Stille Kuesse sind tief
hatte sie einfach nur das Gefühl genossen, von Shane geküsst zu werden, und im nächsten Moment war sie rasend vor Leidenschaft. Es war ein geradezu verzweifeltes Verlangen, das sie zu verzehren drohte. Am liebsten wäre sie auf Shanes Schoß geklettert, weil sie gar nicht genug von ihm bekommen konnte. Sie wollte immer weiter geküsst und berührt werden, wollte von ihm … genommen werden. Ja, das klang gut. Sehr gut.
Natürlich hatte sie auch früher schon Leidenschaft verspürt, aber nichts, was diesem Gefühl hier auch nur im Entferntesten nahegekommen wäre. Niemals war sie so … verzweifelt gewesen.
Als wären sie eins, standen sie auf, was, wie Annabelle fand, sehr viel besser war. Jetzt konnte sie Shane die Arme um den Hals legen, konnte sich an ihn lehnen. Jetzt konnte er sie noch näher an sich ziehen und ihren Rücken streicheln, während sie sich an ihn schmiegte und die harten Muskeln seines Körpers an ihren weichen Kurven spürte. Er gehörte nicht zu den Männern, die leicht nachgaben. Auch daran könnte sie sich gewöhnen.
Damit er den Kuss noch weiter vertiefen konnte, neigte sie leicht den Kopf zur Seite, während Shane seinen in die andere Richtung drehte. Lockend strich er mitder Zunge über ihre Unterlippe, was Annabelle dazu veranlasste, sich ihm, ohne zu zögern, zu öffnen. Die Lust machte sie ganz schwindelig, und sie klammerte sich an seinen Schultern fest, weil sie wusste, dass ihr ein wilder Ritt bevorstand.
Und Shane enttäuschte sie nicht. Schon beim ersten Zungenschlag durchströmte eine Hitzewelle ihren Körper, und ihre Schenkel wurden erst heiß, ehe sie unter ihr nachzugeben drohten. Das köstliche Kribbeln, das sie immer verspürte, wenn Shane sie berührte, kehrte zurück, ergriff von ihr Besitz und ließ auch ihren Unterleib pulsieren.
Shane vertiefte den Kuss, ihre Zungen vollführten einen erotischen Tanz, und Annabelle erwiderte den Kuss mit gleicher Leidenschaft. Von Sekunde zu Sekunde steigerte sich ihre Erregung. Mit seinen großen Händen hatte er ihre Taille umschlungen, doch Annabelle sehnte sich danach, sie auf ihren Brüsten zu spüren. Das Verlangen trieb sie dazu, sich Shane noch weiter entgegenzudrängen, sich an seinem Schoß zu reiben.
Der offensichtliche Beweis seines Verlangens raubte ihr den Atem. Plötzlich erschien es ihr völlig folgerichtig und vernünftig, es gleich hier mitten im Büro und auf diesem Tisch zu tun.
Doch Shane löste den Mund von ihrem und trat einen Schritt zurück.
Sie starrten einander an, und nur ihr schwerer Atem war in dem ansonsten stillen Raum zu hören. Langsam, sehr langsam kehrte die Vernunft zurück, und auch wenn sie es bedauerte, wusste Annabelle, dass es gut gewesen war, dass Shane den Kuss beendet hatte. Sicher, es wäre fantastisch gewesen, wenn sie weitergemacht hätten, allerdings hätte sie es hinterher auch bitterlich bereut.
Aber man durfte ja wohl noch träumen.
Sie räusperte sich, nicht sicher, ob sie mit normaler Stimme würde reden können.
„Das bedeutet wohl, mit Charlie auszugehen steht nicht zur Debatte?“, fragte sie.
„Definitiv nicht.“
5. KAPITEL
„Annabelle! Du hörst mir gar nicht zu.“
Annabelle riss sich aus dem köstlichen Tagtraum los, der sie mehr oder weniger schon den ganzen Tag verfolgte. Immer wieder musste sie an Shanes Kuss denken, und die Erinnerung daran war fast genauso wunderbar wie die eigentliche Liebkosung. Sie war sich nicht sicher, ob das an der Anziehungskraft lag oder an ihrem eher erbärmlichen Liebesleben. Vielleicht an beidem.
„Tut mir leid“, sagte sie und lächelte das Mädchen, das vor ihr stand, an. „Was gibt es denn, Mandy?“
„Ist Shane tatsächlich ein richtiger Cowboy? Als wir letzte Woche auf dem Fest zum 4. Juli unterwegs waren, hat meine Mom gesagt, Shane ist ein echter Cowboy.“
Annabelle unterdrückte ein Lächeln und dachte, dass Mandys Mom einen gut aussehenden Mann durchaus zu schätzen wusste. Auch wenn man selbst einen schönen Garten hatte, hieß das ja noch lange nicht, dass man nicht auch mal einen Blick über den Zaun zum Nachbarn hinüberwerfen durfte.
Sie runzelte die Stirn, nicht sicher, warum dieser Vergleich irgendwie merkwürdig war, bevor sie entschied, dass es nicht so wichtig war.
„Shane ist ein echter Cowboy“, versicherte sie Mandy. „Ganz bestimmt. Er hat Pferde und kann richtig gut reiten. Oh, ich war mal dabei, als er einem anderen Cowboy geholfen hat, noch besser im Rodeoreiten zu werden, das heißt,
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