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Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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überhaupt zuzugeben, dass er etwas für ihn fühlte.
    „Niko, ich werde dich niemals betrügen. Ich verletze dich wahrscheinlich ab und zu, wenn ich mich dämlich ausdrücke oder du etwas falsch verstehst, aber ich lüge nicht und ich betrüge nicht. Und ich erwarte das Gleiche von dir.“
    Das war nur fair, fand Niko. „Einverstanden.“
    „Lass uns schlafen gehen“, schlug Tyler daraufhin vor und Niko deutete auf Bounty, der eingerollt neben Tyler auf der Couch lag und schlief.
    „Schläft er eigentlich bei dir? Ohne unverschämt sein zu wollen, aber drei sind eindeutig einer zu viel im Bett.“
    Tyler fing an zu lachen. „Nein. Er schläft nicht bei mir im Zimmer. Tagsüber darf er rein, aber in der Nacht will ich meine Ruhe haben. Willst du den Film noch zu Ende sehen, oder...?“
    „Ob ich dein Schlafzimmer sehen will?“, unterbrach Niko Tyler grinsend. „Ja, will ich. Vorzugsweise das Bett. Ich hoffe, es ist breit genug.“
    Er musste jetzt ein bisschen albern sein und Tyler ließ ihn, ohne nachzuhaken. Stattdessen schaltete sein Bulle schmunzelnd den Fernseher aus und hielt ihm die Hand hin. Niko ließ sich von der Couch auf die Beine ziehen, danach räumten sie die Reste von ihrem Filmabend weg, damit Bounty sich nicht darüber hermachen konnte, bevor Tyler ihn erneut an der Hand nahm und durch den langen Flur zu seinem Zimmer zog.
    „Nicht erschrecken“, warnte Tyler, was Niko die Stirn runzeln ließ. Zu einer Nachfrage kam er jedoch nicht, weil Tyler in dem Augenblick die Tür öffnete und das Licht im Zimmer einschaltete. Niko blieb vor Staunen der Mund offenstehen. „Gefällt es dir?“
    Gefallen? Wollte Tyler ihn verarschen? Niko trat ins Zimmer und drehte sich dann ganz langsam einmal um die eigene Achse. „Wow.“
    Tylers Schlafzimmer war umwerfend. Blaue Wände, auf denen unzählige Planeten und Kometen ihre Bahnen zogen, während an der Decke eine Galaxie leuchtete, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, stellte Niko fest, als er genauer hinsah.
    „Ist das eine Lichterkette?“, fragte er, mit Blick auf ein paar Sterne der Galaxie, die beleuchtet waren und immer wieder flackerten. Allerdings so schwach, dass man ganz genau hinsehen musste, um es zu bemerken.
    „Ja.“
    „Wahnsinn“, murmelte Niko und sah sich weiter um.
    Die Einrichtung des Zimmers war normal, abgesehen davon, dass sie vollständig in Blau und Schwarz gehalten war. Ein Bett, ein Schrank, zwei Nachttische, ein kleiner Schreibtisch und ein Kratzbaum für Bounty. Alles in den verschiedensten Blau- und Schwarztönen. Dazu kamen ein hohes Bücherregal, mehrere Grünpflanzen auf dem Fensterbrett und eine deckenhohe Palme, die neben dem Schreibtisch stand. Nikos Blick fiel auf unzählige kleine Lampen, die an den Wänden angebracht waren.
    Er sah zu Tyler, als ihm eine Idee kam. „Mach' bitte das große Licht aus.“
    Tyler grinste und knipste die beiden Stehlampen aus, die einmal neben der Tür und der Palme standen, bevor er den zweiten Lichtschalter an der Tür betätigte und das Schlafzimmer in eine Fantasiewelt verwandelte, die Niko sprachlos machte. So mussten sich Astronauten fühlen, dachte er und fragte sich gleichzeitig, welches Genie hier am Werk gewesen war.
    „Wer hat das gemacht? Die Beleuchtung. Die Wände. Einfach alles.“
    „Ich habe mal ein Gangmitglied verhaftet, weil er sich an Häuserfassaden mit Graffiti austobte. Planeten waren seine Welt, genau wie bei mir. Als er aus dem Knast kam, habe ich ihm einen Job besorgt und als Dank dafür hat er mir das hier gemacht.“ Tyler trat auf ihn zu. „Willst du duschen? Du kannst Sachen von mir haben.“
    „Nein“, wehrte Niko kopfschüttelnd ab und gluckste, als Tyler ihn fragend ansah. „Ich werde einfach den Rest der Nacht hier stehen und staunen, okay?“
    Tyler grinste. „Grace sagt immer, der Weltraum fällt ihr auf den Kopf, wenn sie zu lange hier drin ist.“
    Niko lachte und besah sich die Planeten. „Ich finde es toll. Jedes Kind würde dich hierum beneiden.“
    „Ich liebe Astronomie.“
    „Ehrlich?“ Niko sah betont unschuldig an die Decke. „Der Gedanke wäre mir nie gekommen.“
    Tyler lachte leise und legte dabei die Hände auf seine Wangen. Nanu, dachte Niko, überrascht von der offenen Zärtlichkeit in Tylers Geste, wich aber nicht aus, als Tyler mit beiden Daumen über seine Haut strich und ihn dabei nicht aus den Augen ließ. Irgendetwas passierte gerade zwischen ihnen, Niko spürte es, deswegen hielt er Tylers intensivem Blick

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