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Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze

Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze

Titel: Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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gesagt wurde, dass Canon das Herz des Apple -Laserdruckers gebaut hatte. Aber was die Grundfrage anging blieb er standhaft und setzte seine ganze Überzeugungskraft ein.
    Einer der Leute von Canon – ich weiß nicht mehr ob es der Präsident oder der Chef der Entwicklungsabteilung war – brachte eine andere Angelegenheit zur Sprache. Sie wollten, dass Steve eine Möglichkeit fand, den Mac Kanji-Schriftzeichen darstellen zu lassen, was dazu führen würde, dass man den Mac in ganz Japan benutzen konnte. (Bei Kanji handelt es sich um chinesische Schriftzeichen, die den Großteil des modernen japanischen Schriftsystems ausmachen.) Steve wandte sich an Bob Belleville, der sagte, er müsse mit seinen Entwicklern in Cupertino reden.
    Das Meeting wurde für die Dauer des Anrufs unterbrochen. In der Zwischenzeit brachte man mich mit meinem Pendant, dem Chef der Personalabteilung, zusammen. Er hatte viele Fragen an mich, zum Beispiel wie wir unsere Angestellten vergüteten, wie wir sie motivierten, wie wir in Beförderungsfragen entschieden und so weiter. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Canon sich jemals eine unsere Praktiken zu eigen gemacht hat, aber ich war fasziniert davon, dass sie es wissen wollten.
    Als das Meeting fortgesetzt wurde, verkündete Bob, dass er und seine Entwickler sich einig waren, sie könnten dem Mac tatsächlich die Fähigkeit verleihen, Kanji darzustellen und zu verwenden.
    Schließlich sagte der Präsident, sie würden Steves Bedingung, dass der Name Canon nicht auf dem Gehäuse der Drucker erscheinen würde, zustimmen. Steve, Bob und ich verstanden alle, dass diese Entscheidung nicht getroffen worden war, weil man glaubte, es sei richtig so – allein der Respekt, den man für Steve Jobs und Apple hegte, war dafür verantwortlich.
    Ich bin überzeugt, dass Steve aus dieser Erfahrung eine Lektion mitgenommen hat. Sie hat sein Denken verändert. Es war das erste Mal, dass man beim Mac nach einem Entwicklungspartner außerhalb des Unternehmens gesucht hatte. Dies hatte den LaserWriter erheblich früher möglich gemacht, als wenn Steve Software-und Hardwareteams an dem Projekt hätte arbeiten lassen, um einen eigenen Laserdrucker von Grund auf zu entwerfen.
    Von da an war Steve stets offen dafür, auch außerhalb des Unternehmens nach Lösungen zu suchen, besonders für die erste Generation eines bahnbrechenden Produkts. Und auch wenn er damals noch nicht zum Verständnis holistischer Produktentwicklung gelangt war, befolgte er bereits das Prinzip dieses Konzepts. Diese Erfahrung in Verbindung mit den Lektionen von Twiggy waren zwei der großen Faktoren bei der Veränderung seines Denkens.
    Auf dieser Reise besuchten wir auch Sony in Kyoto. Wir reden hier von einer Gesellschaft der gegenseitigen Bewunderung. Der Walkman von Sony war eines der Produkte, die Steve wirklich liebte. Er konnte endlos über die Einfachheit seines Designs und seiner Funktionen schwärmen. Es war eines seiner Lieblingsthemen in den Meetings mit den Entwicklern des Macs. Oft sprach er über Sony als das »Apple Japans« und sein Vorbild zur Entwicklung ungeheuer origineller Produkte. Der Besuch bei Sony war für ihn so eine Art Pilgerfahrt.
    Während die Gebäude von Canon im traditionellen japanischen Stil gehalten gewesen waren, den wir überall gesehen hatten, hätte die Architektur der Sony -Gebäude auch gut nach Los Angeles, Chicago oder Manhattan gepasst. Als wir sie jedoch von innen zu Gesicht bekamen, fanden wir ein recht strenges und nach amerikanischen Standards eher kaltes Design vor.
    Die eine große Ausnahme war das Büro des CEO Akio Morita. Als wir eintraten bemerkten wir sofort, dass ein echter van Gogh an seiner Wand hing. Ich erlebte ihn als äußerst westlich ausgerichteten, hochintelligenten, wortgewandten, unternehmerischen und kultivierten Menschen. Morita-san sprach gutes Englisch, genau wie alle seiner Topmanager. Später erfuhr ich, dass er aus einer alten, wohletablierten Familie stammte, die schon seit einigen hundert Jahren im Geschäft des Sake-Brauens tätig war.
    Die Sony -Manager waren wie die bei Canon ganz klar Riesenfans von Steve und behandelten ihn entsprechend ehrerbietig – fast als wäre er ein Staatschef. An jenem Abend führten sie uns zum außergewöhnlichsten Abendessen aus, an dem ich je teilgenommen habe. Außer uns sechs nahmen noch Morita-san und fünf seiner Spitzenleute teil. Bob Belleville war bei diesen Gelegenheiten ein großartiger Gefährte sowohl wegen seines

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