Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze
Jungunternehmens aufzublühen. Heute ist es leichter, die richtigen Talente zu finden, weil so viele potentielle Kandidaten ihre Informationen ins Internet gestellt haben. Diesen Luxus gab es in den frühen Tagen des Macs noch nicht.
Andererseits war Steve von dem Tag an, als ich ihn zum ersten Mal traf, ohnehin nur bereit, sich mit Leuten zu umgeben, deren »IQ im dreistelligen Bereich lag« und keine – das sind wiederum Steves Worte – »Bozos« oder Deppen waren. Er fühlte sich äußerst unwohl in der Gesellschaft von Leuten, von denen er meinte, sie würden den Anforderungen nicht gerecht werden. Unglücklicherweise konnte er bei diesem Thema vollkommen taktlos sein. Wenn er dich als intelligent, fähig und als Bereicherung für das Unternehmen ansah, konntest du ihm sagen, was du dachtest oder dass du der Meinung warst, es gäbe eine bessere Möglichkeit als die von Steve vorgeschlagene – und er hörte zu. Aber wenn er der Meinung war, dass du ein »Bozo« warst, warst du gut beraten, dir die Ohren zuzuhalten und dich schnell aus dem Staub zu machen.
Er hatte allerdings nur diese beiden Kategorien: Wenn du nicht brillant warst, warst du eben dieser andere Typus, ein Depp. Aber bei Steve war es so, dass du nur eine Bemerkung machen musstest, die seinen Standards nicht entsprach und er steckte dich, auch wenn er noch so gut wusste, dass du brillant warst, in die andere Kategorie zu den Deppen. Und das tat er selbst vor anderen Leuten. Natürlich hatte er das bereits am nächsten Tag oder sogar noch am selben Nachmittag wieder vergessen und die Dinge waren wieder im Lot. Es tat weh, aber die Leute lernten, es wegzustecken.
Steve geht mittlerweile davon aus, dass er im Verlauf seiner Karriere mehrere tausend Leute eingestellt hat. Und trotzdem bleibt das Rekrutieren schwierig. Die Bewerbungsgespräche sind zu kurz, um wirklich ausreichend Informationen über den Kandidaten zu bekommen. Für Steve sind die eigentlichen Antworten oft gar nicht so wichtig; die Art , wie die betreffende Person antwortet, ist oft entscheidender. Mehr als alles andere muss er überzeugt sein, dass der Kandidat sich wirklich für Apple überschlägt.
Aber Steve war nicht der einzige, der Leute einstellte. Wir mussten uns fragen, wie wir solide Standards zum Einstellen von Leuten und zur Zusammenarbeit von einer einzelnen erfolgreichen Arbeitsgruppe auf die ganze Organisation ausweiten konnten. Wir steckten wirklich viel Arbeit in ein Schriftstück zu den »Werten von Apple «, eine Arbeit in der wir darlegten, was wir für die Unternehmenskultur von Apple hielten. Als es fertig war, ließ ich es an alle Apple -Niederlassungen schicken, und als sich das Unternehmen dann auf der ganzen Welt auszubreiten begann, auch an die neuen Niederlassungen. Ich verbrachte viel Zeit in Übersee, vor allem in Europa, um sicherzustellen, dass die Einstellungskriterien auch überall sonst auf der Welt so rigoros waren wie in den Vereinigten Staaten. Ich besuchte unsere Niederlassungen persönlich, um sicherzustellen, dass derselbe Stil, dieselben Werte und dieselben Einstellungsstandards herrschten. Ich achtete auch darauf, dass all unsere Personalvermittler mit den Standards von Apple harmonierten.
Die etwas andere Art, jemanden einzustellen
Da er versuchte, ein neues Gebrauchsmodell für die Computerbenutzung zu erfinden, suchte Steve ständig nach zusätzlichen Leuten mit besonderen Fähigkeiten. Er wusste, dass er einen Spitzen-Technologen brauchen würde und beauftragte mich damit, einen zu finden. Ich hörte mich etwas um, dann schickte mir ein Headhunter den Lebenslauf von Bob Belleville, dem Leiter der Technologieabteilung für Bürodrucker bei PARC . Der Mann war, wenn es um Computersysteme ging, unglaublich intelligent. Obwohl er etwas über dreißig war, sah er mehr aus wie dreizehn. Als ich ihn zu Steve schickte, sagte dieser: »Ich habe gehört, dass du echt was drauf hast, aber alles, was du bisher gemacht hast, war Mist. Komm, arbeite für mich.« Trotz dieser abschätzigen Bemerkung tat er genau das dann auch.
Die Hacker des ursprünglichen Mac-Teams waren Genies, aber sie hatten nicht den großen Zusammenhang im Blick. Bei Belleville war das anders. Oft sah er sich äußerst schwierigen Situationen ausgesetzt, bei denen die Hacker auf der einen Seite standen und Steve auf der anderen. Er hatte einen ruhigen, effizienten Stil, um Leute davon zu überzeugen, es so zu machen, wie er sagte. Bei dem Versuch, Steve von etwas zu
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