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Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze

Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze

Titel: Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Vorreiter.
    Auf der anderen Seite sprach Steve tatsächlich davon – und das ist nicht unbedingt etwas, was man von einem Buddhisten erwarten würde – einen Exorzisten kommen zu lassen, bevor sein Team einzog, um die Dämonen in der Bausubstanz auszutreiben; das war sein voller Ernst. Es war, als ob er glaubte, die Apple II-Gruppe wäre irgendwie befleckt gewesen und hätte schlechte Schwingungen hinterlassen.
    Ich dachte, wir würden uns der Lächerlichkeit preisgeben, wenn das irgendjemand herausfände – ein weiterer Dorn im Auge von Apple . Glücklicherweise war Steve bereit, auf die Stimme der Vernunft zu hören und die Idee aufzugeben. (Ich würde sagen, dass er den Vorschlag womöglich nur gemacht hatte, um mich aufzuziehen, auch wenn Steve, wenn es ums Geschäft oder gar um den Macintosh ging, selten Sinn für Humor hatte.)

Unternehmenskultur nach altem Stil
    Wenn ich so zurückschaue, bezweifle ich, dass das Jungvolk im Team sich darüber klar war, wie unkonventionell die Kultur war, die Steve für die Mac-Gruppe geschaffen hatte. Für mich war es gleichzeitig eine Freude und ein kleines Wunder, weil mir ständig auffiel, wie sehr die »Piraten«-Haltung sich von den Unternehmen unterschied, für die ich bisher gearbeitet hatte.
    Als ich noch bei IBM war, waren trotz der ungeheuer intelligenten Leute in dem Unternehmen – ich war viele Jahre von brillanten Seelen umgeben – viele von uns so weit vom eigentlichen Produkt entfernt, dass wir die Tendenz hatten, aus den Augen zu verlieren, wofür wir eigentlich arbeiteten. IBM war das viert-oder fünftgrößte Unternehmen der Welt und hatte etwa 400.000 Angestellte. Die meisten von ihnen fühlten sich, wie ich annehme, mit der Kultur bei IBM wohl; ich aber hatte stets das Gefühl, nicht richtig hineinzupassen. Ich habe mich nie in den typischen Sorgen von Geschäftsführern verfangen.
    Während eines längeren Urlaubs ließ ich mir einen Bart wachsen und rasierte ihn nach der Rückkehr nicht ab. Meine Vorgesetzten waren nicht sicher, was sie mit mir anfangen sollten, diesem Typen in der Standard-IBM-Uniform – Anzug, weißes Hemd und Krawatte – dessen neuer Bart wie ein Schlag ins Gesicht war. Meine IBM-Kollegen pflegten zu sagen: »Bei uns gibt es schon Wildenten, aber die fliegen in der Formation.«
    Schließlich begann mich der Mangel an Interesse für neue Produktgebiete zu frustrieren. Als ich eines Tages bei einem Meeting der höheren Ebenen am Konferenztisch saß, sagte Frank Carey, nachdem ich einen Vorschlag unterbreitet hatte: »IBM ist wie ein Riesentanker, sehr groß und schwer zu manövrieren. Wenn man einen Kurs gesetzt hat, lässt er sich nicht mehr so leicht ändern. Man braucht einundzwanzig Meilen, um umzudrehen und sechzehn, um anzuhalten.«
    Als ich das hörte, wusste ich, dass ich da nichts verloren hatte.
    Bei Apple fühlte ich mich nie wie ein Spielball der Firmenpolitik. Ich war natürlich an der geschäftlichen Seite der Gleichung interessiert, konnte solide Pläne erstellen und sie so umsetzen, dass sie in einem problemlos laufenden Unternehmen funktionierten. Aber auch ich erkannte sofort die Bedeutung der neuen Richtung im Computerwesen, auf die das Team zusteuerte. Das Phänomen von Steves Fokus auf und seiner Leidenschaft für jedes einzelne Element des Produkts war etwas, dem ich noch nie zuvor begegnet war. Und ich glaubte von ganzem Herzen daran.
    Wenn Sie richtig reich werden würden, würden Sie Ihr Unternehmen noch genauso leiten wie vorher?
    Ich würde jede Wette eingehen, dass jemand, der bei einer Lotterie richtig viel Geld gewinnt, sofort bei seinem Chef die Kündigung einreicht und nie wieder zur Arbeit geht. Was würden Sie tun, wenn Sie plötzlich sehr reich würden?
    Steve Jobs bekam zwei Wochen vor Weihnachten im Jahr 1980 ein Riesengeschenk, ebenso wie einige andere im Unternehmen. Als die Apple -Aktien an die Börse gingen, schrien die Leute genauso lauthals nach ihnen, wie sie später fieberhaft iPods und iPhones kaufen sollten. Allein in der ersten Stunde wurden 4,6 Millionen Aktien verkauft und am Ende des ersten Tages wurde verkündet, es handle sich um den erfolgreichsten öffentlichen Börsengang der Geschichte und die am stärksten überzeichnete Börseneinführung seid der von Ford dreißig Jahre zuvor.
    Steve war an einem einzigen Tag zum reichsten Selfmademan der Welt geworden. Er erzählte den Leuten gerne: »Mit dreiundzwanzig war ich eine Million wert, mit vierundzwanzig zehn Millionen und mit

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