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Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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winkte ab. „Ich werde nicht darüber reden. Nicht jetzt und vor allem nicht hier. Du weißt eh schon zu viel.“
    Und das gefiel ihm im Moment überhaupt nicht. Niko wusste nicht, wo der Anfall von Wegschieben und Trotz auf einmal herkam, aber er kam nicht dagegen an. Alles, was er plötzlich wollte, war, Tyler loswerden und in Ruhe weiter grübeln. Über dieses sinnlose Gespräch mit Kilian zuvor, über Noah, seinen Vater, Mikael. Über alles, was ihn langsam aber sicher wahnsinnig machte.
    Gott, er musste aus diesem Krankenhaus raus. Am besten gleich aus der Stadt. In ein Flugzeug steigen und nie mehr zurückkommen, das wäre wohl das Beste. Niko schüttelte den Kopf und stützte sich mit den Händen auf der Brüstung ab.
    „Lass mich in Ruhe, Tyler. Ich muss nachdenken.“
    „Dir ist bewusst, dass diese Sache mit deinem Vater seit vier Tagen einen Keil zwischen uns treibt, oder?“
    Niko presste die Zähne aufeinander und schwieg. Ja, das wusste er. Und ihm war ebenso klar, dass das Ganze so lange einen Keil zwischen sie treiben würde, bis er eine Möglichkeit fand, seinen Vater loszuwerden. Das würde zwar nicht sein anderes Problem lösen, nämlich, was er Tyler und seiner Familie sagen sollte, aber Niko würde schon etwas einfallen. Hoffte er zumindest.
    „So leicht wirst du mich nicht los“, erklärte Tyler mit einer Entschlossenheit, die bei Niko für eine Gänsehaut sorgte. „Vielleicht hast du recht und ich sehe zu viel, aber du brauchst das, Niko. Du brauchst mich.“
    Niko fuhr wütend herum. „Blödsinn. Einen Scheiß tue ich. Sei nicht so arrogant. Ich brauche jemanden, der mir nicht ständig auf den Zeiger geht. Der mir Freiraum lässt und ein 'Nein' auch als solches versteht. Ich brauche dich nicht.“
    „Es ist also nur Sex. Willst du das damit sagen?“
    „Ja!“, antwortete Niko trotzig und keuchte überrascht auf, als Tyler ihn abrupt nach hinten gegen die Brüstung schubste und sich eng an ihn presste, um wütend auf ihn hinunterzusehen.
    „Wenn Sex das Einzige zwischen uns ist, dann können wir ihn doch auch haben, oder?“
    Niko verstand. „Hier? Jetzt?“, fragte er völlig verblüfft und zuckte zusammen, denn Tyler hatte unbemerkt eine Hand in seine Hose geschoben.
    „Willst du mich oder nicht, Niko? Ja oder nein?“
    „Ja! Ja, verdammt!“
    Niko stöhnte auf, als Tyler seinen Worten umgehend Taten folgen ließ, aber er brauchte keine Minute, um zu begreifen, dass er es einfach nicht konnte. Es war ihm unmöglich, sich zu entspannen, obwohl Niko allgemein nichts gegen eine härtere Gangart beim Sex einzuwenden hatte. Aber das hier war falsch und fühlte sich auch so an. Niko umschloss Tylers Handgelenk mit den Fingern und drückte zu.
    „Hör' auf“, bat er und Tylers Griff lockerte sich sofort, was Niko klarmachte, dass sein Cop ihn reingelegt hatte. „Bist du nicht zu alt für so was?“, fragte er und wunderte sich gleichzeitig darüber, dass er über diesen Test nicht einmal wütend war.
    „Ich musste es wissen, Niko. Du hast dich seit Tagen gefühlsmäßig von mir distanziert und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich will dich nicht bedrängen, aber ich muss wissen, ob du noch etwas für mich fühlst.“ Tyler lehnte sich gegen ihn und Niko legte die Arme um seinen Bullen. „Ich brauche Gewissheit. Wäre es nur Sex zwischen uns, könnte ich vielleicht damit leben, aber das ist es nicht. War es nie, das weißt du.“
    Niko schloss gequält die Augen. Tyler hatte recht. Er war eine Zicke und außerdem ein Vollidiot. „Nein, es war nicht nur Sex. Ja, ich fühle etwas für dich. Um ehrlich zu sein, fühle ich so viel für dich, dass ich panische Angst davor habe, wo das enden wird.“
    Niko traute sich nicht weiterzusprechen, bis Tyler mit den Fingerspitzen sanft über seinen Nacken zu streicheln begann. Deutlicher konnte sein sturer Bulle nicht zeigen, dass er ihm im Gegenzug genauso viel bedeutete. Aber selbst Tylers Zärtlichkeit konnte nicht über den bitteren Beigeschmack hinwegtäuschen, der Niko immer heftiger aufs Gemüt schlug. Lange würde er es nicht aushalten, ein schmutziges Geheimnis zu sein.
    „Beeil' dich“, flüsterte Niko, nachdem Tyler ihn in die Arme genommen und fest an sich gezogen hatte.
    „Ich werde dich nicht aufgeben.“ Tyler küsste ihn auf den Scheitel. „Deine Familie weiß von uns und auch die Menschen, die mir wichtig sind. Du bist kein Geheimnis. Nicht für mich. Denk immer daran, wenn du zweifelst. Du gehörst zu mir, so

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