Stillen
schnell, doch ich litt noch einige Tage lang unter einer leichten Brustentzündung. In dieser Zeit telefonierte ich fast täglich mit ›meiner‹ Stillberaterin. Mit ihrer Unterstützung stand ich die schwierigen Tage durch. Ich besuchte anschließend auch die Stillgruppentreffen, denn der Erfahrungsaustausch mit anderen Müttern war für mich zusätzlich eine große Hilfe. Meine Tochter wurde sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch ernährt und danach noch viele Monate lang teilgestillt .«
Jo-Ann K.
Wie viel Milch braucht Ihr Kind?
Stillen Sie Ihr Kind nach Bedarf, ohne es mit einem Schnuller hinzuhalten. Lassen Sie es an einer Brustseite trinken, bis es dort fertig ist, und bieten Sie ihm danach, wenn es noch hungrig ist, direkt die zweite Seite an. Falls Ihr Baby nach dem Trinken an der ersten Brust bereits satt ist, reichen Sie ihm bei der nächsten Stillmahlzeit zuerst die zweite Brustseite, die bei der vorangegangen Stillmahlzeit nicht geleert wurde. Dann können sich Angebot und Nachfrage am besten einpendeln.
Sollte Ihr Kinderarzt der Meinung sein, dass ein Zufüttern aus medizinischen Gründen unerlässlich ist, bedeutet dies nicht, dass Ihr Stillerfolg generell infrage steht. Bedenken Sie in diesem Fall, dass ein nicht ausreichend ernährtes Baby müde und teilnahmslos wird, was zur Schwächung seiner Saugkraft führt. Wenden Sie sich an eine erfahrene Fachkraft, die Ihnen eine kompetente Stillberatung bieten kann.
Wie machtvoll negative Aussagen sein können
» Als unsere erste Tochter Julia (*1992) geboren war und auf meinem Körper lag, begann sie sofort die Brust zu suchen. Überwältigt von Glücksgefühlen legte ich sie an und genoss die wunderbaren Momente des ersten Stillens. In der Klinik wurde mir direkt gesagt, dass ich durch die frühzeitige Entbindung in der 38. SchwangerschaftswocheProbleme mit der Milchbildung haben werde. Julia solle außerdem so lange industrielle Milchnahrung erhalten, bis geklärt sei, ob meine Muttermilch toxinfrei ist. Eine Säuglingsschwester meinte sogar, ich hätte ohnehin nur eine ›Fettbrust‹ und würde mein Kind nie satt bekommen. So war ich am sechsten Tag nach der Entbin dung schon total irritiert und wurde deprimiert nach Hause entlassen. Ich lieh mir eine elektrische Pumpe aus, um meine Milch abzupumpen, da unser Baby das Trinken aus der Flasche bevorzugte, nachdem sie in der Klinik daran gewöhnt worden war. Bald darauf musste ich erkennen, wie machtvoll negative Aussagen sein können, gerade wenn man selbst unsicher ist. Denn als sich nach einigen Wochen eine Brustentzündung anbahnte, gab ich schweren Herzens dem Drängen der Ärzte nach und stillte ab .
Ich legte die Kleine trotzdem an und genoss es, wenn sie trank.
Erst nach der Geburt meiner zweiten Tochter, Lena (*1996), durfte ich endlich erfahren, wie schön eine befriedigende Stillzeit sein kann. Ich ernährte sie viele Monate an der Brust, bis sie sich nach dem Einführen der Beikost langsam von selbst abstillte. Auch meine anderen Kinder stillte ich gerne und lange, Benjamin (*2006) und Florian (*2008) sogar gleichzeitig «.
Heike S.
Zeit zum Stillen – bitte Ruhe!
Bedingt durch den normalen Betrieb auf Ihrer Entbindungsstation ist es oftmals nicht zu vermeiden, dass Sie in der harmonischen Zweisamkeit mit Ihrem Baby gestört werden. Um dennoch eine möglichst ruhige Zeit des Wochenbettes erleben zu können, kann es ratsam sein, liebe Verwandte und Freunde sowie eventuell Ihre Bettnachbarin um Rücksicht zu bitten. Vielleicht unterstützt Sie der Vater Ihres Kindes dabei mit höflichen Worten.
In Stresssituationen wird vermehrt Adrenalin ausgeschüttet. Adrenalin hemmt das Ausscheiden des Stillhormons Oxytocin, das für die Freigabe der Milch verantwortlich ist (Milchspendereflex, Let-down-Reflex). So ist es möglich, dass Sie zwar genügend Milch gebildet haben, die Nahrung für Ihr Kind aber nicht ungehemmt aus Ihrer Brust fließen kann. Der Zusammenhang von Stress und erhöhter Gefahr eines Milchstaus ist vielfach belegt.
Heultage – der »Baby-Blues«
In den ersten Tagen nach der Entbindung wechseln sich bei vielen Müttern Hochgefühl und Erschöpfung, freudiges Lächeln und Weinkrämpfe ab. Diese Gefühlswechsel sind bedingt durch die Hormonumstellung und vergehen meist nach einigen Tagen wieder von selbst.
Ein Partner, der die Hintergründe kennt, wird Einfühlungsvermögen zeigen, Sie nach Möglichkeit beruhigen, unterstützen und dadurch die so genannten
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