Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze
seine Konkurrenten glauben wollten, dass er genau das tat. Wenn es um die Talentjagd geht, ist Steve Jobs für uns alle ein hervorragendes Vorbild. Er bediente sich seiner Fähigkeiten als Talentmagnet und übertrug sie auf die weniger technische, aber ebenso anspruchsvolle Aufgabe, ein Einzelhandelssystem von Weltklasse zu schaffen. In einem ersten Schritt hörte er sich bei Leuten um, die er respektierte, und kundschaftete die Lage aus. Diese Erkundungsgänge führten ihn zu einem Mann namens Ron Johnson, ein Harvard MBA, der damals bei Target Vice President der Merchandising-Abteilung war. Die hocherfolgreiche »affordable design«-Initiative von Target, die mit einer günstigen, doch wunderschönen Teekanne von Michael Graves begann und bald ein integraler Bestandteil der Marke Target werden sollte, ging auf ihn zurück.
Mittlerweile wissen Sie, dass Steve ein glänzender Anwerber ist. Es ist nicht so leicht, zu ihm nein zu sagen, weil er weiß, dass jedes Angebot von ihm fast unwiderstehlich klingt – wobei das kultigste Beispiel immer noch sein Spruch über »Zuckerwasser verkaufen oder die Welt verändern« ist.
Bald war Johnson auf dem Weg nach Cupertino und wurde Steves leitender Vice President für Merchandising mit der Aufgabe, die neue Einzelhandelsoperation für Apple aufzubauen.
Steves Recherchen führten ihn ebenfalls zu Mickey Drexler, dem CEO von The Gap , der als der Beste der Besten galt. Steve muss von Anfang an gewusst haben, dass Drexler nicht seine CEO-Position in einem 15 Milliarden Dollar Unternehmen aufgeben würde, um Vice President bei Apple zu werden, aber ich kann mir Steves Lächeln am Ende des Gesprächs förmlich vorstellen. Drexler hatte zugestimmt, eine Stellung im Board of Directors von Apple anzunehmen. Das bedeutete, dass Steve die Vorteile von Drexlers Rat genießen konnte, während er seine Einzelhandelsziele vorantrieb.
Wieder einmal hatte sich Steve Jobs als effektiver und brillanter Anwerber erwiesen.
Die Anwendung des Prototypen-Modells Die Herausforderung, der sich Johnson gegenübersah, bestand darin, die Apple -Produkte direkt zum Kunden zu bringen, indem er eine Apple -Einzelhandelskette schuf. Er musste sich nicht lange umsehen, um ein Modell zu finden. Es gab nämlich eines im eigenen Hinterhof. Der Apple -Mitarbeiterladen, den man 1984 am Bandley Drive in Cupertino aufgemacht hatte, brachte alle Apple -Produkte auf attraktive Art zur Geltung und die Kunden/Mitarbeiter waren eingeladen, sie auszuprobieren. Eigentlich war es mehr ein praktisches Demo-Center als ein traditioneller Einzelhandelsraum.
Dieses Ethos sollte unverändert auf die neuen Läden übertragen werden. Es sollte Orte geben, wo man vor dem Kauf mit den Produkten herumspielen konnte – ohne Druck. Steve bestand darauf, die Produkte auf seine Art zu verkaufen.
Mickey Drexler von The Gap riet Steve, einen Prototyp-Laden in einem Kaufhaus aufzumachen, bevor er versuchte, einen für die Welt da draußen zu entwerfen. So würde Apple seine Fehler in privatem Rahmen machen können. Und man machte definitiv Fehler.
Steve sank das Herz, als er den ersten Prototypen betrat. Der Laden präsentierte die Produkte geordnet nach Produkt-Typ und Kategorie. Das würde vielleicht für Angestellte Sinn machen, aber für Kunden wurde es dadurch nicht leicht gemacht, das zu finden, was sie eigentlich kaufen wollten. Im Verlauf der nächsten paar Monate wurde der ursprüngliche Prototyp-Laden abgerissen und ein neuer an seiner Stelle errichtet.
In der Zwischenzeit setzten sich Steve und sein Team mit der Frage nach der Lage der Läden auseinander. Jeder, der einmal im Besitz eines Einzelhandelsunternehmens war, weiß, dass der Schlüsselfaktor hierbei derselbe ist, wie der, der in dem alten Sprichwort der Immobilienmakler über die drei wichtigsten Aspekte, die man beim Kauf eines Hauses zu berücksichtigen hat, zur Geltung kommt: »Die Lage, die Lage, die Lage.«
Man traf die Entscheidung, die ersten Geschäfte in hochklassigen Einkaufzentren aufzumachen, im Grunde genommen eine Strategie, die der, an die sich Gateway gehalten hatte, völlig entgegengesetzt war. Bei Apple war es stets um Lifestyle und die Identifikation der Kunden mit der Marke gegangen und die Apple Stores sollten in jeglicher Hinsicht auf diesem Fundament aufbauen. Das Ziel war es, eine großartige Shopping-Erfahrung zu kreieren, die das Gefühl einer Apple -basierten Community erweitern und verbessern sollte, um sie so von einem Kult in
Weitere Kostenlose Bücher