Stillen
Platz im neuen Gemeinschaftsgefüge finden! Diesen Prozess mit Einfühlsamkeit und Liebe zu begleiten, ist eine sehr große Herausforderung, die es zu meistern gilt.
Ihre Hebamme macht Hausbesuche
Bei einem normalen Wochenbettverlauf werden Sie und Ihr Baby bis zum zehnten Tag, bei Bedarf auch länger, nach der Entbindung von Ihrer Hebamme nachbetreut. Diese Hebammennachsorge ist gesetzlich geregelt und wird in den meisten Fällenvon der entbindenden Hebamme, manchmal aber auch von speziellen Nachsorgehebammen übernommen.
Ihre Hebamme berät Sie kompetent.
Häufig stellen sich gerade in den ersten Tagen Unsicherheiten beim Stillen ein. Eine stillfreundliche Hebamme wird Sie gerne ermutigen und mit Tipps und Unterstützung begleiten. Zugleich können aber auch – wie bereits erwähnt – in der Schwangerschaft geknüpfte Kontakte zu einer Stillberaterin oder anderen stillerfahrenen Frauen in dieser Zeit von großer Bedeutung sein. Eine Liste mit vielen Kontaktmöglichkeiten finden Sie im Anhang dieses Buches.
Stillen und Haushalt – eine Doppelbelastung?
Sie als Mutter sind neben der Versorgung der Kinder wahrscheinlich auch noch für die Haushaltsführung zuständig. Gewiss – es ist nicht einfach, die gewohnten Tätigkeiten, wie etwa Putzen oder Bügeln, hinten anzustellen. Aber auch wenn Sie sich schon fit fühlen und den Eindruck haben, alles wieder perfekt regeln zu können, sollten Sie darauf achten, sich nicht allzu viel zuzumuten.
Sie haben mit der Geburt körperliche Schwerstarbeit geleistet und sind durch die Anforderungen Ihres Babys in den nächsten Monaten während Tag und Nacht stark beansprucht. Machen Sie sich bewusst, dass die täglichen Kleinigkeiten oftmals gar nicht allzu wichtig sind. Die Bedürfnisse Ihres Babys, Ihr eigenes Wohlbefinden und das Ihrer anderen Kinder haben nun absoluten Vorrang!
Viele Stillmütter berichten, dass Ihnen in den ersten Wochen die Zeit für gewohnte Arbeiten fehlt, weil sie gerade in der Eingewöhnungsphase – in die auch die ersten beiden Wachstumsschübe ihres Babys fallen – sehr häufig und ausdauernd stillen.
Vielleicht haben Sie auch schon gehört, dass manche Stillbeziehungen bereits in den ersten sechs bis acht Wochen scheitern. Sogar Frauen, die glücklich und voll stillend aus der Klinik entlassen wurden, sind in den ersten Lebenswochen ihres Babys oftmals unsicher, ob ihr Körper in der Lage ist, ausreichend Milch für das Neugeborene bilden zu können. Diese Unsicherheit bereitet vor allem während der ersten beiden Wachstumsschübe Probleme, wenn sich der mütterliche Körper noch auf den erhöhten Bedarf des Kindes einstellen muss.
Der ›Meals-on-wheels-Kochclub‹
» Gleich nach der Geburt konnten mein Baby und ich uns ausgiebig bestaunen. Ich legte meine zweitgeborene Tochter recht bald an meine Brust, um sie saugen zu lassen, was sie auch ausgiebig tat. Sie trank wie eine Weltmeisterin, als hätte sie nie etwas anderes getan! Toll! Ein wunderbares Gefühl, nachdem der Stillstart bei meiner erstgeborenen Tochter so schwierig verlief. Ich zog mit Rhianna in mein Wochenbett um. Wir waren beide in eine Decke geschmiegt, ich hatte mein nacktes Kind so lange auf meinem nackten Oberkörper, wie ich es wollte – und das war sehr lange!
Die Zeit im häuslichen Wochenbett verlief außerordentlich ruhig. Bekocht wurden wir von einigen lieben Freundinnen, die uns 14 Tage lang selbst zubereitetes Essen brachten. Das war ein wunderbarer Service, aus dem wir im Freundeskreis eine Tradition gemacht haben. Immer wenn eine Frau aus unserem Bekanntenkreis im Wochenbett liegt, rückt der ›Meals-on-wheels-Kochclub‹ an!«
Anja L.
Ich freute mich riesig auf zu Hause
» Mein Stillstart gestaltete sich etwas schwierig, da unser Baby Anpassungsschwierigkeiten hatte. Ben trank noch nicht richtig und ich gab ihm die abgepumpte Milch aus der Flasche. Ich freute mich riesig auf zu Hause und hoffte, dort würde alles besser werden. Hier wollte ich ausdauernder stillen, damit unser kleiner Liebling die richtige Saugtechnik erlernen kann. Doch Ben wehrte sich weiterhin beim Anlegen mit Händen und Füßen. Wie konnte das sein, er hatte doch Hunger? Ich verstand die Welt nicht mehr! Zwar gelang das Anlegen mithilfe der Hebamme besser und Ben lernte mit der Zeit die erforderliche Stilltechnik, aber es war trotzdem meistens ein ›Kampf‹, bis er an meiner Brust saugte .
Heute glaube ich, er spürte meine Unsicherheit und meine Angst, etwas falsch zu
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