Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze
Erfolg einzuflößen. Niemand verstand, was solche Spannungen für die Arbeitskraft bedeuten konnten.
Spannungen in der Führung
Bevor die Öffentlichkeit den Mac überhaupt zu Gesicht bekam, hielt Steve ein Meeting mit sämtlichen Mitarbeitern ab. Es hatte viele Gerüchte gegeben, aber niemand außer den Mitgliedern des Mac-Teams hatte je den eigentlichen Computer gesehen. David Arella, der Mitarbeiter der Personalabteilung, den ich trotz seines Mangels an nötiger Erfahrung eingestellt hatte, blüht auf, wenn er über die Einführung des Macs spricht: »Steve hielt eine der mitreißendsten Reden, die ich je gehört habe. Er gab uns das Gefühl ›Ich bin zur richtigen Zeit am richtigen Ort‹. Es war die aufschlussreichste Rede, die man sich nur vorstellen kann.« Doch es war ein einziges Meeting in letzter Minute – zu spät, um noch etwas gegen die rivalisierenden Kräfte im Unternehmen zu bewirken.
Zwei Tage nach dem Super Bowl redete immer noch das ganze Land über den Apple -Spot und Steve, gekleidet in einen Zweireiher und eine getupfte Krawatte, betrat die Bühne und veranstaltete eine jener gefeierten Produktvorstellungen, die sein Markenzeichen werden sollten. Er setzte ein schelmisches Lächeln auf, enthüllte den Mac und forderte ihn auf, etwas zu sagen. Und das tat er. Er sagte: »Hallo, ich bin Macintosh. Vertrau keinem Computer, den du nicht selbst hochheben kannst. Ich bin froh, aus dieser Tasche raus zu sein.« Und dann sagte er: »Ich bin ziemlich stolz darauf, ihnen den Mann vorstellen zu dürfen, der wie ein Vater für mich war – Steve Jobs.«
Das Publikum brüllte vor Begeisterung für Steve und aus Faszination über einen Computer, der anders war als alle, die man bisher zu Gesicht bekommen hatte.
John Sculley und ich standen hinter der Bühne, als Steve schließlich herunter kam und so etwas sagte wie: »Das ist der stolzeste Moment meines Lebens.« Wir wussten, was das bedeutete: Er hatte nicht nur einen Computer vorgestellt, er hatte eine neue Ära des Computerwesens eingeläutet. Er war wie auf Wolken.
Sei in der Öffentlichkeit das Gesicht deines Produkts
Bei der auf das Produkt ausgerichteten Organisation ist das Produkt bei allen Vorgängen das wichtigste Element. Steve ist ein überragendes Vorbild, wenn es darum geht, dem Produkt immer und jederzeit ein Gesicht zu geben. Das wird am Deutlichsten, wenn man Zeuge einer Präsentation von Steve bei einer Pressekonferenz oder der Mac Expo wird. Steve achtet oft nur wenig auf seine vorformulierten Statements. Dennoch hat er strengste Anforderungen, die sich bis in die kleinsten Details erstrecken – wo das betreffende Produkt auf der Bühne platziert werden soll, wie es auszuleuchten ist und bei welcher Bemerkung genau man es enthüllen soll.
Ihm bei einer dieser Präsentationen auf der Bühne zuzuschauen bedeutet, einen perfekten Schauspieler zu sehen; nein, eigentlich war er besser als ein Schauspieler, denn diesem werden Worte von anderen in den Mund gelegt, wohingegen Steve frei spricht. Wobei er natürlich genau weiß, welche Botschaft er vermitteln will, ohne dafür ein Skript zu benötigen. Er kann auf diese Art ein riesiges Publikum für eine oder sogar zwei Stunden völlig in seinem Bann halten.
Er ist immer in Hochstimmung, wenn neue Produkte soweit sind, dass er sie präsentieren kann. Egal, um welches Produkt es sich handelt, sein Vertrauen in dieses Produkt sucht seinesgleichen. Bemerkenswert ist auch, dass er sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt. Als er Apples ersten Laserdrucker, den sogenannten LaserWriter, vorstellte, baute er die Sache recht weitschweifig auf, aber als er dann die Taste auf der Tastatur betätigte, mit der er den Druckbefehl erteilte, geschah nichts. Steve redete einfach weiter, als liefe alles genau nach Plan, während eine Horde weiß gekleideter Techniker auf die Bühne stürmte, schließlich ein loses Kabel fand, es einsteckte und wieder verschwand.
Steve ging wieder an den Computer, drückte die Taste und die Seiten begannen hervor zu strömen. Er war überhaupt nicht aufgeregt.
Als er das iPhone 4 vorstellte und keinen Empfang bekam, bat er das Publikum einfach, ihre iPhones abzustellen und voilà, das Störungsproblem war gelöst, er hatte ein Signal.
Nach der Einführung des Macs hatte dieser anfangs recht ansehnliche Verkaufszahlen. Steve definierte Erfolg als den Verkauf von 50.000 Stück in den ersten hundert Tagen. Tatsächlich wurden über 70.000 verkauft, Tendenz
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