Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze
überzeugen, griff er auf weit mehr zurück als nur Worte. Vielmehr benutzte er seine Technik-Magie, um eine Simulation oder eine funktionierende elektronische Demonstration zusammenzubasteln und stellte so seine Idee dar.
Bob war sehr effektiv, wenn es darum ging, Leute zu den gewünschten Leistungen zu bewegen, da seine ruhige Art einfach überzeugend war. Er war brillant, setzte seine Intelligenz aber nie als Druckmittel ein – sein Ziel war es stets, eine Möglichkeit zu finden, das angestrebte Ergebnis zu erreichen. Und normalerweise gelang ihm das auch.
Ich habe viel Zeit mit Bob verbracht. Oft kam er zu mir und fragte um Rat, wie er Steve von etwas überzeugen könne. Aber von Anfang an spielte er eine Schlüsselrolle als Vermittler zwischen Steve und den Hackern, sodass er im Grunde genommen eine Rolle hatte, die der meinen nicht unähnlich war, denn ich vermittelte zwischen dem Mac-Team und dem Rest des Unternehmens.
Für mich war das Einstellen von Bob ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, über die traditionellen Einstellungsinformationen hinauszugehen und herauszufinden, was die verborgenen Talente einer Person sind, um so zu verstehen, was diese in die Organisation einbringen kann.
Produkte als Lockmittel für Talente
Steves wild-beschützende Haltung gegenüber den Apple -Produkten hat die Produkte selbst in einen Lockruf für einige der talentiertesten und kreativsten Leute dieser Erde verwandelt. Steves Fähigkeit, kultige Technologie für den persönlichen Gebrauch zu schaffen, wird ergänzt von der Fähigkeit, jene Talente anzuziehen, die seine Vision realisieren können.
Das galt nicht nur für die Einstellung von Softwareentwicklern. Um nochmal zu sagen, was heute offensichtlich ist, es damals aber noch keineswegs war: Talent für Design war Steve genauso wichtig wie Talent für Softwareentwicklung. Besagter Andy Hertzfeld aus unserem Team war in Pennsylvania mit einem Mädchen namens Susan Kare zur Schule gegangen, die seitdem Grafikdesignerin und Künstlerin war. Als man feststellte, dass man einen kreativen Kopf für das Design der Symbole auf dem Display des Macs brauchen würde, brachte Andy ihren Namen ins Spiel. Im Bewerbungsgespräch entschied Steve, dass ihr Talent, ihre Leidenschaft und ihr Spürsinn wichtiger waren als die Tatsache, dass Technologie in ihrer bisherigen Arbeit kein Schwerpunkt gewesen war. Und so nahm er sie als eines der zentralen Mitglieder in das Team auf.
Fast zwanzig Jahre später erinnert sich Susan an Steve 11 als jemanden, der »einen zurückdrängen konnte und kritisch überprüfte, ob man alle Optionen durchgegangen war« und der »es schaffte, einem ein großartiges Gefühl zu geben, wenn er mit einer Idee glücklich und zufrieden war«.
An einem Wochenende aß Steve in einem Restaurant in San Francisco, das »Ciao« hieß. Die Picasso-artigen Darstellungen auf der Speisekarte faszinierten ihn. Als er Montag wieder zur Arbeit kam, konnte er vor Enthusiasmus kaum an sich halten und suchte Susan Kare auf. Inspiriert von seinen Vorschlägen und noch mehr von seinem Enthusiasmus, fing sie diese Essenz und Einfachheit in allem ein, angefangen bei den leicht zu verstehenden Symbolen (denken sie nur an das Symbol des Papierkorbs), bis hin zur Schriftart, dem Aussehen und der Farbe des Gehäuses. Die Zukunft des Erscheinungsbildes des Macintosh-Bildschirms wurde in dieser Nacht geboren, als Steve zufällig bei »Ciao« essen ging. Und plötzlich war es, als hätte Susan ihm einen Überfluss an Möglichkeiten gezeigt. Mit ihrer Hilfe entdeckte Steve seine Freude daran, ein Produkt zu schaffen, das das Auge erfreute und weltweite Anerkennung für sein Design bekam. Das war seine Form, high zu sein, sein LSD.
Wenn die Apple -spezifische Herangehensweise an das Produktdesign in jener Nacht geboren worden war, in der Steve bei »Ciao« gegessen hatte, so war es doch Susan, die die Bedeutung dieses Ansatzes erkannte und ihn in die Tat umsetzte. Mittlerweile ist die Freude über ein solches Produkt, das das Auge erfreut und weltweite Bewunderung für sein Design erntet, eines der Dinge, für die Steve lebt. Nie wieder würde er sich mit dem kastenförmigen Design der Apple IIc oder IIe zufrieden geben, selbst wenn diese immer noch erheblich besser aussahen als PCs von IBM. Und noch immer sucht er nach anderen Susans, nach Leuten, deren Talent und Kunstfertigkeit alles durchdringt, was sie tun.
Jedes Team braucht den Funken einiger kreativer Menschen, die
Weitere Kostenlose Bücher