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Steuersensitive Geldanlage

Steuersensitive Geldanlage

Titel: Steuersensitive Geldanlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anton Rudolf Goetzenberger
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Musterportfolio wählen (standardisierte Vermögensverwaltung).
    Mit einem Musterportfolio erwirbt der Anleger ein ganzes Leistungsbündel mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Risiko, eingesetzten Mitteln und erwirtschafteten Erträgen, abgestimmt auf ein bestimmtes Anlegerprofil. Jede Bank, zu deren Kerngeschäft die professionelle Vermögensverwaltung zählt, wird über mehrere Musterportfolios verfügen, die dem Anleger als Entscheidungs- und Orientierungshilfe dienen.
    Die Namen für solche Musterportfolios und Anlagestrategien sind so vielfältig wie die Anlagephilosophie jeder einzelnen Bank. So kann ein Portfolio, das die Erhaltung des Kapitals und die Erwirtschaftung eines regelmäßigen Einkommens zum Ziel hat, ein „Ertragsmodell“ , ein „Einkommensportfolio“ oder – dem hierfür passenden Anlegerprofil entsprechend – ein konservatives Portfolio sein. Die Portfoliozusammenstellung (Asset Allocation) gleicht sich aber weitgehend; angelegt wird überwiegend in kurzfristige Anlagen wie Geldmarktpapiere und Anleihen; bankspezifisch kann gegebenenfalls auch ein geringer Anteil in Aktien investiert werden. Mit der Anlagestrategie „Einkommen“ oder „Ertrag“ wird der Anleger zwar nicht reich, er trägt dafür aber nur ein geringes bzw. bei ausschließlicher Investition in Anleihen und Geldmarktpapieren so gut wie kein Risiko
    Anleger mit einem Vermögen bis zu 250.000 Euro wählen die Anlagestrategie „Ausgewogen“. Diese Anlagestrategie strebt sowohl ein regelmäßiges Einkommen als auch einen Wertzuwachs über Kursgewinne an. Mit der Begrenzung der Anteile der Anlagen in Aktien und Obligationen nach unten und nach oben wird ein ausgewogenes Rendite-/Risikoverhältnis sichergestellt. Zwischen 30 und 50 Prozent des Anlagevolumens werden in Aktien angelegt. Der Anleger hält außerdem maximal 20 Prozent des Portfolios in liquiden Anlagen, um kurzfristig auf Marktchancen reagieren zu können. Der Anleger nimmt hier kurzfristige Schwankungen bewusst in Kauf, um einen höheren langfristigen Vermögenszuwachs zu realisieren.
    Die Anlagestrategie „ Zuwachs “, auch „ Wachstum “ genannt, setzt mit einer Übergewichtung an Aktien (Anteil bis zu 50 Prozent) unter Inkaufnahme erheblicher Kursrisiken auf Kapitalbildung. Zur Erwirtschaftung eines regelmäßigen Einkommens wird zwar ein Anteil an Anleihen von etwa einem Drittel und ein Anteil an Geldmarktpapieren von fünf bis
20 Prozent ins Depot genommen; die Einkommenserzielung tritt aber
im Vergleich zur Vermögensmehrung in den Hintergrund. Die Strategie „ Zuwachs “ oder „ Wachstum “ setzt beim Kapitalanleger einen langfris-tigen Zeithorizont voraus. Das geeignete Anlegerprofil lautet hier „dynamisch“.
    Die Anlagestrategie „ Kapitalgewinn “, oder auch zutreffend „ Aktien “ genannt, ist dem „dynamischen Anleger“ mit einem Vermögen ab einer Million Euro vorbehalten. Bei dieser Anlagestrategie bestückt der Portfolio-Manager das Depot – abgesehen von einem geringen Prozentsatz an liquiden Mitteln oder alternativen Investments – ausschließlich mit Aktien und verfolgt rein das Ziel der Kapitalvermehrung. Weil die Aktienmärkte zeitweilig größeren Volatilitäten unterworfen sein können, muss kurz- bis mittelfristig allerdings mit größeren Wertschwankungen gerechnet werden. Um ein Teil dieses Risikos aus dem Gesamtportfolio zu nehmen, sollte der Anleger in einer Bandbreite von bis zu 30 Prozent des Gesamtanlagevolumens in Anleihen investieren. Alternative Investments wie Commodities (das sind börsengehandelte Produkte, die als „Massenware“ gelten und sich hauptsächlich in ihrem Preis von anderen Produkten unterscheiden, wie Erdöl, Getreide usw.) oder Immobilien machen einen Anteil von maximal 10 Prozent aus; Hedgefonds können bis zu 15 Prozent beigemischt werden. Bei Letzteren lässt sich das Risiko bei nahezu gleichen Gewinnchancen durch den Kauf von „Dach-Hedgefonds“ reduzieren.
    Anlegerhinweis 62
    Letztlich liegt es in der Entscheidung des Geldanlegers selbst, wie er sein Geld anlegt. Somit kann nur er seine persönliche Anlagestrategie definieren, er muss sich im Labyrinth der zahlreichen Musterportfolio-Bezeichnungen, welche gerade beispielhaft vorgestellt worden sind, zurechtfinden. Aber

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