Stillen
»Heultage« mittragen. Außerdem hat Ihre Hebamme, ebenso wie das Pflegepersonal auf der Entbindungsstation, nicht nur ein offenes Ohr für große Probleme, sondern auch für die scheinbar kleinen Dinge und Nebensächlichkeiten, durch die Sie belastet sind. Denn diese erleben in ihrer täglichen Arbeit den Zustand des »Baby-Blues« bei sehr vielen Wöchnerinnen. Ihr Baby wird Sie oft in Anspruch nehmen und Ihre Gedanken in eine positive Richtung lenken. Die von Ihnen in der Klinik erworbene Sicherheit im Umgang mit dem Baby und das daraus resultierende Selbstvertrauen werden Ihnen zu Hause sehr zugutekommen.
Was hilft?
Lassen Sie, wenn Ihnen danach zumute ist, Ihren Tränen freien Lauf, dann wird auch Ihre Milch besser fließen.
Erinnern Sie sich an die Anfangszeit Ihrer Schwangerschaft. Auch hier lagen Lachen und Weinen nah beieinander.
Akzeptieren Sie Ihre Gefühle mit dem Wissen, dass Sie gegen diese Auswirkungen der Hormonumstellung machtlos sind.
Es wäre gut, wenn Sie Ihr Baby sicher zu sich ins Bett nehmen könnten, um gemeinsam zu schlafen. So ermöglichen Sie sich und Ihrem Kind einen engen Hautkontakt, was helfen kann, Ihre Stimmung wieder aufzuhellen.
Gönnen Sie sich und Ihrem Kind ausgiebige Ruhepausen.
Der Baby-Blues traf mich völlig überraschend
» Auf die Geburt von Paula freute ich mich sehr. Obwohl mir klar war, dass ich mit zwei Kindern stärker gefordert sein würde, sah ich der Zeit nach der zweiten Entbindung zuversichtlich entgegen. Aber leider kam erst einmal alles anders. Der Baby-Blues – ein mir bis dahin unbekanntes Phänomen – traf mich völlig überraschend. Schon einen Tag nach Paulas Geburt fiel es mir schwer, die einfachsten Dinge zu erledigen. Ich konnte mich kaum aufraffen, um meine gewohnte Körperpflege zu betreiben, und hatte auch keine Lust, mich um die Kleine zu kümmern. Bei Gesprächen mit meinem Mann musste ich mich bei jeder kleinen Meinungsverschiedenheit – oft aber auch grundlos – zusammennehmen, um nicht zu weinen, was mir nicht immer gelang. Teilnahmslosigkeit wechselte sich ab mit Wut, die sich manchmal gegen meinen Mann, das Pflegepersonal und sogar gegen mein Baby richtete .
Ich fühlte mich nun auch in dieser Hinsicht noch als Versagerin, was meine Ablehnung ihr gegenüber noch verstärkte. Für all das schämte ich mich sehr.
Vermutlich waren diese Gefühle auch der Grund für meine Stillschwierigkeiten. Obwohl ich sicher war, genug Milch in meinen Brüsten zu haben, wehrte sich Paula bei jedem Anlegen .
Zum Glück besuchte mich in der Klinik eine Stillberaterin, die ein sehr einfühlsames Gespräch mit mir führte. Als ich mich schließ lich traute, ihr von meinem psychischen Zustand zu erzählen, gelang es ihr, mir Hoffnung zu machen. Sie erzählte mir, dass viele Wöchnerinnen von dem sogenannten Baby-Blues betroffen sind, und nahm mir so die Scham, die mich vorher so sehr belastete. Bald danach ging es mir schon viel besser .
Wir verabredeten ein gemeinsames Gespräch mit meiner Hebamme und meinem Mann. Als ich spürte, dass mein Mann dadurch Verständnis für meinen Zustand aufbringen konnte, entspannte sich die Situation recht schnell. Nun verlor ich auch meine Hemmungen zu weinen, wenn mir danach zumute war. Besucher wollte ich jedoch in dieser Verfassung nicht empfangen. Lediglich auf meine Eltern, die über meinen Zustand informiert waren, freute ich mich.
Nach und nach konnte ich mich auf die liebevolle Zuwendung und die Aufmunterungen meines Mannes einlassen und merkte recht bald, dass nun die Milch leichter floss. Paula verwandelte sich zugleich auch in ein ruhigeres und entspanntes Stillkind .«
Jutta S.
Die ersten Wochen mit dem Baby
In der Entbindungsklinik ist eine Rundumversorgung von Mutter und Kind gewährleis tet. Dennoch werden Sie den Wunsch verspüren, mit Ihrem Baby die Geborgenheit zu Hause zu genießen. Freuen Sie sich nun auf eine schöne Zeit.
Der Alltag beginnt
Wenn dies Ihr erstes Baby ist, werden Sie erfahren, dass sich Ihr gewohntes Leben nach der Entlassung aus der Klinik erheblich verändert. Ihre vorrangige Aufgabe ist es nun, sich um das Kleine zu kümmern und ihm gerecht zu werden. Auch Mütter, die schon ein Kind oder mehrere Kinder zu versorgen haben, werden merken, dass sich durch die Geburt des neuen Geschwisterchens das Familienleben total verändert. Nichts ist mehr, wie es vorher war! Die größeren Kinder melden ebenso ihre Bedürfnisse an wie das Neugeborene und jeder in der Familie muss seinen
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