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Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Beste, wenn er fürs Erste auf den Deal einging. Eine Woche war eine Woche, und vielleicht fiel ihm bis dahin etwas ein.
    „Also gut“, murmelte Niko deshalb, sah zu Tyler und nickte. „Eine Woche.“
    Sein Bulle sagte nichts dazu, sondern streckte einfach eine Hand aus. Niko ergriff sie und ließ sich aus dem Bad in den Wohnraum ziehen, wo er von vier Paar Augen mit prüfendem Blick angesehen wurde. Seine Familie schien jedoch zufrieden, denn es kam kein einziger Kommentar. Auch nicht, als Tyler erklärte, dass er Niko für die Nacht mit zu sich nehmen würde und ihn dann in Richtung Tür dirigierte.
    „Niko?“
    Niko sah über seine Schulter zu Colin, der ihn von der Couch her lächelnd, aber gleichzeitig auch irgendwie ein bisschen grimmig, ansah. „Wir lieben dich. Daran kann dein Vater nichts ändern, ganz egal, welchen Bullshit er verzapft hat oder in Zukunft verzapfen wird. Aber wenn du in einer Woche nicht freiwillig auf der Matte stehst und uns den Rest dieser Geschichte erzählst, um den du dich dank Tyler jetzt erst mal drücken kannst, nehme ich meinen gesellschaftlichen Nichtstand und schiebe ihn in deinen königlichen Arsch.“
    Mikael, Adrian und David sahen Colin gleichermaßen verblüfft an, während Niko nicht wusste, ob er fluchen oder lachen sollte. Sein Blick wanderte zurück zu Tyler, der eindeutig gegen ein Lachen kämpfte und obwohl er es nicht wollte, konnte Niko nicht verhindern, dass er anfing zu grinsen.
    Er sah wieder zu Colin. „Aber zieh vorher die Schuhe aus.“
    „Colin, was soll...?“, fing Mikael empört an, aber mehr hörte Niko nicht, weil Tyler ihn ziemlich energisch aus dem Hotelzimmer zog. Bis zum Fahrstuhl hielt sein Bulle durch, dann prustete er los.
    „Ja ja, wirklich lustig.“
    „Warum ist mir das nicht eingefallen?“ Tyler lehnte sich lachend gegen die Fahrstuhlwand. „Das nächste Mal lasse ich das mit dem Reinbeißen in deinen sexy Arsch und verpasse dir gleich einen Tritt.“
    „Pfft“, machte Niko und verschränkte schmollend die Arme vor der Brust, dabei musste er selbst gegen das in ihm aufsteigende Lachen kämpfen. Die Vorstellung, dass Colin ihm tatsächlich in den Hintern trat, war einfach zu komisch. Tyler schien es ihm anzusehen und stieß sich von der Wand ab. Nikos Augen weiteten sich. „Oh nein, wehe du... hmpf...“
    Tyler Johnsons Allheilmittel gegen Streitereien, miese Laune und nur Gott wusste was noch alles, dachte Niko, während er versuchte, Tylers Hände wegzuschieben und sich von dessen Lippen zu lösen, was sich als unmöglich herausstellte. Je mehr er sich wehrte, umso energischer wurde Tyler und schließlich gab Niko auf, worauf Tyler seinen Griff sofort lockerte. Aus dem wilden Kuss wurde ein neckisches Lecken, Tasten und Spielen ihrer Münder, bis das Pling des Fahrstuhls Niko in Erinnerung rief, wo sie hier eigentlich waren.
    Tyler wich abrupt von ihm zurück und nahm einen Sicherheitsabstand ein. Keinen Augenblick zu früh, denn als sich die Fahrstuhltüren in der Tiefgarage öffneten, wartete ein älteres Ehepaar bereits ziemlich ungeduldig darauf, eingelassen zu werden.
    „Das war knapp“, murmelte Tyler, als die Türen sich hinter dem Paar geschlossen hatten und sie allein waren.
    Niko verkniff sich den spitzen Kommentar, der ihm zum Thema Feigheit auf den Lippen lag. Das war kaum der geeignete Ort, um mit Tyler darüber zu diskutieren, dass Schwule sich nicht verstecken mussten. Solange der Fall nicht gelöst und die Zwillinge in Sicherheit waren, würde er ein Geheimnis sein. Niko wusste das, immerhin hatte er zugestimmt, ihre Beziehung geheim zu halten, bis alles aufgeklärt war. Es war das Beste, sich an solche Szenen zu gewöhnen, denn es dürfte kaum die Letzte in nächster Zeit gewesen sein.
    Niko runzelte die Stirn, als ihm aufging, wie sehr ihn diese Tatsache eigentlich ärgerte. Dabei konnte er Tyler daraus nicht mal einen Vorwurf machen. Dennoch ging es ihm gegen den Strich. Gewaltig sogar. Vor nicht allzu langer Zeit war er noch Leiter dreier Edelrestaurants in Philadelphia gewesen, der in seinen richtig guten Zeiten an jedem Finger drei Kerle auf einmal gehabt hatte. Und jetzt war er das Anhängsel eines Cops aus New York City, der sich nicht traute, zu seiner sexuellen Orientierung zu stehen.
    „Was ist los?“, fragte Tyler neben ihm und Niko warf ihm einen kurzen Seitenblick zu, bevor er Tyler wortlos weiter zum Wagen folgte. „Ich schätze, dein Schweigen soll mir sagen, dass du nicht darüber reden

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