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Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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konnte er in Ruhe seiner abgelehnten Hammer-Methode nachtrauern und gleichzeitig Adrians Plan insgeheim abnicken, denn der war wirklich gut, je länger er darüber nachdachte.
    „Okay, ich bin dabei. Im Klappe halten war ich schon immer ganz groß“, sagte Niko zustimmend und wischte sich grinsend die Chipskrümel an der Hose ab.
    „Wie wahr“, seufzte Mikael theatralisch, worauf Niko ihm einen bösen Blick zuwarf, während Tyler, Colin und Adrian loslachten.
    „Und wann legen wir los?“, wollte Mikael kurz darauf wissen, doch Adrian schüttelte entschlossen den Kopf.
    „Ich werde allein nach Philadelphia fliegen. Das fehlte mir gerade noch, einen von euch aus dem Knast holen zu müssen, weil er Corvin an die Gurgel gegangen ist.“
    „Jetzt hör' aber auf“, fing Mikael entrüstet an. „Mir ist bewusst, dass du als Anwalt mehr Ahnung hast, aber das heißt nicht, dass ich tatenlos herumsitze, während du...“
    „Doch, genau das wirst du tun. Gleiches gilt übrigens auch für Niko“, fuhr Adrian Mikael über den Mund.
    „Adrian!“
    „Schluss jetzt!“ Colin schüttelte den Kopf, als Mikael ihn verärgert ansah. „Lass ihn das machen, Mik. Adrian hat die Erfahrung und das Können, was dir fehlt.“
    „Bitte?“
    Colin verdrehte die Augen. „Mik, schalt' mal für einen Moment dein Herz ab und benutz' deinen Kopf. Adrian hat sich seinen Ruf und die lange Erfahrung als Anwalt nicht gekauft und dein Vater versteht nur direkte Worte. Ihr würdet euch streiten und am Ende käme gar nichts dabei heraus.“
    „Aber...“
    „Euer eigener Vater hat versucht, Niko zu entführen. Zwei Mal. Lass dir das auf der Zunge zergehen, Mik, und dann sag' mir, dass du nach Phily fliegen und völlig ruhig mit ihm über diese Tatsache reden kannst. Die CD und die Drohung gegen Kilian lasse ich jetzt mal außen vor.“ Mikaels Blick sprach ganze Bände, was Colin nicken ließ. „Eben. Adrian kann das nutzen und das wird er auch. Ich war im Nachhinein froh darüber, dass er damals mit mir in Irland war. Rate mal, warum?“
    Mikael ließ sich in die Polster der Couch sinken. „Ja ja, ich bin gefühlsmäßig zu sehr involviert.“ Er sah Colin wütend an. „Weißt du was, darauf scheiß ich. Wir sollten ihn dafür verknacken und nicht die Kuscheltour fahren. Aber bevor er in die Zelle wandert, will ich fünf Minuten mit ihm alleine haben. Nur fünf Minuten.“
    Niko verzog innerlich das Gesicht, denn Mikael hatte eindeutig nicht vor, in diesen Minuten mit ihrem Vater ein Gespräch zu führen. Er konnte verstehen, dass sein Bruder stinksauer war, aber Niko konnte ebenfalls Colins Argumentation nachvollziehen. Es war die beste Lösung für alle, wenn Adrian die Sache ab jetzt übernahm, denn Niko wusste, dieser Mann war erstklassig in seinem Job.
    Um der Wahrheit die Ehre zu geben, war er ohnehin nicht sonderlich scharf darauf, sich höchstpersönlich mit seinem Vater zu befassen und er verstand nicht, warum Mikael das unbedingt wollte. Niko runzelte die Stirn, als ihm ein Gedanke kam, der so abwegig war, dass er ihn sofort wegschieben wollte, bis sein Blick Mikaels traf, der ihn mit zusammengepressten Lippen anschaute. Konnte es sein, dass sein Gedanke gar nicht so abwegig war, wie er glaubte? Niko räusperte sich.
    „Mal abgesehen von deiner Faust in seinem Gesicht, die er verdient hat, bist du wirklich so scharf darauf, dich mit unserem Vater herumzustreiten, oder willst du nur dabei sein, um mir zu beweisen, dass du als Bruder kein Versager bist?“
    Mikael wurde blass und senkte den Blick. Schuldiger ging es nicht, Niko konnte es kaum glauben. Und damit war nicht der Einzige, denn Adrian stöhnte frustriert auf, während Colin Mikael tadelnd ansah.
    „Das kann nicht dein Ernst sein?“ Colin verdrehte die Augen zur Decke, als Mikael, statt einer Antwort, nur mit den Schultern zuckte. „Mik!“
    „Was?“, schnappte der beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust. „Sie haben mir doch nie die Chance gelassen, irgendetwas für sie zu tun. Und jetzt wollt ihr mir die vielleicht einzige Gelegenheit dazu verbieten? Na vielen Dank auch.“
    Mit 'sie' waren Alex und er gemeint, das war Niko klar und ihm war bewusst, dass sie daran schuld waren, dass Mikael an sich zweifelte. Dabei hatte er seinem Bruder lang und breit erklärt, dass er nichts dafürkonnte.
    „Von Verbieten war gar nicht die Rede, das weißt du. Aber ich denke trotzdem, dass es besser ist, wenn Adrian das übernimmt“, erklärte Colin und nahm

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