Stillen
und biss mich dank der Information aus meinem Stillbuch und der telefonischen Ratschläge meiner Schwester durch. Als der erste Wachstumsschub vorbei war und mein Kreislauf sich wieder stabilisiert hatte, hoffte ich auf eine unkomplizierte Stillzeit .
Unsere Wohnung sah sehr vernachlässigt aus.
Nun bekam Simon jedoch eine starke Erkältung und etwa zeitgleich fingen bei ihm die sogenannten Dreimonatskoliken an. Egal was ich aß, das Baby schrie. Zusätzlich zu dieser Belastung kündigte sich ständig Besuch an, denn natürlich wollten Verwandte, Freunde und Kollegen unser Baby kennenlernen. Ich hatte den Eindruck, außer Stillen und Wickeln überhaupt nichts mehr ›auf die Reihe zu bekommen‹ und schämte mich dafür. Es gelang mir kaum, vor der Mittagszeit geduscht und angezogen zu sein. Nachts wanderte ich stundenlang mit Simon durch die Wohnung, da dies das Einzige war, was ihn beruhigte. Außerdem stillte ich mindestens zehnmal täglich, abends oft stundenlang. Ich war sehr unsicher, ob dies nicht doch zu viel sein könnte, wusste ich doch, dass selbst das Baby meiner stillerfahrenen Schwester nur etwa sechs- bis siebenmal täglich an der Brust trank .
Ich bat meine Nachsorgehebamme um die Kontaktadresse einer Stillgruppe, doch sie teilte mir mit, dass sie von diesen ›militanten Stillverfechterinnen‹ nichts halte! Mit diesen wollte ich dann allerdings auch erst einmal nichts zu tun haben. (Mein heutiger Wissensstand lässt mich aber ganz stark bezweifeln, dass diese Hebamme jemals Kontakt zu einer Stillgruppe hatte.) Erst nach und nach stellte sich bei mir der Gedanke ein, dass diese junge Hebamme, die selbst kinderlos war, einfach zu wenig Ahnung vom Stillen hatte .
Simon war etwa sechs Wochen alt, als der Wendepunkt kam. Ich telefonierte zum ersten Mal mit einer Stillberaterin aus meiner Umgebung. Meine Unsicherheit war hinterher wie weggefegt. Ich wurde darin bestärkt, dass alles, was ich tat, richtig war und dass mein Kind diese häufigen und sehr langen abendlichen Stillmahlzeiten brauchte. Meine Nervosität und die Ungeduld mit meinem Sohn legten sich. Bezeichnenderweise dauerte es keine zwei Wochen, bis Simons Koliken seltener wurden und nach und nach ganz verschwanden. Auch meine Neurodermitis ging zurück. Dies alles führe ich darauf zurück, dass ich nun viel ausgeglichener war. Als Simon drei Monate alt war, begann ich meine Ernährung wieder umzustellen und konnte bald normal essen, ohne dass unser Baby Probleme bekam .
Dieses Telefonat veränderte für mich sehr vieles.
Ich ging nun regelmäßig zu den Stillgruppentreffen, wo ich mich sehr wohl fühlte. Dort lernte ich viele gleichgesinnte (nicht militante!) Frauen kennen. Einige der damals geschlossenen Freundschaften bestehen heute nach sehr vielen Jahren immer noch. Die Stillzeit mit meinem Sohn war etwas ganz Besonderes. Sie gehört zu den schönsten Zeiten meines Lebens und ich denke gerne daran zurück. Heute bin ich sicher, dass meine Unsicherheit beim Stillen erst gar nicht entstanden wäre, wenn ich während der Schwangerschaft bereits die Stillgruppentreffen besucht hätte. Als Simon etwas älter war, habe ich eine Ausbildung als Stillberaterin absolviert und arbeite seit vielen Jahren ehrenamtlich in diesem Bereich«
Uli D.
Ihre Ernährung
Während der Stillzeit bietet die mütterliche Nahrungsaufnahme – ebenso wie in der Zeit der Schwangerschaft – die Grundlage für das Wachstum des Kindes. Durch eine ausgewogene Ernährung der Mutter erhält ein Stillbaby alles das, was es zum guten Gedeihen braucht.
Hochwertige Ernährung für Sie beide
Ausreichende und hochwertige Kost der stillenden Mutter sind wichtig, um selbst fit, gesund und ausgeglichen zu bleiben. Doch egal, wie Sie sich auch ernähren, Ihre Milch ist immer Nahrung der ersten Wahl für Ihr Kind.
TIPP
Gesunde Snacks
Stellen Sie sich morgens bereits nach dem Frühstück eine Schüssel mit Obst oder klein geschnittenem rohem Gemüse (z. B. Gurken, Möhren, Kohlrabi, Sellerie, Tomaten, Zucchini oder Fenchel) zurecht. So können Sie sich tagsüber bei Bedarf bedienen und greifen nicht so schnell zu kalorienreichen Süßigkeiten oder Kuchen.
So ernähren Sie sich richtig
Sie benötigen während Ihrer Stillzeit mehr Kalorien als in der Schwangerschaft und setzen die aufgenommenen Kohlenhydrate beschleunigt um. Eine Einschränkung auf weniger als 1500 kcal pro Tag würde möglicherweise eine Reduzierung Ihrer Milchmenge bewirken. Mangelerscheinungen zeigen
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