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Stille Wasser

Stille Wasser

Titel: Stille Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Anne Gilman , Josepha Sherman
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ÜBERRASCHUNGSANGRIFFE, VORSTOß UND RASCHER RÜCKZUG.
    Er hielt inne, um sich mit einer langen gewundenen Zunge über die spitzen Zähne zu fahren. SIE HABEN UNS VERGESSEN, DIE MENSCHEN. SIE DENKEN, SIE SEIEN DIE HERREN DER WELT.
    WIR WERDEN DAFÜR SORGEN, DASS SIE SICH WIEDER AN UNS
    ERINNERN.
    Abermals machte er eine Pause und nahm, den Blick zur Meeresoberfläche gerichtet, eine klassische Kriegerpose ein.
    WIR WERDEN DAFÜR SORGEN, DASS SIE NICHT LÄNGER
    UNSERE JAGDGRÜNDE VERDERBEN.

    »Eh?«
    Giles zuckte zusammen. Ariels Stimme konnte mitunter ein unangenehmes Maß an Schrillheit annehmen, wenn sie etwas erklärt haben wollte. »Lampe«, gab er bereitwillig Auskunft,
    »äh... lampa, nicht, dass man bei deinem Volk irgendetwas damit anfangen könnte – nein, das ist ein –“
    »Eh?«
    »Briefbeschwerer«, beendete Giles seinen Satz und nahm ihn ihr aus der Hand, bevor sie ihn fallen lassen konnte. »Und, nein, ich habe keinerlei Ahnung, wie das gälische Wort dafür lautet.«
    »Eh?«
    »Ein Stuhl. Richtig. Zum Draufsetzen. Wie all die anderen Stühle, nach denen du mich gefragt hast.«
    Er wartete. Ariel hockte vor ihm auf dem Stuhl und blickte aus tellerrunden Augen neugierig zu ihm auf, unschuldig und offensichtlich ein wenig verwirrt. Sie ist noch ein Kind, rief er sich ins Gedächtnis, kein menschliches zwar, aber dennoch ein Kind.
    Und noch dazu eines, das einen reichlich erschöpften Eindruck machte... nein, ziemlich ausgetrocknet traf es eher.
    Ein Selkie konnte durchaus auf unbestimmte Zeit außerhalb 47

    des Meeres bleiben, wollte man der Volkskunde Glauben schenken, doch sicher gab es Grenzen.
    Die Badewanne!, kam Giles der rettende Gedanke. Randvoll mit Wasser, natürlich nicht ohne eine gehörige Prise Salz, damit Ariel sich dann auch wirklich zu Hause fühlte. Ein ausgiebiges Bad würde seinem kleinen Gast sicher gut tun.
    Und ihn, fügte er in Gedanken hinzu, während er ihr ein weiteres Mal den Briefbeschwerer in letzter Sekunde aus der Hand riss, hoffentlich ein wenig müde machen!

    »Buffy...«
    Buffy drehte sich auf die Seite und kuschelte sich tiefer in ihre Bettdecke. Ein schöner Traum. Viel schöner als die, die sie sonst hatte. Sie hatte immer noch das Gefühl, als wäre Angel bei ihr, hielte sie in seinen Armen, streichelte mit seinen kühlen Händen sanft über ihre Haut...
    »Buffy!«
    Seine Stimme klang sehr besorgt. Buffy wälzte sich auf den Rücken und öffnete die Augen.
    Angel kauerte auf der anderen Seite des Fensters und klopfte leise gegen die Scheibe.
    »Oh, ’tschuldigung«, rief sie mit verhaltener Stimme und hüpfte aus dem Bett, um ihn hereinzulassen. Sicher war ihre Mutter wieder mal bei irgend so einer Veranstaltung, bei der Kriminalbeamte lange Vorträge über präventive Verbrechensbekämpfung hielten – als ob Sunnydale nach Einbruch der Dunkelheit keine anderen Probleme hätte als marodierende Einbrecherbanden!
    Am nächtlichen Himmel war bereits der schwache Schein des Zodiakallichts zu erkennen und Buffy fragte sich, während sie dabei zusah, wie Angel durch das geöffnete Fenster kletterte, was ihn zu dieser späten Stunde zu ihr führen mochte.
    »Wir haben ein Problem«, begann er ohne Umschweife.
    »Möglicherweise ein großes. Willy hat mal wieder ein Gerücht 48

    verbreitet, allerdings klang es nicht ganz so aus der Luft gegriffen wie seine sonstigen Geschichten. Also bin ich bei ein paar Freunden vorbei, um mehr darüber zu erfahren.«
    »Weißt du, es gibt Jungs, die bringen einem Blumen mit, oder Pralinen...« Sie stieß einen resignierenden Seufzer aus.
    »Okay. Was für ein Gerücht? Erst die Details, dann die Horrormeldungen.«
    Angel nickte und setzte sich auf die Bettkante. »Einige der hiesigen Vampire haben mitgekriegt, dass sich gestern in den frühen Morgenstunden jede Menge Leute an der Küste herumgetrieben haben.«
    »Das Helferteam«, sagte Buffy. »Aus irgendeinem Tanker ist Öl ausgelaufen. Die Säuberungsarbeiten sind immer noch im Gange, schätze ich. Tier- und Umweltschützer waren ebenfalls da und –“ Alarmiert brach sie ab. »Ich habe Willow gesagt, dass es gefährlich ist, allein dort herumzurennen! Was soll’s, egal. Wie viele von den Helfern haben die Vampire erwischt?«
    »Keinen.«
    Buffy, die gerade im Begriff war, nach ihren Sachen zu greifen, verharrte in der Bewegung. »Keinen? Wo ist dann –“
    »Die Vampire sind natürlich sofort losgezogen, um sich noch einen kleinen Snack zu gönnen, bevor sie sich bei

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