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Stille Kuesse sind tief

Stille Kuesse sind tief

Titel: Stille Kuesse sind tief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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mir leid, das sollte keine Beleidigung sein.“
    Seine Erleichterung war so offensichtlich, dass es schon fast komisch wirkte. „Kein Problem, geht mir ähnlich. Nicht, dass du nicht anziehend wärst“, fügte er schwach hinzu.
    „Natürlich. Damit bereite ich dir schlaflose Nächte, was?“
    Seine Mundwinkel zuckten. „So wie ich dir.“
    „Genau.“
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Pferd und striegelte es weiter. „Sie versucht nur zu helfen. Annabelle meint, ich muss mich unbedingt verabreden. Der Himmel weiß, mit wem sie noch alles geredet hat.“
    „Ich bin nicht der Einzige?“ Shane hob die Augenbrauen. „Das enttäuscht mich jetzt aber zutiefst.“
    „Ja, das sehe ich.“ Sie blickte ihn noch einmal über Mason hinweg an. „Wobei ichglaube, dass Annabelle eher nach deinem Geschmack ist.“
    Shane war gerade dabei, seinen Hut wieder aufzusetzen. Er erstarrte, und es sah ziemlich lustig aus, wie er da mit ausgestreckten Armen stand.
    „Ich, äh, ich weiß nicht …“
    „Ach ja?“ Charlie entspannte sich, weil sich das Gespräch nicht länger mehr um sie drehte. Jetzt konnte sie ruhig auch noch ein wenig Spaß haben. „Gut zu wissen. Ach, übrigens, Annabelle wird von den Leuten hier in der Stadt sehr gemocht. Tu ihr ja nicht weh, das könnte dir sonst leidtun.“
    Es gelang ihm, seinen Hut wieder aufzusetzen. „Wir sind noch nicht mal miteinander ausgegangen, und schon glaubst du, dass wir uns getrennt haben und ich schuld daran bin?“
    „Sie ist meine Freundin.“
    „Ich kümmere mich um dein Pferd.“
    „Das ist nicht dasselbe.“ Sie blickte an ihm vorbei zu dem eingezäunten Gehege, in dem Priscilla stand. Die Elefantendame tat das, was sie immer tat, sie beobachtete, was auf der Ranch vor sich ging, und sah dabei so einsam aus, wie ein Elefant nur sein konnte.
    „Dein Mädchen dort braucht einen Freund“, wechselte sie abrupt das Thema. „Sind Elefanten nicht Herdentiere?“
    Shane drehte sich um und folgte ihrem Blick. „Ja, das habe ich auch gelesen. Ich hab ʼ s mit den Lamas, den Eseln und mit ein paar Ziegen versucht. Sie mag Athena zwar, aber so richtig angefreundet haben sich die beiden nicht.“
    „Wie wäre es mit einer von deinen Stuten? Vielleicht eine, die trächtig ist. Könnte doch sein, dass Priscilla gern Großmutter werden würde.“
    Shane hatte nicht herausfinden können, wie alt der Elefant war. Priscilla war aus einem kleinen Zirkus zu ihnen gekommen, den man aufgelöst hatte. Der Pfleger, der sich vorher um sie gekümmert hatte, hatte geschätzt, dass sie ungefähr Ende zwanzig sein müsste. Obwohl Elefanten in der Wildnis weit über fünfzig Jahre alt werden konnten, lebten sie in Gefangenschaft meist nicht so lange.
    Shane hatte sich schlau gemacht, um zu erfahren, was die Elefantendame brauchte. Im vergangenen Monat hatte man einen Teich für sie ausgehoben, und er hatte Bäume besorgt und für sie eingepflanzt. Aber er hatte es nicht geschafft, Gesellschaft für sie zu finden.
    „Eine trächtige Stute ist eine gute Idee“, meinte er zu Charlie. „Das werde ich mal ausprobieren.“
    Er ging hinüber zu Priscilla, um das Gelände neben ihrem Stall genauer unter die Lupe zu nehmen. Als er näher kam, schüttelte sie den Kopf und stampfte mit dem Fuß auf. So als wollte sie ihm Angst machen.
    Shane blieb stehen. Er musste zugeben, dass er nicht viel Erfahrung mit Elefanten hatte, aber er und Priscilla waren bisher immer gut miteinander ausgekommen.
    „Was ist los, altes Mädchen?“, fragte er und näherte sich langsam. „Alles in Ordnung bei dir?“
    Sie hob den Rüssel und bewegte ihn in seine Richtung. Wieder blieb Shane stehen. Irgendetwas an ihren Bewegungen kam ihm bekannt vor. Das hatte er doch schon mal gesehen, aber wo …
    Sie will irgendetwas beschützen, erkannte er auf einmal und schaute genauer hin, um herauszufinden, was in ihrem Gehege war. Vielleicht ein kleiner Hund? Oder ein Waschbär?
    Vorsichtig, mit angelegten Armen, ging er auf sie zu, damit sie nicht glaubte, er würde eine Bedrohung darstellen. Was angesichts ihrer Größe ein wenig absurd anmutete.
    Anfangs konnte er nichts entdecken. Doch dann registrierte er eine kleine Bewegung. Er kam noch näher und hockte sich hin.
    „Verdammt“, murmelte er. „Das soll ein Witz sein, oder?“
    Dort, in einem kleinen ausgehöhlten Teil eines Baumstammes, lag eine Katze mit ihren Jungen.
    Zwei der Kätzchen waren genauso bunt gescheckt wie die Mutter, eins war rotgetigert

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