Stille mein Sehnen
Da sie mittlerweile einen eigenen Schlüssel zum Club besaß, wusste er nicht, dass sie hier war. Die Kerzen in den opulenten Leuchtern hatte sie bereits entzündet. Der Raum war in sanftes Licht getaucht. Die diffuse Beleuchtung ließ die Säule in der Mitte unwirklich aussehen. Es war ein Marterpfahl mit unzähligen Haken und Ösen zum Anbringen von Ketten. Auf einer Seite des Pfahls befand sich ein Sitz. Faith hoffte, dass Luca sie anschließend nehmen würde. Seit dem Gespräch mit Steven malte sie sich die Session in den schönsten Farben aus. Ihr Herz flatterte aufgeregt.
Wie würden die beiden Männer aussehen – sich küssend, streichelnd? Immer wieder sah sie Tom und Patrice vor sich, wie sie in inniger Umarmung im Nachbarraum gelegen hatten. Dieses Bild besaß nach wie vor eine sinnliche Ausstrahlung.
Faith sah auf die Uhr. Es war kurz vor sechs.
Steven lief unruhig im Hinterhof auf und ab, als sie die Tür öffnete. Sie lächelten einander an. Wortlos ging er mit ihr in den Club.
Irritiert sah er sich in dem Raum um.
„Was hast du vor? Ich werde mich nicht fesseln lassen.“
„Beruhige dich!“, sagte Faith eindringlich und legte Steven eine Hand an die Wange. Er holte tief Luft. „Ich werde Luca holen. Sobald wir den Raum betreten, wirst du mich an den Marterpfahl binden. So!“ Faith stellte sich mit dem Rücken zum Pfahl und hielt die Arme über den Kopf. Von dieser Seite hatte sie freien Blick auf die Matratze, die mit einem roten Seidenlaken bespannt in einiger Entfernung lag.
„Hast du schon mal überlegt, dass Luca es nicht will?“
„Sei nicht albern. Glaubst du, ich merke nicht, wie sich seine Atmung beschleunigt und eure Augen funkeln, wenn ihr euch seht?“
„Du musst das nicht tun, Faith.“
„Das weiß ich. Aber der Gedanke, euch zwei zu sehen, reizt mich. Ich tue das nicht uneigennützig.“
„Und warum soll ich dich fesseln?“
Faith grinste lüstern, während sie Ledermanschetten um ihre Handgelenke legte.
„Ich bin devot! Mich erregt es, ausgeliefert zu sein.“ Sie ließ den Mantel über die Schultern gleiten und legte ihn beiseite. „Glaub mir, ich werde von dieser Session genauso viel haben wie ihr.“
Steven schluckte krampfhaft und sah sie von oben bis unten an. Sie trug ein dünnes Negligé, einen Slip, der den Namen kaum verdiente, und schwarze High Heels. Bereits jetzt drückten sich ihre erigierten Nippel durch die Spitze.
„Du bist wirklich schön. Stünde ich auf Frauen, würde ich mich mit Luca um dich prügeln.“
Sie lächelte verlegen und bekam rote Wangen. „Ich geh ihn jetzt holen.“
Seit einer Weile waren keine Geräusche aus der oberen Etage zu ihnen gedrungen.
Als Faith die Tür zur Suite öffnete, trat Luca aus dem kleinen Badezimmer. Sein Haar war nass. Wassertropfen perlten über seinen nackten Oberkörper. Er trug lediglich eine Jeans. Faith lief das Wasser im Mund zusammen.
Lucas Blick wanderte über ihren Körper. Ein lüsternes Grinsen breitete sich über sein Gesicht. Er streckte die Hand nach ihr aus. „Was für eine gelungene Überraschung. Komm zu mir!“
Sie schüttelte den Kopf. „Komm mit mir nach unten. Dort wartet eine Überraschung auf dich.“
„Beginnst du eine Session immer mit Widerworten? Mutig, meine Kleine!“
Ihr wurde heiß und kalt. Seine herrische Stimme ließ ihr Herz flattern. Das lief überhaupt nicht nach ihren Vorstellungen. Gut! Sie würde die Bestrafung in Kauf nehmen, aber nicht heute Abend.
„Ich bitte Euch, Herr, kommt mit mir.“
Keine Sekunde ließ sie ihn aus den Augen, als sie rückwärts den Raum verließ. Luca funkelte sie belustigt an.
Vor der Tür des Spielzimmers blieb sie stehen, ergriff seine Hände und sah ihm in die Augen. „Du bereicherst mein Leben in jeder Minute, die ich mit dir verbringen darf. Deine Liebe hat mich zum Leben erweckt, macht mich vollständig und unsagbar glücklich.“ Sie sah Lucas irritierten Blick und öffnete die Tür. Er keuchte, als er Steven erblickte.
Ohne ein weiteres Wort trat sie zu ihm. Er hatte sich umgezogen, trug eine schwarze Lederhose, sonst nichts. Faith reichte ihm ihre Handgelenke. Steven hakte die Manschetten ineinander, zog diese an einer kurzen Kette zum Pfahl und fixierte die Arme über dem Kopf.
Luca schloss die Tür hinter sich und trat dicht an sie heran. Seine Atmung war beschleunigt. Sie sah den Puls an seinem Hals pochen.
Steven trat hinter ihn und legte eine Hand auf seine Schulter. Luca schloss die Augen, schluckte
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