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Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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lange du mich willst.“
    Niko schwieg, weil er nicht sagen wollte, dass ihm in seinem Leben schon viel versprochen und nicht gehalten worden war. Zu viel, als dass er noch daran glaubte, dass Menschen ihr Wort wirklich dauerhaft hielten. Wer sich auf andere verließ, der war verlassen. Das hatten seine Eltern Alex und ihn jahrelang gelehrt.
    „Ihr habt übrigens beide recht“, murmelte Tyler nach einer Weile in die entstandene Stille hinein und zog ihn am Haar, bis Niko aufsah. „Ihr braucht Hilfe wegen Alex' Tod.“
    „Ja, ich weiß“, gab Niko zu und zuckte hilflos mit den Schultern, als Tyler ihn prüfend ansah. „Sieh mich nicht so an, ich weiß es auch nicht. Ich werde mich jedenfalls nicht auf so eine komische Couch legen und einem Kerl mit Nickelbrille mein Leid klagen.“
    „Das würde ich vermutlich auch nicht“, gestand Tyler und umarmte ihn erneut. „Ich muss wieder los. Wirst du noch mal mit Kilian reden?“
    „Ja. Und ich werde mich auch bemühen, keinen Streit mit ihm anzufangen.“
    Tyler grinste und küsste ihn.

- 15. Kapitel -

    „Ich war ein Mal bei seinem Grab seither.“
    Kilian sah ihn nur kurz von der Seite her an, bevor er wieder nach vorn schaute, die Stufen der Treppe entlang, die ins untere Stockwerk führte. Niko seufzte und schloss die Tür vom Treppenhaus, wo er Kilian nach einer Weile suchen schließlich gefunden hatte, um sich neben ihn auf die Stufe zu setzen.
    „Wir müssen darüber reden“, versuchte er es erneut, bekam aber nur ein Schnauben zur Antwort. „Kilian...“
    „Ich will nicht, okay?“
    Niko verdrehte die Augen zur Decke. „Nein, das ist es nicht. Dein Vorwurf stimmte, meiner allerdings auch.“
    „Herrgott, Niko!“
    „Was?“, schnappte er Kilians wütenden Tonfall auf. „Gefällt dir die unschöne Wahrheit etwa nicht, dass wir seit Alex' Tod seelisch nicht ganz auf der Höhe sind?“
    „Bist du auf einmal unter die Psychologen gegangen, oder was soll das jetzt plötzlich werden?“ Kilian sah ihn wütend an. „Spar' dir das Getue von wegen, dass du mir nur helfen willst. Dafür sorge ich selbst, wenn ich es will, klar? Auf deinen Rat kann ich dabei gut verzichten.“
    „Meine Güte, noch schnippischer geht es nicht.“ Niko schüttelte resignierend den Kopf. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen, du Blödmann, aber keine Sorge, ich kann gut darauf verzichten. Wenn du lieber rumzanken willst, statt mit mir zu reden, bitte sehr. Habe ich kein Problem mit, du blö...“
    Niko brach mitten im Wort verblüfft ab und blinzelte irritiert, bevor er zu Kilian sah, denn das, was der gerade gemurmelt hatte, musste er falsch verstanden haben.
    „Was hast du gesagt?“
    Kilian schob schweigend die Unterlippe ein Stück vor und sah dadurch auf einmal aus wie ein Zwölfjähriger, was Niko zum Lachen gebracht hätte, wäre die Situation nicht so ernst gewesen. Niko schüttelte den Kopf, weil er einfach nicht glauben konnte, dass Kilian das tatsächlich ernst meinte.
    „Du denkst das nicht wirklich, oder?“, fragte er voller Unglauben. „Du kannst mir hier nicht ernsthaft erzählen, dass du glaubst, es wäre eine gerechte Strafe für dich, dass du nicht mehr malen kannst.“ Kilian zuckte hilflos mit den Schultern und Niko schüttelte fassungslos den Kopf. „Fuck, Kilian, wer hat dir bloß diesen Mist in den Kopf gesetzt? Alex hat dich geliebt, er hätte nicht gewollt, dass du nach seinem Tod weiter leidest.“
    „Ich habe Angst, dass ich ihn irgendwann vergesse, wenn ich wieder male.“ Kilian sah ihn kurz an und es war die Verzweiflung in seinem Blick, die Niko mehr traf, als seine vorherigen Worte. „Ich vergesse sogar Dale, wenn ich einen Pinsel in der Hand habe, und er ist mein Mann. Ich weiß, dass das eigentlich Quatsch ist, aber...“ Kilian schüttelte den Kopf. „Ich habe seit Alex' Tod ständig das Gefühl, ich hätte nicht genug getan und das ist die Strafe dafür.“
    „Das ist Blödsinn!“, fluchte Niko, weil er nicht wusste, was er sagen sollte. Auf solche abstrusen Ideen konnte auch nur Kilian kommen.
    „Das weiß ich!“, schrie Kilian ihn auf einmal an und sprang auf, um stinksauer auf ihn hinunterzusehen. „Es ändert nur nichts daran, kapiert!“
    Soviel zu seinen versprochenen Bemühungen, keinen Streit mit Kilian anzufangen. Aber er war zu wütend, um sich jetzt noch zurückzunehmen. Niko erhob sich von der Treppe und trat Kilian direkt gegenüber. „Soll ich dir mal sagen, was Alex dazu sagen würde?“
    „Na los, nur zu,

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