfreie Einlage als Sicherheit hinterlegen, in Andorra eine Immobilie besitzen oder mieten und seinen ersten Wohnsitz dorthin verlegen. Ausländer dürfen Grundstücke bis zu 1000 qm erwerben.
Steueroase Andorra
Es gibt keine direkte Besteuerung. Das Fürstentum erhebt weder von natürlichen noch von juristischen Personen Einkommen-, Körperschaft-, Kapitalertrag-, Grund- oder Erbschaftsteuern, lediglich indirekte Abgaben auf Bankeinlagen (0,25 Prozent), Versicherungsprämien (0,5 Prozent) und Hotelkosten. Zur Sicherung der Staatseinkünfte wird eine Mehrwertsteuer von vier Prozent erhoben. Importe werden zwischen drei Prozent (wichtige Rohmaterialien) und 25 Prozent (Luxusgüter) besteuert. Gesellschaften werden jährlich pauschal besteuert: GmbHs mit 735 Euro, AGs mit 808 Euro. Bei Neugründung fällt eine einmalige Einschreibgebühr von 661 Euro für beide Gesellschaftsformen an. Die einzige Steuer, die von den Bürgern eingefordert wird, ist eine Wohnsteuer, die bei maximal 80 Euro pro Jahr liegt. Der Höchstsatz bei den Sozialabgaben liegt bei nur sechs Prozent des Arbeitseinkommens. Geplant sind die Einführung einer Erbschaftsteuer, einer indirekten Steuer auf Dienstleistungen sowie einer Ãkosteuer zum Schutze der Umwelt.
Somit eine echte Steueroase für solche, die dort wohnen, als Andorraner oder ausländischer Resident. Bei Steuerausländern wird auf Druck der EU allerdings seit 2005 eine Quellensteuer auf Zinserträge erhoben â seit Juli 2011 sind das 35 Prozent.
Seit 2010 wird das OECD-Informationsabkommen bei Steuerhinterziehung und -betrug umgesetzt, das Bankgeheimnis weitgehend preisgegeben. Mit Frankreich und Spanien wurden Vereinbarungen über einen Informationsaustausch über Kontendaten geschlossen.
Rechtssystem: katalanisches Recht, Verträge durch zwei Notare beurkundet
Patentschutz: entsprechend den französischen internationalen Verträgen
Wohnsitznahme: zurückhaltend
Doppelbesteuerungsabkommen: keine
Lebenshaltungskosten: entsprechen dem Niveau Spaniens , jedoch hohe Immobilienpreise
Verkehrsverbindungen: Auto: über Barcelona; Bahn: über La Tour/Frankreich; Flug: über Barcelona, dann zum Regionalflughafen La Seu dâUrgel
Gesellschaften: Für Ausländer besteht nur die Möglichkeit, für einen horrenden Preis von 2500 bis 15 000 Euro eine bestehende Firma zu kaufen und â glücklichenfalls â dabei auch die Mehrheit zu behalten, denn der andorranische Patron behält sich eine Zwei-Drittel-Beteiligung vor. Ausländer selbst dürfen keine
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