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Stillen

Stillen

Titel: Stillen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Schweitzer
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Stillförderung wird vor allem die zielgerichtete Information der Mütter und Väter über die gesundheitlichen Vorteile des Stillens für Mutter und Kind schon während der Schwangerschaft sowie im Wochenbett angesehen. Hier leisten Stillberaterin nen und Hebammen wertvolle Arbeit bei der Begleitung der Mütter.
    Unsere Tochter bestimmte ihre Beikost selbst
    » Mit etwa fünfeinhalb Monaten zeigte Jolina großes Interesse an unserer Nahrung und verfolgte jeden Bissen, jeden Schluck, den wir zu uns nahmen, mit Ihren Augen und auch mit den Händen. Also dachte ich, die Zeit der Beikost ist gekommen. Gut gerüstet mit dem nötigen Wissen fing ich an, ihr Brei zu füttern – ganz nach Empfehlung – jede Woche nur eine neue Zutat – die Menge langsam steigernd. Am Anfang schmeckte es Jolina recht gut. Wir steigerten die Menge bis auf ein halbes Gläschen Karottenbrei. Nach einer Woche wollte unsere Tochter jedoch nicht mehr essen. Zu allem Übel bekam sie von dieser geringen Menge Karottenbrei auch noch quälende Verstopfung. Dies alles waren Gründe für mich, nun wieder voll zu stillen .
    Im Abstand von wenigen Wochen probierte ich immer wieder, sie mit Breien zu füttern. Die Kleine wollte aber nicht essen. Irgendwann, als sie neun Monate alt war, gab ich dann auf und ersparte uns beiden diesen Stress. Drei Tage vor ihrem ersten Geburtstag saßen wir wie immer mittags am Familientisch. Jolina saß inzwischen in ihrem Kinderstuhl. Sie zeigte wieder deutliches Interesse an unserem Essen, indem sie mit dem Finger darauf deutete und signalisierte, dass sie auch etwas davon haben möchte. Also durfte sie ein Stückchen Kartoffel von meinem Teller greifen .
    Von nun an aß unsere Tochter mit uns am Tisch, aber es waren immer nur sehr kleine Mengen.
    Ihr Hauptnahrungsmittel blieb jedoch noch lange Zeit die Muttermilch. Unsere Tochter bestimmte nach und nach die Erweiterung ihrer Beikost selbst. Sie signalisierte deutlich, was sie essen mochte, was ihr schmeckte und was sie dann auch tatsächlich vertrug. Jolina hatte ein gutes Gespür für die Menge und die Zutaten, die ihr gut bekamen. Sie steigerte ihre Beikostmenge langsam weiter, sodass sie Ihren Kalorien- und Nährstoffbedarf hauptsächlich durch die Beikost erhielt und nur noch kleinere Mengen Muttermilch trank .«
    Anja L.

Das Abstillen als natürlicher Vorgang
    Lassen Sie sich beim Thema »Abstillen« nicht von außen bedrängen. Wie lange der Prozess des Abstillens andauert, hängt im Wesentlichen von Ihren Wünschen ab, die im Idealfall mit den Bedürfnissen Ihres Kindes einhergehen.
    Bedenken Sie, dass Ihr Kind auch und gerade dann durch die Immunstoffe in Ihrer Muttermilch geschützt ist, wenn es krabbelnd und laufend mit den schmutzigeren Teilen der Außenwelt in Berührung kommt. In dieser Lebensphase ist die Brust für Ihr Baby ein Hort der Zuflucht beim Erfahren und Entdecken seiner Umwelt. Denn Stillen bedeutet für Ihr Kind auch in dieser Zeit noch Nahrung für seinen Körper und seine Seele.
    GUT ZU WISSEN
    Milchbildung nach dem Abstillen?
    Von Natur aus wäre es möglich, unmittelbar nach dem völligen Abstillen wieder weiterzustillen. Deshalb verzögert Ihr Körper normalerweise das völlige Einstellen der Milchbildung. Es kann sein, dass Sie noch einige Wochen nach dem Abstillen geringe Mengen Milch bilden und Sie in manchen Situationen den Milchspendereflex spüren. Seien Sie darüber nicht beunruhigt. Kleine Restmengen Muttermilch werden innerhalb einiger Wochen vom Brustgewebe absorbiert.
    In seltenen Fällen ist es leider manchmal notwendig, schon einen kleinen Säugling, der anschließend mit industriell hergestellter Milch ernährt werden muss, abzustillen. Auch diese Umstellung sollte nach Möglichkeit langsam und behutsam geschehen. Die Ersatznahrung muss dann vom Alter und vom Befinden des Säuglings abhängig gemacht werden. Ihre Brust wird auch in diesem Fall mit den in auf Seite 104 beschriebenen Maßnahmen die Produktion der Milchbildung einstellen.
Abstilltabletten – manchmal verordnet
    In seltenen Fällen kann es notwendig sein, die Milchbildung mit Abstilltabletten zu unterdrücken. Als Abstilltabletten kommen Prolaktinhemmer mit dem Wirkstoff Cabergolin, welcher z. B. in Dostinex ® oder Cabaseril ® enthalten ist, oder mit dem Wirkstoff Bromocriptin, welcher in den Mitteln Pravidel ® und Kirim ® enthalten ist, infrage. Leider treten nach der Einnahme von Abstilltabletten häufig Nebenwirkungen wie z. B. Bewegungszwang,

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