Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stille Wasser

Stille Wasser

Titel: Stille Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Anne Gilman , Josepha Sherman
Vom Netzwerk:
stillvergnügt an Menschen und Vampiren herumnagte, oberste Priorität.
    So lief das nun mal in Sunnydale.
    Schließlich gelang es Willow doch noch, Ariel dazu zu bewegen, sich wieder auf ihren Stuhl zu setzen. Mit einer Hand wischte sie ihr über die schweißfeuchte Stirn.
    »Sie hat Fieber!«
    »Ich hol ihr Wasser«, bot sich Xander an. »Vielleicht sollte sie ihren Kopf eintauchen oder so.«
    »Schütt etwas Salz rein!«, empfahl ihm Willow.
    »Warte, ich komme mit«, meldete sich Oz. »Mal sehen, ob wir hier irgendwo einen Eimer oder so was Ähnliches auftreiben können.«
    »Feiglinge«, meinte Buffy spöttisch. »Angst vor ein bisschen Gestank?«

    128

    »Mächtig viel Gestank«, korrigierte Oz sie in seiner lakonischen Art.
    Xander stimmte ihm heftig nickend zu. »Und jedes Mal, wenn du denkst, dass es nicht schlimmer kommen kann, setzen sie noch einen obendrauf.«
    »Haut endlich ab, ihr Waschlappen«, half ihnen Willow freundschaftlich auf die Sprünge. Buffy wäre ihnen gern gefolgt, als sie sich auf den Gang hinaus flüchteten, doch was Willow und Giles aushielten, ertrug sie schon lange.
    Dachte sie.
    »Trotz unserer eher eingeschränkten Möglichkeiten zu einer genauen Analyse«, sagte Giles, der die Frotzelei der anderen offensichtlich überhaupt nicht mitbekommen hatte, »können wir, denke ich, davon ausgehen, dass es sich in der Tat um Haare handelt.«
    Buffy stieß einen Seufzer aus. „Oh Mann, Giles. Darauf wäre ich nie gekommen. Nein, schon gut, vergessen Sie’s. Welche Art von Haar?«
    Er tauchte das Ende einer einzelnen Haarsträhne in eine klare Flüssigkeit, die tatsächlich auffallend nach Pfefferminz roch.
    Okay, schon etwas besser. Aber wirklich nur etwas. »Und?«
    Giles legte die Strähne der Länge nach auf ein weißes Blatt Papier und wartete auf irgendeine Reaktion. »Etwas Geduld bitte...« Das Papier nahm eine wässrige blaugrüne Färbung an, die sich allmählich in ein tiefes Braun verwandelte. Er blickte auf und rückte wie geistesabwesend seine Brille zurecht.
    »Der pH-Wert und die Reaktion auf –“, er rasselte ein ellenlanges Wort herunter, von dem Buffy annahm, dass es sich um eine chemische Substanz handelte, die in irgendeiner Weise mit Meerwasser zusammenhing, »– bestätigen die Vermutung, dass wir es mit einem Wesen zu tun haben, das die meiste Zeit seines Lebens im Ozean verbringt. Nicht, dass darüber bislang größere Zweifel bestanden, aber es ist immer 129

    gut, wenn man in diesen Dingen auf Fakten zurückgreifen kann.«
    »Aber wie dem auch sei«, fuhr er fort, »nicht eine unserer Recherchen hat eine Meereskreatur zutage gefördert, weder eine übernatürliche noch irgendeine andere, die sich dann und wann an Land begibt, um in wilder Raserei gleichermaßen über Menschen und Vampire herzufallen. Überhaupt scheint der Nahrungsaspekt eine eher untergeordnete Rolle zu spielen, wenn man bedenkt, wie viel sie von ihren Opfern einfach liegen gelassen haben.«
    »Das wussten wir bereits«, sagte Buffy. »Vielleicht neigen sie eher dazu, ihre Beute an einen Ort zu schleppen, wo sie sich in Ruhe über sie hermachen können, so wie Krokodile.
    Vielleicht waren sie aber auch einfach nicht hungrig, als sie hier ankamen. Wenn sie, wie Sie gesagt haben, vom Höllenschlund hierher gelockt wurden, dürften sie allerdings mittlerweile jede Menge Appetit bekommen haben, da gehe ich jede Wette ein.«
    »Wohl wahr.« Er machte eine Pause. »Es würde uns schon einen Schritt weiterbringen, wenn wir wenigstens wüssten, ob wir nach einer einzelnen Kreatur oder nach mehreren suchen.«
    »Eine einzelne wäre besser, stimmt’s?«, erkundigte sich Willow vorsichtig.
    Buffy und Giles sahen sich kurz an, dann schüttelte Giles den Kopf. »Unter normalen Umständen würde ich dir zustimmen.
    Doch der Gedanke, dass ein einzelnes Wesen dazu in der Lage sein soll, ein solch grausames Massaker anzurichten, das die gesamte Vampirpopulation Sunnydales vor Angst und Schrecken schlottern lässt...«
    »Oh.« Willow legte schützend ihren Arm um Ariel und schluckte schwer.

    Es war Ironie des Schicksals, dachte Angel, dass seine Schwäche – seine Vampirnatur – oftmals die einzige Stärke 130

    war, die er Buffy bieten konnte. Es machte eine tiefere persönliche Beziehung schlichtweg unmöglich und war gleichzeitig solides Fundament ihrer glücklichen Zusammenarbeit. Jägerin und Vampir fochten gemeinsam gegen die Mächte der Finsternis, Seite an Seite...
    Oder, in diesem Fall, jeder

Weitere Kostenlose Bücher