Stille Gefahr #2
dass Hope in Sicherheit war.
Der Einzige, der sie hatte quälen wollen, war ihr verfluchter Exmann. Und der lag auf einem Obduktionstisch, neben dem Cop, der versuchte hatte, sie zu beschützen. Was für eine Ironie – den einen hasste Remy von ganzem Herzen, während er tief in der Schuld des anderen stand.
Er stieß erneut einen Seufzer aus, nahm Hope fester in die Arme und schmiegte das Gesicht an ihren Hals. »Mann, ich hatte solche Angst, dich zu verlieren. Wo ich dich doch gerade erst gefunden habe. Ich würde es nicht verkraften, dich zu verlieren«, flüsterte er.
Sie schniefte. »Ich auch nicht.« Dann drehte sie den Kopf und schaute zu ihm hoch. »Ich habe an dich gedacht. Als … na ja …« Sie schluckte. »Ich habe an dich gedacht und nichts bereut. Du hast mich glücklich gemacht … das wollte ich dir sagen.«
»Hope …« Er legte ihr eine Hand an die Wange.
Sie setzte ein schiefes Grinsen auf und zuckte mit den Schultern. »Ich kann mich nicht kopfüber in irgendetwas Festes stürzen. Das geht einfach nicht. Aber du bist mir wichtig. Sehr wichtig. Und … na ja … ähm, ich glaube, oder nein. Himmel. Ich liebe dich, Remy. Das ist vielleicht das Einzige, was ich bereut hätte: Wenn ich von ihm umgebracht worden wäre, bevor ich dir das sagen konnte.«
Zum zweiten Mal an diesem Tag verließen ihn all seine Kräfte. Er sank vor ihr auf die Knie, drückte das Gesicht an ihren Bauch und schlang die Arme um sie. »Hope …«
Sie strich ihm durchs Haar. »Remy?«
»Gib mir eine Sekunde«, brummte er, und wie er erschrocken feststellte, brannten ihm Tränen in den Augen. Er hätte sie fast verloren. »Dass du fast gestorben wärst, mag ich mir gar nicht klarmachen. Und jetzt sagst du auch noch so etwas. Verdammt, Hope. Ich liebe dich. Du … Ich darf dich nicht verlieren. Du bedeutest mir so viel. Du bist mein Ein und Alles.«
Sie sank ebenfalls auf die Knie und legte ihm die Arme um den Hals. »Du hast mich nicht verloren. Ich bin doch hier. Bei dir.« Sanft gab sie ihm einen Kuss. »Ich liebe dich.«
Remy strich ihr über den Rücken und versuchte, sich davon zu überzeugen. Sie war hier. Bei ihm. Begehren stieg in ihm auf, doch er verdrängte es mit aller Macht. Nicht jetzt. Sie war verwundet worden, litt an einer Gehirnerschütterung, schien völlig durch den Wind zu sein und stand unter Schock.
Nicht jetzt.
Langsam stand er auf, zog sie hoch in seine Arme und drückte ihren schmalen Körper an sich.
»Das machen wir nie wieder«, brummte er. »So etwas wie heute. Nie wieder.«
»Klingt gut.« Sie schmiegte das Gesicht an seinen Hals. »Ich bin müde, Remy.«
»Dann schlaf ein bisschen.« Er sank mit ihr zusammen aufs Sofa. »Ich bleibe bei dir. In ein paar Stunden wecke ich dich auf, Süße.«
Kurz darauf schlummerte sie ein, völlig erschöpft von diesem anstrengenden Tag.
Doch er hielt sie weiter im Arm, denn er brauchte den Körperkontakt, dringend.
Während die Nacht vorrückte, starrte er aus dem Fenster.
Joe war tot. Und ebenso Remys Freund Nielson. Doch Hope war hier bei ihm … in Sicherheit.
Sie befand sich in Sicherheit … und das war das Allerwichtigste. Mit dem Rest würde er sich auch noch auseinandersetzen. Vorerst hatte er jedoch alles, was er brauchte.
Es ist vorbei. Vorbei , sagte er sich. Joe war für immer fort.
Doch irgendwie konnte er das nicht ganz glauben.
Anmerkungen der Autorin
Bei dieser Trilogie habe ich mir einige kreative Freiheiten genommen. Carrington County ist ein fiktiver Bezirk, der eine halbe Stunde entfernt von Lexington in Kentucky angesiedelt ist.
Auch wenn ich während des Schreibens mit mehreren Anwälten und Gesetzeshütern gesprochen habe, entsprechen manche Aspekte dieser Bücher nicht völlig der Realität. Ich hoffe dennoch, dass Ihr Lesevergnügen dadurch nicht geschmälert wird.
Danksagung
Wieder ein Buch, das ohne zahlreiche Helfer nicht entstanden wäre.
Diesmal waren es einige ganz bestimmte Personen …
Ich danke Gott dafür, dass Er mich meinen Traum leben lässt …
Dann wäre da noch einem verrückten Mädel namens Lime zu danken, das auf Schuhe und Wein abfährt.
Außerdem danke ich meinen Freundinnen Beth Kery und Julie James, die mir an jenem Abend im Restaurant in Columbus, Ohio, mehr geholfen haben, als ihnen wahrscheinlich bewusst ist.
Die Ausarbeitung der Einzelheiten zu dieser Geschichte hat sich als unerwartet schwierig erwiesen.
Die Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel If you see her
bei
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