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Stiefkinder der Sonne

Stiefkinder der Sonne

Titel: Stiefkinder der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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bestand, bis auf Schußweite an Sir James Oldknow heranzukommen, wenn er genug Ablenkung schaffte und allgemein genug Krach machte. Und falls er Liz nicht herausholen konnte, bestand so doch zumindest die Möglichkeit, es ihm Auge um Auge, Zahn um Zahn heimzuzahlen …
    Alexander hatte Greville selbst durch die Maginot-Linie aus Telefondrähten, wie Paul sie nannte, begleitet. Sie bestand tatsächlich aus gespannten Telefondrähten. Leere Konservendosen waren daran aufgehängt, und sie waren an Holzpfählen befestigt, die ungefähr Kniehöhe hatten. Zwischen den Drähten waren in willkürlichen Abständen kleine Fallgruben gegraben worden, so daß jede Streitmacht, die eine nächtliche Invasion versuchen sollte, dabei viel Krach machen und sich dabei wahrscheinlich eine Menge verstauchter Knöchel einhandeln würde. Die Maginot-Linie hatte Greville am selben Morgen zu Fall gebracht.
    Bevor Alexander in das Dorf zurückging, gab er Greville einen letzten Rat. „Also, Junge“, flüsterte er, „denk daran, daß du dich bei deinem Unternehmen nicht zu beeilen brauchst. Nimm dir Zeit – du hast die ganze Nacht vor dir. Lauf ein Stück, bleib dann stehen und hör genau hin, als wärst du ein riesiges Mikrophon. Falls sich etwas rührt, benutze dein Messer, wie ich es dir gezeigt habe, und laß dem armen Schwein keine Möglichkeit zurückzuschlagen. Bon soir, alter Junge, bonne chance, und bon verdammten appetit.“
    Alexander verschwand mit unterdrücktem Gelächter in der Dunkelheit, und Greville war allein.
    Wie der Neger gesagt hatte, blieb ihm viel Zeit, aber Greville war ungeduldig, die Sache so oder so zu ihrem Ende zu bringen. Er sagte sich selbst grimmig: Wenn du tot bist, dann brauchst du dir wenigstens keine Gedanken mehr darüber zu machen, ob du Angst hast oder verletzt wirst.
    Er hastete daher mit einer Geschwindigkeit und einem Mangel an Vorsicht durch die Winternacht, die Alexander dazu gebracht hätten, in Verzweiflung die Hände zum Himmel zu erheben. Eine Zeitlang ließ ihn jedoch das Glück nicht im Stich. Er erreichte den Wald von Brabyns nach ungefähr einer halben Stunde ohne Zwischenfall.
    Er erreichte außerdem das Ende seines Ein-Mann-Angriffs auf das Lehenssystem, denn der Wald von Brabyns war, wie er bald entdeckte, voller Männer.
    Zuerst dachte er, es handle sich um Sir James Oldknows Leute und seine Privatarmee werde für einen Überraschungsangriff auf die Anarchisten versammelt. Dafür waren es jedoch zu viele, und im Licht von verschiedenen Feuern, die wahrscheinlich zum Aufwärmen oder Kochen angezündet worden waren, entdeckte er einen noch überzeugenderen Grund, warum es sich nicht um Sir James Oldknows Leute handeln konnte. Jeder der Männer trug eine Mönchskutte.
    Der Anblick war verrückt, phantastisch, absurd – und schrecklich. Jeder der ‚Mönche’ war irgendwie bewaffnet. Viele hatten Gewehre oder Schrotflinten, aber die meisten trugen Speere oder Bögen.
    Greville wunderte sich, daß sie ihre Anwesenheit so offen zeigten. Auf der anderen Seite, überlegte er, gab es keinen Grund, warum sie das nicht tun sollten. Die Frevelbrüder waren zu zahlreich, um von einer umherstreifenden Bande von Plünderern angegriffen zu werden.
    Ihre Anwesenheit löste eine Flut von Fragen aus. Warum waren sie hier? Was hatten sie vor? Würden sie sich nach Süden wenden und das Lehenswesen auslöschen? Oder würden sie nach Norden ziehen und ihre Aufmerksamkeit den Anarchisten widmen?
    Grevilles erster Impuls war, umzukehren und zu versuchen, Alexander zu warnen. Es war aber gut möglich, daß die Frevelbrüder das nähere Dorf Ober-Brabyns angreifen würden, während er dies tat. Er konnte nur warten und es selbst herausfinden.
    Er mußte nicht lange warten.
    Als er sich vorsichtig an den Wald von Brabyns heranschlich, wurden die Feuer langsam eines nach dem anderen ausgelöscht.
    Dann lief er zu seiner Riesenüberraschung buchstäblich in einen der Frevelbrüder hinein – wahrscheinlich war er als Wachtposten aufgestellt worden. Sie fielen beide um. Noch während Greville fiel, erinnerte er sich an den letzten Rat Alexanders. Das Messer schien ihm wie von selbst in die Hand zu springen. Er stach einmal zu, traf aber nichts als die Erde. Er stach noch einmal mit dem gleichen Ergebnis zu.
    Der Mann, gegen den er gelaufen war, hatte offensichtlich bessere Augen, denn es gelang ihm, sich auf Greville zu werfen. Greville aber hatte noch das Messer. Alexander hatte ihm gesagt, er solle entweder

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