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Still und starr ruht der Tod

Still und starr ruht der Tod

Titel: Still und starr ruht der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmoee
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Parkplatz.
    »Ach, die Privatdetektivin.«
    »Danke für Ihr Fax.«
    »Amüsant, nicht?«
    »Was?«
    »Die Sache mit Ivo Leistners Kreditkarte. Ein Mann hat bei Sixt in Prag mit Ivos Mastercard einen Wagen gemietet und dazu auch Leistners Führerschein vorgelegt. Die Mietwagenfirma sagt, der Mann hätte schlecht Englisch gesprochen. Aber er muss Leistner auf dem Foto wohl ähnlich sehen und auch die Unterschrift geschickt gefälscht haben. Jedenfalls ist dem Angestellten keine Diskrepanz aufgefallen.«
    »Ganz schön unverfroren!«
    »Wir haben das amtliche Kennzeichen des Mietwagens. In Deutschland, Tschechien, Polen, der Slowakei und Österreich passen die entsprechenden Stellen gut auf.«
    »Wann wurde die Kreditkarte belastet?«
    »Heute Morgen. Wenn Ihnen bei Gelegenheit was Produktives dazu einfällt, melden Sie sich! Übrigens: Diese eigenartige Textsammlung, soll die ein Fake sein?«
    »Keine Ahnung.«
    »Hm. Na gut. Man sieht sich.« Die Kallweit legte auf.
    Katinka lud Obst, Gemüse, Pasta und Käse in ihren Einkaufswagen. Während sie vor der Tiefkühltruhe stand und die steinharten Fleischstücke betrachtete, rief sie Dante an.
    »Schön, von Ihnen zu hören«, scherzte der.
    »Wenn Sie sich mit zwei toten Ratten ausrüsten wollten – wo würden Sie die herkriegen?«
    »Nichts leichter als das. Die meisten Städte im Bezirk Oberfranken haben wegen der Rattenplage an einschlägigen Stellen Fallen aufgestellt. Die Presse hat sogar darüber berichtet, weil die Bevölkerung schwer in Sorge war, ob sich Hunde und Katzen auch mit den Ködern vergiften könnten.«
    »Und dann tigert man zu so einer Falle und fischt eine tote Ratte raus?« Katinka schauderte. Eine Angestellte, die das Milchregal auffüllte, sah pikiert zu Katinka herüber.
    »Ich kann das gerne für Sie überprüfen.«
    »Wischnewski, was treiben Sie eigentlich den ganzen Tag?« Katinka nahm zwei Entenbrustfilets, legte sie in ihren Wagen und ging Richtung Kasse.
    »Ich sammle Praxiserfahrung, um mich bei einer Privatdetektei als Juniorpartner zu bewerben.«
    Das wäre gar keine schlechte Idee, ging es Katinka durch den Kopf. Sie legte ihre Sachen aufs Band. »Bis später!«
     
    Als sie in der frühen Dämmerung in den Innenhof ihres Anwesens rangierte, standen Mark, Giulio und Lon im Kreis und glotzten auf etwas Dunkles im Schnee.
    »Frau Palfy, hallo, endlich!«, rief Lon aufgeregt. »Wir haben Schädlinge.«
    Katinka lud die Kiste mit ihren Einkäufen aus. »Ach ja?«
    Lon nahm ihr die Sachen ab. »Das kann gefährlich werden. Die Tiere übertragen Krankheiten.«
    »Das stimmt. Aber in dem Fall kann ich Sie beruhigen.« Katinka schloss den Beetle ab und gesellte sich zu den jungen Männern. »Ich habe die Ratte bestellt.«
    » Bestellt ?« Die Drei sahen sie entgeistert an.
    »Ja. Eine Art … Ortstermin.« Katinka fragte sich, ob ihre Mieter gut genug Deutsch sprachen, um zu verstehen, was sie meinte. Das schien nicht der Fall, denn sie beäugten Katinka mit offenen Mündern.
    »Haben Sie einen Mann gesehen, so einen mit einer komischen Mütze?« Katinka fuhrwerkte mit den Händen über ihrem Kopf herum, um Dantes übliche Winterbekleidung zu schildern.
    »Nein. Wir sind gerade erst wieder heimgekommen«, erwiderte Mark. Er sah ein wenig blass um die Nase aus.
    »Ist das Ihre erste Ratte?«, fragte Katinka mitfühlend.
    »Ich habe noch nie eine gesehen. Also, ich meine, keine tote.«
    Lon trug Katinkas Kiste zum Haus. »Ich habe haufenweise von den Biestern gesehen. Ich kann auf sie verzichten, wisst ihr.«
    Katinka ging ihm nach. »Keine Sorge«, rief sie über die Schulter zurück. »Die Ratte ist sozusagen Statistin in einem Stand-up-Theater.« Sie holte Lon ein. »Danke noch mal für Ihre wunderbare Suppe. Die hat mich wieder aufgerichtet.«
    »Nicht wahr? Meine Mutter machte uns diese Suppe, als wir Kinder waren. Wer krank war, bekam Hühnersuppe.«
    Katinka nahm ihm die Einkäufe ab. »Keine Angst wegen der Ratte.«
    In der Wohnung angekommen, streifte sie die Stiefel ab und verstaute sämtliche Sachen im Kühlschrank. Sie kuschelte sich aufs Sofa und zappte durch die Radioprogramme. Ihr stand der Sinn nach guter Musik, aber nichts von dem, was aktuell gesendet wurde, gefiel ihr. Später rief sie bei Dante an.
    »Habe ich den Eignungstest bestanden?«, fragte er begierig.
    »Saubere Arbeit. Jetzt sagen Sie mir noch, was Sie damit bezwecken würden, an zwei verschiedenen Orten in zwei verschiedenen Städten Rattenkadaver zu

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