Stich ins Herz - Robb, J: Stich ins Herz - Origin in Death (Death 21)
zurück?«
Trotz des grauenhaften Themas musste Feeney grinsen. »D as wäre natürlich der Hit. Vor allem wären die Frauen bei dieser Methode endlich nicht mehr der Würdelosigkeit der Schwangerschaft und des Gebärens ausgesetzt.«
»D as klingt gar nicht so schlecht.«
»S ie gehen davon aus, dass es spätestens in fünfundsiebzig Jahren entsprechende Sterilisationsgesetze geben wird.«
Zwangssterilisationen, lautlose Geburt, im Labor geschaffene und perfektionierte Menschen. Sie kam sich wie in einem von Roarkes Science-Fiction-Krimis vor. »S ie haben wirklich langfristig geplant.«
»J a, weißt du, Zeit ist für diese Leute schließlich kein Problem.«
»I ch kann mir lebhaft vorstellen, was für einen Hype das geben würde.« Sie schob sich ein paar von Feeneys Nüssen in den Mund. »W ollen Sie ein Kind ohne die dazugehörigen Probleme? Wählen Sie eins aus unserer Designer-Kollektion. Angst vor einem plötzlichen, tragischen Tod? Wir geben Ihnen eine zweite Chance. Wir konservieren Ihre Zellen und lassen Sie auf diese Weise wiederauferstehen. Sie sind über einundzwanzig und sehnen sich nach einer Partnerin, die all ihre Wunschträume erfüllt? Wir haben genau die richtige für Sie.«
»W arum soll man alleine bleiben, wenn es einen auch gleich in dreifacher Ausführung geben kann«, fügte Feeney sarkastisch hinzu. »O der, sehen Sie sich selbst beim Aufwachsen zu. Dadurch bekommt der Satz ›Du bist genau wie deine Mutter‹ einen völlig neuen Sinn.«
Eve stieß ein halbes Lachen aus. »A ber es gab keinen Hinweis auf das Labor?«
»E s wurde immer wieder von der ›Gebärstation‹ gesprochen, nur stand bisher nirgends, wo sie ist. Aber es gibt jede Menge Unterlagen, die ich noch nicht durchgegangen bin.«
»I ch habe gleich einen Termin bei Whitney. Ich werde ihm erzählen, was du alles rausgefunden hast. Die Schule ist gesichert?«
»W ir haben die Droiden dort gelassen. Droiden, die Klone bewachen. Was ist das doch für eine beschissene Welt. Sicher machen bald die Vormünder der Mädchen Druck. Wir können diese Sache nicht lange unter Verschluss halten.«
»O h doch, das können wir.« Sie nahm die Disketten in die Hand. »D urch den Feiertag zieht sich alles etwas hin. Bis die Ämter wieder offen sind, greift das internationale Recht. Diese ›Vormünder‹ machen sich also besser auf einigen Ärger gefasst.«
»D a hast du vielleicht Recht. Aber in der Schule und dem College sind fast zweihundert Mädchen. Bisher haben sich erst sechs Eltern gemeldet. Ich bin sicher, dass es die meisten anderen angeblichen Eltern gar nicht gibt.«
Eve nickte, während sie die Diskette mit ihrem Bericht zu den anderen Disketten in den Aktenordner schob. »W ie sollen sich diese Mädchen plötzlich in der normalen Welt zurechtfinden? Wo sollen sie überhaupt unterkommen, wenn es die Schule plötzlich nicht mehr gibt?«
»D as ist ein Problem, über das sich ein größerer Geist als ich Gedanken machen muss.«
»H ast du morgen schon was vor?«, wollte sie von ihm wissen, als er sich erhob.
»W ir treffen uns mit der ganzen Familie im neuen Haus von meinem Sohn. Habe ich dir erzählt, dass er nach New Jersey gezogen ist?« Feeney schüttelte den Kopf. »A ber was soll man machen. Man muss sie ihr Leben leben lassen.«
Um Punkt zwölf betrat sie Whitneys Büro. Er hielt die Diskette mit ihrem sorgfältig geschriebenen Bericht zwischen den Händen, während sie vor seinem Schreibtisch stand und eine kurze Zusammenfassung gab.
»D ie Informationen über die Schule und das College hat Captain Feeney mir eben erst gegeben, weshalb sie in meinem schriftlichen Bericht noch nicht enthalten sind. Aber ich habe seinen Bericht und Kopien der Disketten, die er in Brookhollow gefunden hat.«
Damit legte sie auch diese Datenträger vor ihrem Vorgesetzten auf den Tisch.
»D ie Suche nach Deena hat noch nichts ergeben?«
»N ein, Sir. Anhand der Unterlagen, die Feeney gefunden hat, können wir nur die Absolventinnen des Colleges identifizieren und lokalisieren, die nach ihrem Abschluss oder ihrer Unterbringung nicht verschwunden sind.«
»U nd die Gebärstationen, von denen auf den Disketten die Rede ist, befinden sich unseres Wissens nach nicht in dem Internat?«
»E s wurden kein entsprechendes Labor, keine konservierten Zellen und keine dafür erforderliche Ausrüstung auf dem Grundstück entdeckt. Sir, es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass man die Sender, die den Mädchen eingepflanzt wurden, umgehend
Weitere Kostenlose Bücher