Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze
fünfundzwanzig über zweihundert Millionen.«
Im Jahr zuvor hatte Xerox in Apple investiert. (Es war eine der Bedingungen des Deals, dass Steve und die Ingenieure jene Besuche bei PARC machen durften, die die Industrie verändern sollten). Ich hoffe, dass die beiden Leute bei Xerox , die für die Investitionsentscheidung verantwortlich waren, angemessen entlohnt wurden: Die investierte Million war plötzlich an die 30 Millionen Dollar wert.
Wirklich bemerkenswert dabei ist: Steves plötzlicher Reichtum schien ihn in keinerlei Hinsicht sonderlich zu verändern. Obwohl er nun Mega-Millionär und Vorstandsvorsitzender eines Fortune 500 Unternehmens war, kam er doch nach wie vor in seinen üblichen TShirts, Jeans und Birkenstock-Sandalen zur Arbeit.
Okay, natürlich zog er hin und wieder für ein Treffen mit einem Banker oder jemandem, den er beeindrucken wollte, einen Anzug an. Aber er sprach fast nie über Geld oder Besitz. Er hatte bereits ein Haus, ein Mercedes-Coupé und ein BMW-Motorrad mit orangenen Puscheln am Lenker, die er sich ein Jahr zuvor gekauft hatte, als Apple größeres Risikokapital und Investitionen erhalten hatte. Nach seinen eigenen Maßstäben hatte er bereits die paar Anschaffungen, an denen er Interesse hatte.
Wenn er reiste, flog er erster Klasse. Aber das war die Standard-Politik bei Apple : Damals flog jeder Angestellte erster Klasse – nicht nur die Vorstandsmitglieder und Manager, sondern auch die Ingenieure und »Area Associates« (so nannte Apple seine Sekretäre). Das Unternehmen hatte so viel Geld, dass es keinen Gesundheitsplan gab; wenn man Arztrechnungen hatte, sei das nun für einen einfachen Besuch oder eine komplizierte Operation, schickte man sie einfach ein und das Unternehmen bezahlte.
Für Steve ging es bei seiner Arbeit nie darum, genug Geld zu verdienen, um sich zur Ruhe setzen zu können. Es ging ihm darum, sein Piraten-Team so zu führen, dass es ein tolles Produkt erschaffen würde. Über die Jahre sollte er reicher und reicher werden, und doch ganz klar nie die Begeisterung für die Schaffung umwerfender Produkte verlieren.
Vom Piratendasein
Wenn ich zurückschaue, dann bin ich geschmeichelt, dass Steve so entschlossen war, mich zu Apple zu holen und sogar noch mehr, dass er mich in das Macintosh-Projekt mit einbezog. Ich war immer ein Pirat gewesen, hatte mir das jedoch nie klar gemacht, bis Steve den Begriff ins Spiel brachte. Bei IBM war ich wegen meinen aus der Reihe tanzenden Meinungen zum Geschäft, den Produkten und dem Thema Unternehmensführung als »Wildente« bezeichnet worden. Ich war auch ein Feind von Bürokratie und Firmenpolitik und spornte mein Apple -Team stets an, bürokratisches Denken aus allem, was es tat, herauszuhalten. Und gleichzeitig trieb mich, wie auch jeden anderen im Macintosh-Team, eine enorme Leidenschaft für die Produkte an.
Ich brauchte nicht lange, um zu kapieren, dass Steve stets versuchte, die größten Talente für eine Sache ausfindig zu machen, um sie dann, wenn nur irgendwie möglich, anzuheuern. Die Tatsache, dass er glaubte, ich würde diesem Standard entsprechen und dass ich zu dieser Zeit auch noch verfügbar war, gehört zu den besten Dingen, die mir in meinem Leben passiert sind.
Meine Erfahrung bei Apple hat mich überzeugt, dass ich in Zukunft immer versuchen will, allen, die für mich arbeiten, das Gefühl zu geben, Piraten in einem Jungunternehmen zu sein, egal welchem Geschäft ich mich möglicherweise später einmal zuwenden werde. Piraten akzeptieren es, wenn ihr Kapitän ihnen einen hohen Standard abfordert. Sie akzeptieren die Forderung nach Perfektion und bemühen sich, sie zu erfüllen.
9 Vertrauliche Quelle.
10 Peter Elkind, »The Trouble with Steve Jobs,« Fortune , 5. März 2008.
Wenn Sie eine neue Schule gründen würden, würden Sie die besten Lehrer einstellen wollen, die Sie kriegen können. Wenn Sie eine Website erstellen würden, deren Zielpublikum Leute sind, die an Reitturnieren teilnehmen, dann würden Sie hoffen, gute Reiter, die Medaillen und Pokale für die beste Darbietung gewonnen haben, als Mitarbeiter zu gewinnen. Und so weiter.
Das ist alles leicht gesagt, aber keineswegs leicht getan. Und doch ist es einer der Schlüssel für den Erfolg von Steve Jobs. Jedes Mal, wenn er sich einer Herausforderung gegenübersah, gelang es ihm, mit hervorragenden Leuten aufzuwarten. Einige Beispiele werden die Prinzipien enthüllen, die ihn dabei so erfolgreich werden ließen.
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