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Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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nicht“, widersprach Alex und Niko seufzte, als er fühlte, wie sein Bruder ihm sanft über den Nacken streichelte. „Ein kleiner Teil von mir hat sich immer und immer wieder gewünscht, er würde sich ändern, dabei wusste der rationale Teil schon sehr früh, dass er es nie tun wird. Wir sind ohne ihn besser dran. Du bist ohne ihn besser dran. Außerdem hast du Tyler, Mik, Colin... Du hast eine Familie und wirst geliebt. Einfach so, weil du du bist. Das hat er uns nie gegeben. Und um deine Frage zu beantworten: Ja, du liebst Tyler. Du musst es nur noch irgendwann aussprechen.“
    Niko schauderte unwillkürlich. „Muss ich wirklich?“
    Alex zwickte ihm neckend ins Ohr. „Einmal ist immer das erste Mal. Oh, Zeit aufzuwachen, Dornröschen. Da möchte dich jemand küssen.“
    „Alex, warte...“ Niko drehte sich schnell um. „Ich soll dir etwas von Mik sagen.“
    Alex nickte wissend. „Ich liebe ihn auch. So wie dich. Das wird sich nie ändern. Sei nicht länger wütend auf mich, weil ich weggegangen bin. Es war richtig so.“
    „Du fehlst mir“, gab Niko zu und lächelte traurig, als Alex eine Hand auf sein Herz legte. „Ja, da tut es weh. Ziemlich stark sogar.“
    „Ich weiß, und ein bisschen wird es immer wehtun. So ist das Leben“, flüsterte Alex und in dem Augenblick begriff Niko, dass dieses Gespräch hier ihr Letztes sein würde. Er schüttelte fassungslos den Kopf. „Doch, Niko. Es ist Zeit, kleiner Bruder. Du bist jetzt so weit, ohne mich zurechtzukommen.“
    Niko streckte die Hand aus, aber Alex wich zur Seite und war ganz plötzlich kaum noch zu erkennen, wirkte irgendwie durchsichtig. „Geh nicht.“
    „Ich werde immer in deinem Herzen sein. Leb' wohl.“

    „Alex!“
    „Niko? Ist alles okay?“ Tyler beugte sich über ihn und Niko zuckte heftig zusammen, bevor er sich umsah und erkannte, dass sie in der Tiefgarage vom Krankenhaus parkten. „Hast du geträumt?“
    Niko ließ den Kopf stöhnend nach hinten sinken. „Ja. Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken.“
    Tyler sagte nichts, sondern zog ihn aus dem Wagen in seine Arme und da fiel Niko dann auf, dass er am ganzen Körper zitterte. Scheinbar hatte ihn sein Traum von Alex mehr mitgenommen als gedacht. Niko erwiderte Tylers Umarmung und legte den Kopf gegen seine Schulter, was ihm irgendwie immer half, so auch dieses Mal. Trotzdem brauchte er einige Minuten, um das Gefühlschaos in sich zu sortieren und wirklich zu begreifen, dass Alex nun fort war, und zwar für immer.
    „Alex hat sich verabschiedet“, murmelte er schließlich und Tyler gab ihm einen Kuss aufs Ohr, bevor er fragte, was Alex gesagt hatte. „Dass es Zeit ist und ich so weit bin, ohne ihn mein Leben weiterzuführen. Woher will er das wissen?“
    „Du warst der Jüngere. Alex kennt dich besser, als du dich selbst. Das haben Geschwister so an sich.“
    „Soll ich Grace mal fragen, was sie dazu meint?“
    Tyler lachte leise und löste sich ein Stück von ihm, bis sie sich ansahen. „Sie wird dir sagen, dass ich eine sture, mürrische und besserwisserische Nervensäge bin.“
    Niko tat so, als würde er kurz nachdenken und nickte dann. „Da hat sie verdammt Recht.“
    „Na warte...“, drohte Tyler gespielt und Nikos Augen weiteten sich überrascht. Im nächsten Moment lachte er los, als sein Bulle ihn gegen das Auto drängte und anfing ihn zu kitzeln.
    Tyler ließ erst von ihm ab, als Niko mit Lachtränen in den Augen und Bauchschmerzen um Gnade flehte. Doch statt dann loszugehen und zu Noah zu fahren, blieb Tyler eng an ihn gedrängt stehen und küsste ihn. Sanft, zart, verführend, aber auch hart, wild und fordernd, wie Niko es mochte. Wie sie es beide mochten. Die Welt hätte hier und jetzt untergehen können, es wäre Niko egal gewesen. Aber sie ging nicht unter und irgendwer hatte offenbar etwas dagegen, dass sie sich hier küssten, denn ein näher kommendes Auto unterbrach ihre traute Zweisamkeit ziemlich abrupt.
    „Lass uns gehen und das nachher in privatem Umfeld fortführen“, flüsterte Niko und kicherte albern, als Tyler ihm einen Klaps auf den Hintern gab und dann von ihm abrückte, um den Wagen abzuschließen.
    „Was hältst du eigentlich von Schokoladensoße?“
    „Auf einem Pudding oder auf dir?“, konterte Niko und grinste süffisant, als Tyler ihn überrascht ansah, bevor er den Knopf für die richtige Etage drückte und die Türen des Fahrstuhls sich schlossen. „Beides finde ich ziemlich anregend.“
    „Du findest also einen Pudding mit

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