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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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Musikverkäufen, sondern auch weil mit dem Store der Verkauf von iPods angeheizt werden würde. Da die Musikunternehmen auf diese Weise zum Erfolg des iPod beitragen würden, sollten sie von Apple auch Tantiemen für jeden verkauften iPod bekommen, meinte Lack.
    Jobs zeigte sich in vielen Gesprächen einer Meinung mit Lack und versicherte ihm, er wolle mit den Musikunternehmen eine echte Partnerschaft eingehen. »Wenn Sie uns nur irgendeine Summe für jedes verkaufte Gerät geben, Steve, werden wir uns einig«, erklärte Lack im Lauf der Verhandlungen. »Der iPod ist wirklich ein schönes Gerät. Aber unsere Musik trägt ihren Teil dazu bei, dass er sich verkauft. Das bedeutet echte Partnerschaft für mich.«
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung«, sagte Jobs bei mehr als einer Gelegenheit. Aber dann beklagte er sich insgeheim bei Doug Morris und Roger Ames, dass Lack es einfach nicht kapieren würde, dass er keine Ahnung vom Musikgeschäft habe, dass er nicht so klug wie Morris und Ames sei. »Das ist typisch für ihn, er erklärte sich mit etwas einverstanden, das dann nie in die Tat umgesetzt wurde«, so Lack. »Erst lockt er dich, aber kaum dreht er sich um, macht er etwas ganz anderes. Das ist pathologisch bei ihm, und bei Verhandlungen kann so etwas ganz praktisch sein. Abgesehen davon ist er genial.«
    Lack wusste, dass er sich als Letzter unter den Großen der Branche Jobs verweigerte und dass er auf die Unterstützung anderer angewiesen war, wenn er sich gegen ihn durchsetzen wollte. Jobs bot jedoch seinen ganzen Charme und die Aussicht auf Apples Marketingressourcen auf, um die anderen bei der Stange zu halten. »Wenn alle an einem Strang gezogen hätten, dann hätten wir eine Lizenzgebühr bekommen. Die zusätzlichen Einnahmen hätten wir gut brauchen können«, sagte Lack. »Es wäre auch nur gerecht gewesen, schließlich verkaufte sich der iPod dank unserer Musik so gut.« Das Ganze wurde für Lack noch ärgerlicher, weil Sony genau dasselbe hätte erreichen können, wenn es seine Hardware-, Software- und Content-Abteilungen auf Linie gebracht hätte.
    Jobs versuchte alles, um Lack rumzukriegen. Während eines New-York-Besuchs lud er ihn in seine Penthouse-Suite im Four Seasons ein. Jobs hatte schon Frühstück bestellt – Porridge und Beeren – und »war überaus zuvorkommend«, wie sich Lack erinnerte. »Aber Jack Welch hatte mir beigebracht, dass ich mich nicht einwickeln lassen durfte. Morris und Ames waren verführbar. Sie sagten, dass es genau darum gehe, sich verführen zu lassen, und das taten sie. So kam es, dass ich am Schluss ganz allein dastand.«
    Selbst nachdem Sony sich bereit erklärt hatte, mitzumachen, blieb das Verhältnis schwierig. Jedes Mal, wenn irgendwelche Vertragsverlängerungen oder -änderungen fällig waren, stand es Spitz auf Knopf. »Andy ging es nur um sein großes Ego«, behauptete Jobs. »Das Musikgeschäft blieb ihm letztlich fremd und er konnte nie die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen. Ich fand, er war manchmal ein ziemlicher Dickschädel«. Als ich Lack davon erzählte, erwiderte er: ›Mir ist schon klar, warum er mich für einen Dickschädel hielt, ich habe mich schließlich für die Interessen von Sony und der Musikbranche eingesetzt.‹«
    Es reichte allerdings nicht, die Plattenfirmen an einen Tisch zu bringen und für den iTunes-Plan zu gewinnen. Viele Verträge enthielten Schutzklauseln, nach denen die Künstler selbst über die digitale Verbreitung ihrer Werke bestimmen und verhindern konnten, dass einzelne Musikstücke aus den Platten ausgekoppelt und verkauft wurden. Jobs machte sich also daran, einige der Stars auf seine Seite zu bringen. Das war zwar ganz vergnüglich, andererseits aber auch nicht so leicht, wie er erwartet hatte.
    Bevor der iTunes Store online ging, traf Jobs mindestens zwei Dutzend der ganz Gr0ßen im Musikgeschäft, unter anderem Bono, Mick Jagger und Sheryl Crow. »Er war unermüdlich und rief mich sogar abends um zehn an, um mir zu sagen, dass er mit Led Zeppelin oder Madonna immer noch nicht habe sprechen können«, erinnerte sich Roger Ames von Warner. »Er verfügte über die nötige Entschlossenheit und war tatsächlich der Einzige, der sie alle überzeugen konnte.«
    Das wahrscheinlich merkwürdigste Treffen ergab sich, als Dr. Dre Jobs in der Apple-Zentrale besuchte. Jobs liebte die Beatles und Dylan und konnte nicht nachvollziehen, was am Hip-Hop so toll sein sollte. Nur brauchte er eben das Einverständnis von Eminem und

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