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Stillen

Stillen

Titel: Stillen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Schweitzer
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machen.
    Erschwerend kam hinzu, dass ich auch selbst wegen meiner schmerzenden Brustwarzen meist sehr angespannt war. Das machte das Trinken für Ben natürlich noch schwieriger, weil der Milchspendereflex durch meine Verkrampfung nicht gut funktionierte. Unsere Stillzeiten dehnten sich manchmal bis zu zwei Stunden aus (inkl. Wickeln) und ich war danach immer völlig erschöpft. Wie sollte ich das alles bewältigen?! Ich dachte immer schon mit einem unguten Gefühl an das nächste Stillen. Eine Hebamme riet mir, ich solle mich warm halten und mich entspannen. ›Toll‹, dachte ich mir. ›Wie denn entspannen?! Ich bin doch locker und entspannt. ‹
    Irgendwann beschloss ich, alles einfach so wie es war hinzunehmen und meinem Sohn mehr zu vertrauen. Ich wollte unbedingt dieses viel beschriebene Glücksgefühl des Stillens erleben und vertraute darauf, dass ich es irgendwann erreichen kann, meinen Sohn ohne Schmerzen anzulegen. Ich blieb beharrlich, legte Ben immer wieder und wieder an. Das Problem löste sich dadurch von selbst. Eines Tages wurde mir bewusst, dass das Saugen unseres Babys ja gar nicht mehr schmerzte und ich bei jedem Stillen das einzigartige und unbeschreibliche Empfinden des innigen Verbundenseins mit meinem Kind genießen konnte. Welch ein großartiges Gefühl, eine glücklich stillende Mutter zu sein! «
    Susann G.
    Jedes Baby hat ein anderes Trinkverhalten
    » Als ich mit meiner Tochter schwanger war, wurde mir ziemlich früh klar, dass ich stillen wollte. Eine Freundin, die schon zwei Kinder gestillt hatte, bestärkte mich in meinem Entschluss, indem sie mir die enormen Vorteile des Stillens bewusst machte. Allerdings hatte ich zur gleichen Zeit drei ebenfalls schwangere Freundinnen, die sich gegen das Stillen entschieden hatten. Ihr Argument, sie wären dann unabhängiger, konnte mich aber nicht von meinem Vorhaben abbringen .
    Nach der Geburt saugte die kleine Paula zu meiner Freude bereits im Kreißsaal begeistert an meiner Brust. Während des Klinikaufenthaltes blieb mein Baby ständig bei mir. Meist hatte ich die Kleine in meinem Bett und legte sie an, wann immer sie danach verlangte. Den Milcheinschuss bemerkte ich nicht, was mich etwas irritierte. Dennoch blieb das Vertrauen in meine Stillfähigkeit unerschüttert .
    Ich konnte mir nicht vorstellen, die gleiche Menge Milch in meiner kleinen Brust zu haben, wie in den Flaschen der anderen Babys enthalten war
    Zu Hause stillte ich dann immer noch sehr häufig. Allerdings lief nie sichtbar Milch aus meiner Brust und meine Kleine spuckte auch nie welche aus. Meine Brust fühlte sich zu keiner Zeit voll an. Schließlich fragte meine Mutter, ob ich sicher sei, genügend Milch zu haben, da Paula so oft trinken wollte. Als ich während einer Vorsorgeuntersuchung den Kinderarzt darauf ansprach, beruhigte mich dieser und sagte, mein Mädchen würde prima wachsen und zunehmen, es wäre alles in bester Ordnung. Beim Treffen mit meinen nicht stillenden Freundinnen begann ich jedoch, erneut zu zweifeln. Schließlich gab mir eine andere Bekannte den Tipp, eine Stillgruppe zu besuchen. Ich beschloss dort hinzugehen und wusste schon nach kurzer Zeit, dass ich hier genau richtig war. Ich hörte bei diesen Treffen, dass es noch andere Mütter gab, die weit weg von einem drei- bis vierstündigen Stillrhythmus waren. Die Stillberaterin bestätigte mir ebenfalls, dass Paula recht wohlgenährtaussah. Innerhalb kurzer Zeit hatte ich meine Befürchtungen abgelegt. Hier wurde mir versichert, dass ich jederzeit mit Unterstützung rechnen konnte. Von diesem Tag an zweifelte ich nicht mehr daran, dass meine Milchmenge ausreicht, denn in den Stillgruppentreffen wurde mir klar, dass jedes Kind seinen eigenen Rhythmus hat. Aus mir wurde sehr schnell eine überzeugte und leidenschaftliche Stillmutter und ich war mächtig stolz, dass mein Körper fähig war, mein Baby zu ernähren. Im Alter von zwölf Monaten trank unsere Tochter noch morgens und abends. Nach insgesamt 14 Monaten endete unsere Stillbeziehung völlig harmonisch .
    Als drei Jahre später unser Sohn Jakob geboren wurde, zweifelte niemand aus meinem Umfeld mehr daran, dass ich ihn erfolgreich stillen kann. Jakob verhielt sich beim Stillen völlig anders als seine Schwester. Beunruhigt war ich deshalb nie, da ich nun sicher war, dass jedes Baby ein anderes Trinkverhalten hat und sich die mütterliche Milchproduktion auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Kinder einstellt .«
    Sandra K.

Die

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