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Stiefkinder der Sonne

Stiefkinder der Sonne

Titel: Stiefkinder der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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aussahen, wer auch für die Durchführung des Akts verantwortlich gewesen war, das Kind würde doch Greville und Liz gehören. Am Anfang, so dachte er halb zynisch, würde das nicht mehr sein als ein winziger blauäugiger Computer, den er und Liz programmieren mußten. Vielleicht könnten sie daraus etwas machen, das in den Nachthimmel hochsah und zu Tränen gerührt war, oder vielleicht würde daraus ein Caligula des einundzwanzigsten Jahrhunderts werden. Was jedoch auch immer daraus würde, ihnen allein würde es gehören, denn sie würden aus dem Lehm eine Statue bauen, die tanzen und sich an den Illusionen des Lebens erfreuen würde …
    Er versank wieder in Träumen. Er erwachte erst ziemlich spät am Tag. Dieses Mal waren außer Liz noch mehr Leute in dem Zimmer. Meg und Joseph.
    „Herzlichen Glückwunsch“, sagte Meg. „Wirkliche Bedenken hatten wir eigentlich nicht, beide Wunden sind glatte Durchschüsse. Trotzdem herzlichen Glückwunsch. Noch eine Woche oder so, und du springst wieder mit uns herum.“
    „Wie, zum Teufel, habt ihr Liz hierhergeschafft?“
    „Wir haben sie gekauft“, sagte Joseph. „Das schien uns der einfachste Weg zu sein. Nachdem die Frevelbrüder sich verzogen hatten, waren wir nicht mehr in der Lage, sie mit Gewalt zu holen – selbst wenn wir das gewollt hätten.“ Er lächelte dünn. „Unsere Besucher haben uns den Preis selbst mitgebracht. Wenn ich mich richtig erinnere, waren das zehn Gewehre und zweihundert Schuß Munition.“
    Greville war kurze Zeit still. „Die Gewehre werden sie gegen euch einsetzen“, sagte er schließlich. „Früher oder später kommt Sir James Oldknow mit seiner Wachbrigade und der hauseigenen Kavallerie hier angebraust.“
    Joseph zuckte die Achseln. „Wir hoffen nur, daß es eher später als früher sein wird. Wir haben ihn eingeladen, damit er sich das anschauen konnte, was aus den Frevelbrüdern geworden ist, nur damit er klarsieht. Ich glaube, wir haben zum Schluß hundertvierzehn Tote gezählt … Er war entsprechend beeindruckt.“
    „Das hält nicht lange vor“, meinte Greville. „Ich bezweifle, daß irgend etwas außer seinem eigenen Größenwahn den Squire richtig beeindrucken kann.“
    „Das ist es, wofür wir dich vorgesehen haben“, sagte Meg. „Oder vielmehr, wofür du dich hoffentlich einsetzen wirst. Wir haben ungefähr fünfzehn Prozent von unseren Leuten verloren, darunter auch Paul und Alexander. Da du ein so aggressiver Typ bist, hatten wir gedacht, daß du dort weitermachen könntest, wo Alexander, möge er in Frieden ruhen, unser netter Kleiner, aufgehört hat.“
    Greville lächelte ihr müde zu. „Ich bin nicht ganz so sicher, daß ich für euren Geschmack die Gemeinschaft ernst genug nehme“, sagte er. „Ich bin noch nicht einmal sicher, daß ich an die Demokratie glaube.“
    Meg schnaubte. „Wenn das alles ist! Wer will schon Demokratie? In einem Verein von Bekloppten kann man mit Demokratie sowieso nichts anfangen. Was wir brauchen, sind gütige Despoten.“
    „Was er braucht“, sagte Liz betont, „ist ein wenig Ruhe und Frieden. Gebt ihm doch erst einmal die Möglichkeit, sich wieder zu erholen, bevor ihr ihm mit Unsinn den Kopf vollschwätzt.“
    „Da hast du völlig recht, meine Liebe“, sagte Joseph streng. Er drehte sich Greville zu. „Morgen kommen wir dich wieder besuchen. Ich fürchte fast, wir brauchen jemanden wie dich. Jetzt aber genug davon. Ich lasse dir was zum Essen hochbringen. Dein Verband ist schon gewechselt, und ich denke, was du sonst noch brauchst, darum kann sich Liz kümmern … Egal jetzt, erst mal vielen Dank für deine Hilfe. Du bist die beste Investition, die wir uns seit langem geleistet haben.“
    Als Meg und Joseph gegangen waren, sagte Liz mit einem leisen Lächeln: „Was die da gesagt haben, daß ich mich darum kümmern soll, wenn du etwas brauchst, das habe ich gern gehört. Brauchst du etwas?“
    „Komm ins Bett, und ich zeige es dir.“
    „Heute nicht, vielen Dank“, gab sie zurück. „Auf einmal baust du ab, bevor ich soweit bin.“
    Bald darauf klopfte es schüchtern an die Tür, und ein Kind, ein ungefähr zehnjähriges Mädchen, brachte ein Tablett mit einer Flasche Rotwein, zwei Gläsern und zwei dampfenden Tellern.
    „Wild und gemischtes Gemüse“, verkündete das Kind voller Ehrfurcht. „Meg hat gesagt, ihr sollt es alles essen … Sie hat aber auch gesagt, wenn ihr was übriglaßt, dann kriege ich es.“
    Greville sah sie wohlwollend an. „Ich bin fast

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