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Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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willst?“
    „Du hast es erfasst.“
    „Niko...“
    „Ich will mich nicht streiten und das werden wir tun, wenn du jetzt nicht aufhörst. Also hör' auf! Du hast mir eine Woche gegeben, halte dich daran“, erklärte Niko mit finsterem Blick und stieg in den Wagen, nachdem Tyler die Türen entriegelt hatte.

- 14. Kapitel -

    Niko wusste nicht, wie Tyler es angestellt hatte, aber er bekam die eine Woche offenbar tatsächlich. Niemand sprach ihn auf seinen Zusammenbruch im Krankenhaus oder den Grund dafür an. Es fragte auch niemand nach der kühlen Stimmung zwischen seinem Bullen und ihm, die seit ihrem kurzen Gespräch in der Tiefgarage anhielt, was Niko recht war. Er wusste, dass er daran schuld war, dass Tyler ihm derzeit aus dem Weg ging, aber so hatte er wenigstens Zeit darüber nachzudenken, wie er aus der Geschichte herauskam, wenn die Woche um war.
    Er hatte nicht vor, seiner Familie in drei Tagen die Wahrheit zu erzählen, allerdings war ihm bislang nichts Vernünftiges eingefallen, wie er seinem Vater die Stirn bieten konnte. Von seiner Familie ganz zu schweigen. So lustig Colins Drohung im ersten Moment gewesen war, Niko hatte den Ernst dahinter mittlerweile verstanden. Colin würde nicht zulassen, dass er Mikael noch länger ausschloss und ihm damit wehtat. Die Zwei liebten sich und Colin kümmerte sich um Mikael, auf seine eigene Art und Weise. Niko war insgeheim neidisch auf sie, aber andererseits hatte er Tyler. Gemäß den Fall, er ließ es zu, was momentan nicht der Fall war.
    Niko rieb sich die Stirn und sah nach unten. Er war vor einiger Zeit zu seinem Lieblingsplatz gegangen, um zu grübeln. Nicht, dass er seit Tagen etwas anderes tat, aber selbst die Ruhe auf dem Krankenhausdach brachte keine neuen Erkenntnisse. Wie Niko es auch drehte und wendete, am Ende stand er jedes Mal vor dem gleichen Problem. Er fand einfach keine Lösung, die allen Seiten gerecht wurde. Es war zum aus der Haut fahren.
    „Wenn du so weitermachst, steigen bald dicke, graue Rauchschwaden über deinem Kopf auf.“
    Niko grinste unwillkürlich, drehte sich aber nicht zu Kilian um, sondern klopfte stattdessen mit der Hand auf die Brüstung neben sich. Kilian lachte und trat zu ihm, um ihn von der Seite her eine Weile zu mustern, bevor er sich ebenfalls gegen die Brüstung lehnte, wie Niko es tat, seit er hier oben war.
    „Wer hätte gedacht, dass du dich eines Tages in einen raubeinigen Cop verliebst“, sinnierte Kilian schmunzelnd und grinste frech, als Niko ihn warnend ansah. „Ja ja, du hörst das Wort mit L nicht gern, aber ich mag es, seit ich Dale habe. Und deinen Bullen mag ich irgendwie auch, obwohl er ein komischer Kerl ist.“
    „Komisch?“
    Kilian überlegte kurz. „Mürrisch passt vielleicht eher. Ich weiß nicht, wo ich bei ihm stehe. Wo wir alle bei ihm stehen, das finde ich komisch.“
    Niko runzelte die Stirn. „Was soll denn das heißen? Er macht seinen Job, und zwar gut. Wir sind die Familie des Opfers, auf die er aufpassen muss.“
    „Das meine ich nicht“, widersprach Kilian und kratzte sich an der Nase. „Tyler beobachtet viel und redet wenig. An sich nichts Schlechtes, immerhin machen du und ich das auch ganz gerne, aber bei ihm macht es mich einfach ein bisschen nervös.“
    Weil Tyler ein Polizist war. So wie die Kerle, die Kilian letztes Jahr entführt hatten, verstand Niko endlich, was Kilian ihm gegenüber nicht aussprechen wollte. „Tyler ist ein guter Bulle, Kilian.“
    „Ist mir nicht entgangen“, meinte Kilian und lächelte verlegen, während er gleichzeitig begann, mit dem Ring an seinem Finger zu spielen. „Und Dale hat mir das auch schon gesagt. Er macht mich trotzdem nervös.“
    „Hältst du deshalb Abstand zu uns?“
    Kilian sah ihn peinlich berührt an. „Tut mir leid. Ich dachte mir schon, dass es dir irgendwann auffällt.“
    Niko schüttelte den Kopf. „Es muss dir nicht leidtun. Vielleicht würde ich an deiner Stelle genauso reagieren.“ Niko streckte die Hand aus und berührte das glänzende Platin des Rings. „Bist du glücklich?“, fragte er leise und drückte Kilians Hand. „Falls ja, verzeihe ich dir, dass du ohne mich geheiratet hast.“
    Kilian gluckste. „Danke. Und ja, ich bin glücklich. So sehr, dass ich mich an manchen Tagen frage, ob ich das alles nur träume.“
    Das Gefühl kannte Niko gut. Im Grunde genommen fragte er sich das schon, seit er die Nachricht bekommen hatte, dass Noah niedergeschossen worden war. Er ließ seinen Blick nachdenklich

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