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Stille Wasser

Stille Wasser

Titel: Stille Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Anne Gilman , Josepha Sherman
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Sonnenaufgang in ihre Löcher verkriechen wollten, doch was sie am Strand fanden, waren lediglich Leichen. Menschliche Leichen, insgesamt vier. Teenager, die schon am Abend dorthin gepilgert sind, um ein Lagerfeuer zu machen oder so, schätze ich. Vielleicht waren es auch welche von diesen Naturschützern, die nicht wussten, wann es besser ist zu gehen.
    Jetzt wissen sie es.«
    »Und sie waren wirklich schon tot?«, fragte Buffy nach.
    »Ihre Leichen lagen mit aufgeschlitzten Kehlen auf dem Sand.«
    »Keine Vampire?«

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    »Kann ich mir nicht vorstellen. Wir haben’s nicht so mit Salzwasser. Mit gar keinem Wasser, genau genommen. Man kann nie sicher sein, ob es nicht irgendwann mal geweiht worden ist.«
    Buffy sah ihn misstrauisch an. »War das ein Witz?«
    »Zum Teil.« Er versuchte zu lächeln, dann schüttelte er den Kopf. »Buffy, das waren keine Vampire. In dem Punkt gibt es keine Zweifel. Der Strand war eine einzige Blutlache, als wären sie von einer Horde wilder Tiere angegriffen worden.
    Aber das macht auch keinen Sinn. Welches Tier tötet seine Beute, ohne sie anschließend mit Haut und Haar zu verputzen?«
    »Okay, vielen Dank für die plastische Darstellung. Also, wer war’s dann?«
    »Sie haben keine Ahnung. Aber die Vampire, mit denen ich gesprochen hab...« Buffy schnaubte. Sie kannte die Art und Weise, mit der Angel für gewöhnlich Informationen aus seinen Dämonenkollegen herauszukitzeln pflegte.
    »Sie sind nervös, Buffy. Was immer es ist, es gefällt ihnen nicht. Sie sagen, sie hätten gespürt, wie etwas sie aus dem Wasser heraus beobachtet habe, etwas Großes, Bösartiges. Und es handelt sich bei ihnen nicht um Dämonen, die über besonders ausgeprägte Fantasie verfügen.«
    Buffy setzte sich neben ihn auf das Bett und starrte ins Leere.
    »Buffy?«
    »Wasser«, murmelte sie. »Wasser und Tod. Verdammt, ich habe Giles gesagt, dass dieser Traum ein böses Omen war!«

    Sobald Angel aufgebrochen war, um sich für die Dauer des Tages in ein weniger unsicheres Schlupfloch zurückzuziehen, griff Buffy zum Telefon und wählte eine Nummer. Eine kraftlose Stimme meldete sich am anderen Ende der Leitung:
    »Ja...?«
    »Giles. Ich bin’s. Buffy.«

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    »Buffy, ich –“ Er schien sich für einen Moment von der Sprechmuschel zu entfernen und sie konnte einige geraunte Satzfetzen verstehen: »... Ariel, nicht!... Gar nichts ist vor dir sicher. Schlimmer, als einen Sack Flöhe...«
    Kurz darauf war seine Stimme wieder direkt an ihrem Ohr.
    »Was ist los?«
    »Wir müssen uns treffen. So schnell wie möglich. Und wir brauchen dringend ein paar von Ihren alten Schwarten.«
    Der Höllenschlund hatte ihn gelehrt, in Fällen wie diesen keine Zeit mit Fragen zu vergeuden.
    »In der Bibliothek, in einer Stunde«, erwiderte er und legte auf.

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    5
    Es mochte zwar Samstag sein, doch die von der Schule angestellten Reinigungskräfte waren längst an den Anblick und die Geräusche von Menschen, die auch an Wochenenden in der Bibliothek herumwuselten, gewöhnt. Sie erledigten die Arbeiten, die sie in diesem Teil des High-School-Gebäudes zu verrichten hatten, rasch und zu den unmöglichsten Zeiten und hielten sich ansonsten von dort fern.
    Nach dem Telefongespräch mit Giles hatte Buffy Willow angerufen, die ihrerseits Oz und Xander kontaktiert hatte, um sie von der außerplanmäßig angesetzten Krisensitzung in Kenntnis zu setzen.
    Wieder einer von diesen Tagen, dachte Buffy, an denen wir alle Beeper bei uns tragen sollten. Oder Walkie-Talkies. Was macht das denn für einen Eindruck: ›Ja, Mrs. Rosenberg, wir haben da ein paar Leichen und Willow muss mir unbedingt dabei helfen, den Weltuntergang zu vereiteln.‹ Das kann man doch nicht bringen.
    Als alle eingetroffen waren, brachte Buffy ihnen die Neuigkeiten schonend bei: »Okay. Die Krise des Tages. Wir haben vier Strandleichen, ebenso viele aufgeschlitzte Kehlen, ein paar... äh... vermisste Körperteile – und Angel sagt, dass die hier ansässige Vampirgemeinde überhaupt nicht darüber lachen kann.«
    »Oh, großartig«, sagte Xander und rutschte, die langen Beine weit ausgestreckt, auf seinem Stuhl noch ein Stückchen tiefer.
    »Etwas, das Menschen anknabbert und Vampire nervös macht.
    Wie komme ich bloß darauf, dass wir es nicht mit einem netten Monster zu tun haben?«
    »Oh, ich bitte vielmals um Verzeihung«, erwiderte Buffy und kämpfte den Impuls nieder, nervös auf- und abzurennen. »Es tut mir Leid, wenn ich irgendjemandem mit meinen

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