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Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze

Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze

Titel: Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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fängt ganz klar mit der Einschätzung früherer Leistungen der betreffenden Person an – die Suche nach Belegen für ein erwiesenes Talent auf einem bestimmten Gebiet oder für eine Fähigkeit, die das Unternehmen oder ein bestimmtes Projekt braucht. Das ist selbstverständlich. Jeder, der jemals einen Lebenslauf geschrieben, gelesen oder auch nur einen Angestellten eingestellt hat, versteht dieses Prinzip. Bei Apple war der Lebenslauf damals nicht so wichtig, wie man vielleicht meinen möchte.
    Die Suche nach Leuten, die Feuer und Flamme für das Projekt sind
    Für mich ist eine der lustigsten Anwerbe-Geschichten in Steves Karriere – denn sie fasst seine Herangehensweise wirklich gut zusammen – eine aus den frühen Tagen des Macintosh-Teams. Eines Tages bekam der Softwareentwickler Andy Hertzfeld einen Anruf von Scotty, d. h. Mike Scott, dem Präsidenten von Apple , er solle bei ihm vorbeischauen. Andy machte das Angst: Erst ein paar Tage vorher hatte Scotty entschieden, dass das Unternehmen hinter den Zielvorgaben zurückblieb und seine Ausgaben reduzieren müsste, sodass er die Hälfte aller Entwickler bei Apple gefeuert hatte; in die Geschichte von Apple ging dieses Ereignis als »schwarzer Mittwoch« ein.
    Die verbleibenden Entwickler, darunter Andy, waren mit der Situation unzufrieden und hatten natürlich Angst um ihre eigenen Jobs. Aber als Andy zu dem Termin erschien, machte Scotty ihm klar, dass er nicht wollte, dass Andy ging, sondern fragte ihn vielmehr, wie er ihn zum Bleiben bewegen könne. Andy sagte, er würde gern für das Mac-Team arbeiten. Zwei seiner besten Kumpel, Burrell Smith und Brian Howard, hatten sich soeben der Mac-Sektion angeschlossen. Und so sagte man ihm, er müsse sich zuerst mit Steve treffen.
    Steve verlor keine Zeit. Andy hat es mir später so beschrieben, dass Steve ihn sofort fragte: »Taugst du überhaupt was? Wir wollen, dass nur wirklich gute Leute am Mac arbeiten und ich bin mir nicht sicher, ob du gut genug bist … Ich habe gehört, du bist kreativ. Bist du das wirklich?«
    Statt sich angegriffen zu fühlen, bot Andy seinem Gegenüber bei dieser Gelegenheit die Stirn und machte gleichzeitig klar, dass er durchaus hinter dem Mac-Projekt stand. Steve sagte Andy, er würde sich bei ihm melden.
    Nur ein paar Stunden später tauchte Steve an Andys Arbeitsplatz auf und gratulierte ihm. Andy war nun offizieller Teil des Mac-Teams, mit sofortiger Wirkung. Andy sagte, es würde ein paar Tage dauern eine Sache zu Ende zu bringen, an der er gerade arbeitete.
    Steve wollte nicht warten. Er stöpselte Andys Computer im wahrsten Sinne des Wortes aus, hob ihn hoch, trug ihn aus dem Gebäude und warf ihn in den Fond seines silbernen Mercedes. Während Steve Andy zu den »Texaco Towers« an der Ecke Stevens Creek und Saratoga Sunnyvale Road fuhr, dem Hauptquartier von Mac, machte er deutlich, dass der Macintosh das Beste werden würde, was die Computerindustrie je gesehen hatte.
    Andy hatte Steve mit seiner Direktheit und seiner Faszination für das Produkt beeindruckt. Empfehlungen von Burell und Brian aus dem Mac-Entwickler Team, die Steve ausgefragt hatte, bevor er Andy an Bord holte, waren ebenfalls entscheidend.
    Steve zögert nicht lange und verschwendet keine Zeit, wenn er sich einmal für jemanden entschieden hat. Und er lag damit richtig. Andy erwies sich als ebenso wichtiges Mitglied des Mac-Entwicklerteams wie all die anderen.
    Auch wenn er bei Personaleinstellungen aus dem Bauch heraus entscheidet, ist er dennoch sehr gründlich. Vor einem Vorstellungsgespräch mit der Rechtsanwältin Nancy Heinen – die später zur Chefjustiziarin des Unternehmens werden sollte – bat Steve darum, einige Verträge sehen zu dürfen, die Heinen geschrieben hatte, um die »Ästhetik« ihrer Arbeit beurteilen zu können.
    Manchmal unterhielt ich mich einige Zeit nach dem Bewerbungsgespräch mit den Kandidaten. Die meisten, mit denen ich gesprochen habe, hatten offenbar nicht einmal das Gefühl gehabt, die Zeit mit Steve sei ein Bewerbungsgespräch gewesen, sondern eher so etwas wie eine Vorlesung an der Uni oder ein Verkaufsgespräch über Risikokapital und Apple -Produkte, gefolgt von einer letzten Prüfung, in der man erklärte, was man für den Mac und das Team beisteuern konnte.
    Nur hohe IQs, bitte!
    Zusätzlich zum Leistungsvermögen und Potential achtet Steve darauf, dass seine Neueinstellungen echte Apple -Enthusiasten sind und in der Lage, in der intensiven Umgebung eines

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