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Stille Wasser

Stille Wasser

Titel: Stille Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Anne Gilman , Josepha Sherman
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habe, dass es bestimmt Riesenspaß machen würde, seine Badewanne überlaufen zu lassen. Er hatte wirklich ziemlich fertig ausgesehen, fand Buffy. Einzig und allem aus diesem Grunde hatte sie sich bereit erklärt, ihm das Selkie für ein paar Stunden abzunehmen, bevor sie sich auf ihre Patrouille begab.
    Und es war, zu ihrer eigenen Überraschung, sogar ganz angenehm, sich für ein paar Minuten einfach mal hinzusetzen, 94

    ab und an einen Ball zu werfen und Ariel dabei zuzuschauen, wie sie versuchte, ein Eichhörnchen zu fangen.
    Das dürfte wohl mehr ihrem Tempo entsprechen, ging es ihr durch den Kopf.
    Vor Hunden schien sie eine natürliche Scheu zu besitzen und nachdem eine Katze, der es offensichtlich gar nicht passte, wenn kleine Kinderhände an ihrem Fell zerrten, mit ihren ausgefahrenen Krallen einmal kurz über Ariels Nase gewischt war, zog sie es vor, auch dieses Tier zu meiden. Doch Eichhörnchen – klein, wuschelig und einfach nicht zu kriegen –
    waren ohnehin viel interessanter.
    »Wer ist dieses Kind?«, fragte Angel und riss sie aus ihren Gedanken.
    »Ariel. Wohnhaft bei den Selkies, du erinnerst dich?«
    » Sie ist das Selkie?« Angel musterte Ariel mit unverhohlener Neugier und schien offensichtlich völlig vergessen zu haben, aus welchem Grund er sich eigentlich hier in den spätabendlichen Schatten herumdrückte. »Hätte nie gedacht, dass ich tatsächlich mal eins zu Gesicht bekommen würde.«
    »Gratuliere«, erwiderte sie trocken. »Eine weitere angeblich mythologische Kreatur, die du von deiner Gibt’s-nicht-Liste streichen kannst. Wenn das so weitergeht, würde es mich gar nicht wundern, wenn bei der nächsten St.-Patrick-Parade eine Horde tanzender Leprechauns die Straße entlangmarschiert.
    Und weißt du, was das Schlimmste daran ist?«, fuhr sie fort, zunehmend in Rage geratend, je mehr sie darüber nachdachte.
    »Sie alle haben sich anscheinend in den Kopf gesetzt, Sunnydale zu ihrem absolut heißesten Ausflugsziel zu machen und mich, ganz nebenbei, um den Verstand zu bringen. Was soll das, frag ich dich? Gibt’s im Höllenschlund kein Einwanderungslimit oder so was?«
    Angel runzelte die Stirn und richtete seine Aufmerksamkeit auf Ariel, ohne auf die hinlänglich vertraut klingende Buffy-95

    Tirade einzugehen. »Sie scheint mir nicht besonders gefährlich zu sein.«
    »Oh, sie doch nicht. Sie ist das harmloseste Ding unter der Sonne.« Buffy grinste hämisch. »Obwohl Giles da bestimmt anderer Meinung sein dürfte. Er hat sie uns angedreht, damit er seine Wohnung seehundsicher machen kann. Dabei fällt mir ein, wie gut ist eigentlich dein Gälisch?«
    »Mein Gälisch? Es geht so. Warum?«
    »Das ist die einzige Sprache, die Ariel spricht«, erklärte ihm Willow, »eine ziemlich alte Variante, meint Giles, und sein Akzent ist wirklich grauenhaft.«
    Buffy nickte. »Wir hatten gehofft, du könntest für uns vielleicht den Dolmetscher spielen. Während wir darauf warten, dass es irgendwas Neues in Sachen Strandleichen gibt.
    Willow sagt, dass sie die Autopsieberichte immer noch nicht in die zentrale Datenbank übertragen haben, weil im vergangenen Monat so viel zu tun gewesen sei, und wir haben den absoluten Stillstand erreicht, was neue Informationen anbelangt.«
    Angel schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid. Das bisschen, was ich draufhatte... lange her. Nicht viel übrig geblieben nach all den Jahren.«
    »Nichts im Leben ist wirklich einfach«, seufzte Willow, dann hob sie plötzlich ihre Stimme: »Ariel! Nicht! Weg von der Straße!«
    Das Selkie blieb stehen, als es seinen Namen hörte, obwohl der offensichtlich das Einzige war, was es verstanden hatte.
    »Ariel, nicht!«, rief Willow noch einmal und bedeutete ihm mit einem energischen Winken, zu ihr zu kommen.
    Das Selkie schaute sehnsüchtig zu dem Eichhörnchen hinüber, das sich nun sicher auf der anderen Straßenseite befand. Dann machte es eine Geste, die entfernt nach einem Schulterzucken aussah, und tapste zurück in den Vorgarten.
    Als es näher kam, musterte Angel es noch aufmerksamer als zuvor.

    96

    »Interessant.«
    »Was ist?«
    »Was?« Der Vampir schien gar nicht bemerkt zu haben, dass er laut gedacht hatte. »Ach, nichts. Ich hab nur... ihr Blut. Alles an ihr erinnert an einen Menschen, nur ihr Blut... riecht anders.«
    »Inwiefern anders?«, hakte Willow neugierig nach.
    »Unappetitlicher.«
    »Gut zu wissen«, sagte Buffy. »Meinst du, wir könnten es in Fläschchen abfüllen und als Parfüm verkaufen? Ich

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