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Stille mein Sehnen

Stille mein Sehnen

Titel: Stille mein Sehnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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im Stich gelassen.“
    „Jetzt bist du ja da. Lass uns in die Zukunft sehen.“
    „Du bist eine ungewöhnliche Frau, Faith. Es wird mir schwer fallen, nur sein Freund zu sein, aber ich versuche es. Jetzt muss ich wirklich los.“
    Der flüchtige Kuss auf ihre Wange kam zu schnell, als dass Faith hätte reagieren können.

Kapitel 31
     
    „Hören Sie auf Ihr Herz, Faith. Wollen Sie ein Opfer bringen oder Luca ein Geschenk machen? Wenn Sie sich über Ihre Beweggründe im Klaren sind, treffen Sie eine Entscheidung“, hörte sie Prof. Cunninghams Worte in ihrem Kopf. Gestern hatte sie ihm von ihren Plänen erzählt und gehofft, er würde ihr diese Entscheidung abnehmen, sagen, dass sie einen großen Fehler beging. Natürlich tat er nichts dergleichen.
    Faith holte tief Luft und betrat den Laden, der ihr mittlerweile vertraut war. Steven kam ihr mit ausgebreiteten Armen entgegen, zog sie in eine feste Umarmung und küsste ihre Wangen.
    „Ich freue mich, dich zu sehen. Gestern bin ich mit deinem Korsett fertig geworden. Du kannst es gleich anprobieren.“
    „Aus diesem Grund bin ich nicht hergekommen.“
    Stevens Lächeln verschwand. Skeptisch sah er sie an. „Was ist los? Du bist so ernst. Geht es dir nicht gut?“
    „Doch! Es ist alles in Ordnung. Können wir im Atelier reden?“ Greg, einer der Schneider, bediente gerade eine Kundin. Faith wollte ihr Vorhaben ungern unter den wachsamen Augen des Personals und der Kundschaft besprechen.
    Wie immer herrschte im Atelier kreatives Chaos. Steven räumte zwei Sessel frei, die sich unter Schnittmustern und Stoffproben verbargen.
    Er setzte sich ihr gegenüber und griff nach ihren Händen. „Erzähl! Was bedrückt dich?“
    Die Wärme seiner Finger fühlte sich angenehm an. Der feste Griff nahm ihr die Zweifel. In den letzten sechs Monaten hatte sie Steven schätzen und lieben gelernt. Er war ein treuer Freund, auf den man sich verlassen konnte.
    „Ich möchte Luca einen langersehnten Wunsch erfüllen. Euch beiden.“ Überraschenderweise klang ihre Stimme ruhig und fest. Sie schmunzelte. Ihre Entscheidung stand fest und hatte nichts mit einem Opfer zu tun. Sie tat das, weil sie beide Männer auf ihre Art liebte.
    „Worum geht es?“
    „Ich bin dir dankbar, dass du dich die ganze Zeit zurückgenommen hast. Ich weiß, wie sehr du dich nach Luca sehnst, und er sehnt sich ebenso nach dir. Ich will …“
    Steven legte ihr die Finger auf den Mund. „Tu das nicht, Faith. Ich kann damit leben. Unsere Freundschaft ist mir wichtiger.“
    Sie nahm seine Hand und küsste die Fingerspitzen. Überrascht starrte Steven auf ihren Mund.
    „Ich mag dich, Steven, und vertraue dir genauso wie Luca. Es ist nicht so, dass ich euch die Erlaubnis gebe, miteinander schlafen zu dürfen. Eine solche Entscheidung steht mir nicht zu. Ich bitte dich um eine Session zu dritt.“
    „Du willst mit mir schlafen?“
    Die leichte Panik in Stevens Stimme brachte Faith zum Lachen. „Nein! Ich weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken soll. Ich möchte dabei sein, zuschauen, und ich brauche den Rahmen des Clubs.“
    Steven starrte sie mit offenem Mund an. Sein beschleunigter Atem sagte ihr, wie aufregend er den Gedanken fand.
    „Hast du mit Luca darüber gesprochen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Es soll eine Überraschung, ein Geschenk sein.“
    „Ich fühle mich gerade wie ein gekaufter Liebessklave.“
    Sie lachte lauthals. Stevens Unruhe und die verräterische Beule in seiner engen Jeans sprachen eine eindeutige Sprache. War sie sich bis eben nicht sicher gewesen, was er von der Idee hielt, zerstreuten die nächsten Worte jeden Zweifel.
    „Wann soll das Ganze stattfinden?“ Euphorie und Verlangen schwangen in seiner Stimme mit.
    „Hast du morgen Zeit? Luca ist nachmittags in einer der Suiten. Vergangenen Samstag ist das große Himmelbett zusammengebrochen.“
    Er lachte, doch es klang gequält. „Hör auf, mir solche Dinge zu sagen. Ich kann mich kaum noch zusammenreißen.“
    Sie stand auf, zog ihn in eine innige Umarmung. „Bis morgen wirst du es noch aushalten.“
    Sie spürte, wie er sein Gesicht an ihrem Hals verbarg und tief ihren Geruch einatmete. Diese Geste ließ Gänsehaut über ihren Rücken rieseln.
    „Erwähnte ich schon, dass du betörend gut duftest?“
    „Das sagst du jedes Mal, wenn wir uns sehen“, lachte Faith. „Ich freue mich auf morgen. Bist du gegen achtzehn Uhr da?“
    „Wahrscheinlich viel früher.“
     
    Faith hörte Luca in der oberen Etage arbeiten.

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